Mein Leben scheint außer Kontrolle - Bin ich psychisch krank?
Mein Leben scheint mir „außer Kontrolle geraten", mir fehlt sprichwörtlich der Boden unter den Füßen. Ich fühle mich oft haltlos und frei fallend. Negative und auch positive Gefühle überschwemmen mich regelrecht und ich kann meine Gefühle nicht in Balance halten. Zudem bin ich kaum in der Lage, Emotionen zu spüren und richtig einzuordnen. Ich werde davon völlig übermannt, bin hilflos dabei, teils völlig verzweifelt. Kleinste Vorfälle, wie ein Fleck auf dem Shirt oder ein nicht erwiderter Gruß, lässt mich häufig in höchste Verzweiflung geraten, teils reagiere ich mit heftigsten Aggressionen auf Nichtigkeiten und erkenne mich selbst nicht wieder. Meine Freunde und Bekannte sagen mir immer häufiger, dass sie mich oft als launisch, unberechenbar und leicht verletzbar wahrnehmen. Ich möchte damit nicht zum Arzt, weil es mir scheint als würde ich damit eingestehen, dass etwas nicht stimmt. Auf was kann das hindeuten? Bin ich psychisch krank? Ich freue mich über hilfreiche Antworten. Viele Grüße, Monika.
9 Antworten
wenn du nicht mal selbst das Problem eingestehen kannst, dann wird es auch mit einer ärzlichen Behandlung nichts bringen. Denn man muss erst mal einsehen das man selber nicht weiterkommt und dann geht man zum Arzt.
Du hast so viele schlimme Dinge aufgezählt, warum meistest du es in Ordnung?
Gehe damit vielleicht ersmal zu älterem Bekannten/Verwandten oder einem Seelsorger. Du kannst auch bei der Seelsorge anrufen, es gibt auch die Telefonseelsorge für Kinder und Jugendliche.
Nummergegenkummer.de
Geb' doch nicht soviel Wert auf Labels, du bist du. Du musst nicht gleich psychisch krank sein. Wenn du einen Leidensdruck verspürst solltest du dir helfen lassen. Der erste Schritt ist dir dein Problem einzugestehen. Der Arzt hilft dir dann weiter. Selbst wenn er dir am Ende irgendwas diagnostiziert. Ist doch egal, du musst es keinem sagen, dein Leben geht weiter. Es ist nur eine Bezeichnung für dein Problem. Dein Umfeld merkt doch auch, dass du Probleme hast. Es wäre dumm, da nichts gegen zu machen.
Hi. Die Frage, ob es eine Erkrankung ist, lässt sich recht leicht beantworten: Hast Du dadurch in Deinem Alltag große Einschränkungen? Wenn ja, dann ja. Wenn nein, dann nein. Und wenn ja, dann kannst Du ja mal ein Gespräch mit einem Therapeuten suchen und das ein wenig verfolgen - ggf. kann er dann auch eine Einschätzung der Sache geben.
Ich möchte damit nicht zum Arzt, weil es mir scheint als würde ich damit eingestehen, dass etwas nicht stimmt.
Für mich klingt das nach einer beginnenden manisch-depressiven Persönlichkeitsstörung. Ich würde dir empfehlen, ganz unverbindlich mit einem Therapeuten zu reden. Wenn du krank bist kannst du nichts dafür, oder gibst du dir auch selber die Schuld wenn du dich mit der Grippe ansteckst?
Sich professionelle Hilfe zu holen ist eine Stärke, keine Schwäche. Du bist imstande, deine Befindlichkeit sehr gut zu beschreiben. Genau das ist für eine Therapie wertvoll, nebst dem eigenen Willen zur Mitarbeit. Dein Leidensdruck ist gross, verschwende keine Zeit. Falls dir der direkte Schritt in eine Psychotherapie zu gross ist, kannst du auch den Umweg über den Hausarzt wählen.