Mein Hund ist aggressiv zu anderen Hunden. Was kann ich machen?

7 Antworten

Das kann man so pauschal nicht sagen,letztlich kann das nur ein Experte beurteilen der vor Ort einigeInteraktionen beobachten kann.

Kommt auch drauf an was es für ein Hund ist, seit wann er das zeigt, wie der andere reagiert, wieviel Sozialkontakt er generell mit anderen Hunden hat, ob er bei allen so reagiert oder einige hat die er mag...

Man muss sich aber mal vor Augen halten dass unsere Art der Hundehaltung alles andere als artnormal ist und es eher verhaltensgestört (wenn auch erwünscht und bequem) ist wenn Hunde alle fremden Hunde geich toll finden. 

Je nach Hund ist der Gassigang eine Mischung aus Revierkontrolle und Jagdausflug, bei dem man aber dann weder jagen darf noch das Revier vor den entdeckten Fremdhunden beschützen.

"Normale" Caniden leben im geschlossenen Rudelverband ohne großen Kontakt zu fremden Artgenossen/Rudeln. Begegnet das Rudel im/am Revier fremden Artgenossen werden diese in der Regel angegriffen/vertrieben.

Spätestens nach Ende der Pubertät endet von Natur aus die Begeisterung für alles neue/extremes Spelverhalten und ein gewisses Revier-/ Resourcenverteidigungsverhalten zeigt sich.

Agression kann dann verschiedene Ursachen haben, territorial oder sozalbedingt sein. Bei sozialer Agression würde es zB u.U. reichen wenn der andere sich unterwirft,bei territorialer nicht, da soll der einfach aus dem "eigenen" Revier verschwinden, egal wie unterwürfig er daherkommt.  Zudem kennen viele Hunde leider nicht mehr die subtilen Sozialgesten wie Blick abwenden, Kopf drehen sondern nur noch das grobmotorische Anspielgerempel aus den Junghundespielgruppen. Fordert deiner das ein und der andere zeigt es nicht knallt es dann eben ganz schnell.

Natürlich sind unsere Haushunde mittlerweile züchterisch küstlich in einem infantilen Entwicklungsstadium gehalten, gerade frühkastrierte Hunde werden zusätzlich noch weniger/nie erwachsen. Manche Rassen zeigen die einzelnen Verhalten ausgeprägter als andere (Schäferhunde z.B. mit oft ausgeprägtem revierverhalten, Retriever mit extremer Infantilität...)

Da wir die Hunde ja möglichst auf die Menschenfamilie als Rudel fehlprägen bedeutet jede Hundebegegnung draußen für den Hund eigentlich ein aufeinandertreffen von zwei Fremdrudeln. Man kann nicht alles wollen. So nett es gemeint sein mag die Hunde immer zueinander zu lassen, es gibt einfach Hunde die hier dann überfordert sind oder einfach keinen Bock haben das fremde Rudel zu akzeptieren und nach kurzem Ckeck beschließen den Fremdling zu entsorgen. Das ist für einen ausgewachsenen Hund normaler als alles anzuspielen.

Die Angewohnheit mancher Hunde gleich wie ein Idiot auf den anderen zuzusemmeln und anzuspielen hat für viele andere Hunde zudem den Charme eines halbwüchsigen Hooligans der dir mt einem "He Alter!" die Hand in den Rücken klatscht. Da ohrfeige ich genau wie mein Hund auch zurück statt auf die auch so nett gemeinte Geste freundlich einzugehen. Die Besitzer dann "der will doch spielen".

Es reicht für Hunde grundsätzlich völlig aus wenn die eine Handvoll Hunde kennen und regelmäßig Kontakt haben, die zum "erweiterten" Rudel gehören. Mit denen gibt es bei den meisten Hunden auch keine Probleme. Kontakt mit jeder Zufallsbegegnung ist nur Stress für den Hund.

Um es zu entschärfen vermeide ggf. eher Frontalbegegnungen bei denen die Hunde direkt aufeinander zukommen und Kontakt aufnehmen. Wenn du mit jemand Kontakt haben willst (zB weil jemand neu in die Gegend zieht den ihr regelmäßig trefft) geht, statt die Hunde gleich aneinander zu lassen erstmal direkt mit angeleinten Hunden ein Stück (mind. 5 Minuten) zusammen in die gleiche Richtung damit die sich in Augenschein nehmen können, dabei läuft schonmal viel von der Kommunikation ohne dass es sich in ner Rauferei entläd. Zeigen sie wenig Interesse lässt man am besten den weniger interessierten von der Leine und reguliert zunächst noch aufdringliche Kontaktaufnehmen. Ideal ist es wenn beide dann abgeleint kaum Interesse aneinander zeigen. Falls sie spielen wollen kommt das dann mit der Zeit von alleine, kann aber ein paar Begegnungen dauern.

Kann sein das er schmerzen hat und diesen schnerz irgendwann mal mit anderen Hunden verknüpft hat.

Es kann auch einfachs ein das er seine ruhe will.

dein Hund ist schon in einem fortgeschrittenen Alter, es kann sein das er Schmerzen hat oder nicht mehr aufgrund von z.b schlechterem sehen oder anderen Defiziten der Sinnesleistungen andere Hunde nicht mehr genau einschätzen kann und unsicher reagiert .

Könnte am fehlenden Sozialenkontakt zu anderen Hunden liegen. Oder er hat diesen Hund einfach nicht gemocht ;) gibt's ja auch .

Da empfiehlt es sich eine gute Hundeschule zu besuchen wo du und dein Hund lernst wie man richtig anderen Hunden begegnet.