Mein Hund hat mich gebissen

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Ich war jetzt hier lange auf dieser Seite eingeloggt und inzwischen sind eine Menge guter, aber auch eine Menge schrottpressenreife Antworten gekommen. Und auch eine sehr aufschlussreiche, die mir meine Vermutung bestätigt, - nämlich von dir selbst. "eigentlich ist meine Frau der Boss" Genau da liegt nämlich das Problem. Hunde sind ja nicht blöd, sie beobachten sehr genau und daher weiß der Hund auch recht gut, wer bei euch der Chef ist. Das alleine wäre kein Problem, - bei uns ist das nämlich auch nicht anders und es ist in wild lebenden Hunderudeln und Pferdeherden sogar die Norm, dass das männliche Leittier sich dem weiblichen Leittier bei quasi gleicher Rangstellung unterordnet. Ich vermute mal, dass der Hund ein Rüde ist. Er hat deine Frau als Boss anerkannt, aber auch erkannt, dass sie dir nicht die Rangposiition zuerkennt, die dir zusteht, nämlich "fast" ranggleich mit deiner Frau. Ihre Reaktion "Ach stell dich doch nicht so an" ist das falscheste, was sie nur tun kann. Sie muss dir gestatten, dass du den Winzling in seinen Rang verweist, der ihm zusteht. Und es wird auch nicht das Geringste helfen, wenn sie meint, dem Hund das beibringen zu können, nur damit du ihn nicht zu hart rannimmst. Das ist eine Angelegenheit, die nur unter euch Männern geregelt werden kann. Aber nicht etwa durch Ignorieren" oder "im Genick packen und schütteln", wie hier vielfach empfohlen wurde, sondern so, wie Hunde untereinander ihre Rangstreitigkeiten zu regeln pflegen. Aufrechter Gang, stelzender Schritt, bei gleichzeitigem "in-die-Augen-starren und heftig schimpfen ("drohend knurren" sozusagen). Wenn der Hund dann zurückknurrt, einfach weiter mit dem Blick fixieren und weiter schimpfen. Das muss nicht sonderlich laut sein, aber es soll schon am Tonfall deutlich zu hören sein, dass du es ernst meinst.Ein "Pflichtschuldiges" schimpfen bringt nicht viel, - wie gesagt: Hunde sind nicht doof. Sollte der Hund versuchen, dich anzugreifen, dann kannst du froh sein, dass es ken 50-kg-Brummer ist, denn du brauchst nur geistesgewgenwärtig zupacken und den Hund zu Boden werfen, möglichst so, dass er auf dem Rücken landet oder sich aus eigener Kraft in diese Position drehen kann. Dann festhalten und Blickkontakt, sowie drohendes "Knurren" aka schimpfen beibehalten. Was du ihm dabei erzählst, ist im Grunde einerlei, - wenn also deine Frau nicht hinhört, kannst du ihm all die Dinge androhen, die du mit ihm machen wirst, wenn er dich nochmal angreift. ;-) Den Hund festhalten, bis er deutlich zeigt, dass er sich unterwirft und nicht mehr schnappen will. Sobald er durch jammern, winseln und Kopf wegdrehen signasisiert, dass er verstanden hat, loslassen, aufstehen, gelassen weggehen, aber mit Blick über die schulter sicherstellen, dass er wirklich begriffen hat und nicht mehr nachsetzt. Im Genick schütteln sollte man keinen Hund, - es kommt der Todesstrafe gleich, denn das ist die Geste, mit der ein Hund seine kleineren Beutetiere tötet. Ignorieren ist ähnlich schlimm. Wenn man einen Hund wirklich durch ignorieren streng bestrafen will, dann muss man ihn auch quasi aus dem Rudel ausschließen. Ihn also in den Flur oder in einen anderen Raum sperren, von dem aus er keinen Zugang mehr zur Familie hat. Und nicht nach 15 oder 30 Minuten wieder rauslassen. Aber solche drastischen strafen wende ich nur an, wenn meine vier großen Hunde, die eigentlich wissen, dass ich keinen Streit unter einander dulde, mal drastisch gegen dieses Verbot verstoßen. War zuletzt vor 3 jahren der Fall, als meine damals 6-jährigen Hündinnen zeitgleich läufig waren. Ich bin immer souverän und gerecht zu ihnen, Prügel, Launischsein oder ungerechte Zickereien gibt es bei mir nicht und das Gleiche erwarte ich von all meinen Rudelmitgliedern. Allerdings bezweifle ich sehr, dass deine Frau dafür Verständnis haben wird, dass du ihrem "armen kleinen Liebling" mal die Grenze zeigst. Dabei wäre es, um Erfolg zu haben, ganz wichtig, dass er sieht, dass sie es duldet, wenn du ihn maßregelst. Dann lernt er nämlich zugleich auch die Grundlektion, nämlich, dass deine Frau dich als ranghöher als den Hund akzeptiert.


Tonimama  09.03.2011, 21:56

Naja, wenn Du meinst. Meine drei Hunde spuren relativ gut, ohne, daß ich solche Maßnahmen ergreifen muß. Also, mir kam NIE die Gelegenheit unter, daß ich einen zu Boden werfen mußte, ich habs relativ gut geschafft mit Konsequenz, eindeutigen Kommandos und viel Liebe und Zuneigung. Jeder hat seine Zicken, aber die kenne ich und will nicht alle "gleich" machen.

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Brigitta270755  09.03.2011, 23:54
@Tonimama

@ Tonimama: Bei meinen eigenen Hunden musste ich das auch noch nie tun und ich halte seit 1977 Hunde, meist mehrere zugleich. Aber ich habe viele Jahre in einem Tierheim auf der Hundestation gearbeitet. Und auch, wenn ich da die "liebe Tante" war, die morgens das Futter verteilte, bekommt man im Tierheim grundsätzlich immer die Hunde in die Hand, die wegen Bissigkeit - oder sagen wir mal: Wegen ungeeigneter oder garnicht erfolgter Erziehung bereits verkorkst sind. Ich möchte dringend davon abraten, da erst mal Konsequenz, Liebe und Zuneigung zu probieren, wenn einem, sobald man ein Zimmer betritt, so ein 40 Kilo Paket von Hund knurrend anspringt und nach der Kehle schnappt. Das hat eine Auszubildende im Tierheim fast mal das Leben gekostet; haarscharf an der Halsschlagader vorbei. Ich rede hier nicht von Hunden, die man als Welpe in die Hand bekommt und mit Konsequenz und Liebe zu einem folgsamen Rudelmitglied erziehen kann, hier geht es ja um einen Hund, der seinen Rudelchef gebissen hat.

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YarlungTsangpo  10.03.2011, 21:45
@Brigitta270755

... und aus diesem Grund ist es grundsätzlich wichtig, dass man einen Hund so hält, erzieht und eingliedert in die Familie, dass es erst gar nicht so weit kommt! Wichtig noch: Hunde die aus reiner "Ranghoheit" Aggressionen gegenüber Menschen zeigen sind seltener als man immer denkt! Aggressionen aus Angstverhalten heraus sind weitaus häufiger. Das muss man bei der Behandlung, Erziehung & Umgang mit Hunden welche kneifen oder sogar gebissen haben unterscheiden können! In diesem Fall oben ist es aber recht eindeutig.

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michael61 
Beitragsersteller
 09.03.2011, 21:50

Sie ist eine Hündin. Inzwischen sind 24 Stunden seit dem Vorfall vergangen. Meine Frau und ich haben gestern noch ein Konzept zur Hundeerziehung für die Zukunft ausgearbeitet. Heute bekam der Hund die ersten Lektionen erteilt. Und weil er nicht doof ist,guckte er ziemlich dumm aus der Wäsche,als er diese und jenes nicht mehr durfte oder sollte. Aber sie aktzeptierte die Anweisungen. Auch von mir!!! Alles scheint wieder gut zu werden. Ich habe ihr auf jeden Fall verziehen.

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Brigitta270755  09.03.2011, 23:47
@michael61

Dass sie eine Hündin ist, erleichtert vieles. Hündinnen sind meist leichter zu lenken. Bzw. sie geben schneller nach.

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für DEA2010 SCHÜTTELN IM NACKENFELL ist ein absolutes NoGo. Hunde schütteln Beute, um sie zu töten. Als Erziehungsmaßnahme findet es selbst in Wolfsrudeln NICHT statt. Schütteln im Nacken wird demnach als Tötungsabsicht empfunden und verängstigt und verunsichert grade einen jungen Hund oder Welpen. ................Patricia B. McConnell "Das andere Ende der Leine"

Ich füge mal zu:

  • unterordnungsübungen

Der Hund muss klar wissen, dass du der Ranghöhere bist. Wie erwähnt, wäre eine Hundeschule nicht schlecht. Du beginnst spiele und beendest sie, wenn der Hund voll dabei ist. Du besstimmst alles. Wichtig ist, dass du dem Hund gegenüber keine Angst zeigst. Ihn mit nichts durchkommen lässt. Streng bleibst, auch wen er nochmal beißen sollte. Es ist nur ein biss, wovon keiner stirbt. Ich spreche aus erfahrung. Ein´Angstbeißer hat man zugeschnappt. Trotzdem habe ich keine Angst davor nocheinmal gebissen zu werden. Ein Hund spürrt Gefühle sehr gut ;)

Und gebissen zu werden ist auch kein Grund den Hudn abzugeben ! Alles klappt! Also Kopf hoch.

Einer meine Hunde, hat mich wie gesagt gebissen, ist dennoch einer der wichtigsten in meinem Leben. Egalwas er tun würde. Er würd immer bleiben. Was er ist, hat er den Menschen zu bedanken. In meinem Fall nicht mir. Aber wenn ein Hund beißt, ist es meisten der Mensch schuld. Falsche erziehung. Hunde tun nicht sohne Grund oder unbedacht.

Das wird schon !

Liebe Grüße

Ignorieren ist gut und schicke ihn weg, wenn ihr dir näher kommt. Das hättest du allerdings sofort machen müssen. Klar ist, das in der Erziehung was falsch gelaufen und deine Frau es verharmlost. Geht in eine gute Hundeschule und holt euch da gute Ratschläge!

Ja.Das war eine reflexreaktion.Das würde ich nicht so ernst nehmen.Aber Grundsätzlich,Der Hund bekommt nichts vom Tisch.Für Ihn immer nur Sein Futter aus dem Napf.Essenreste sind Tabu.Das war sicher ein Grund zu Beißen.Er findet es als sein Recht etwas vom Tisch zu bekommen.Nur eine Vermutung.


annilyn  09.03.2011, 15:50

Reflexreaktion???? Ich will nicht von unserem 40 kg Rüden aus Reflex gebissen werden....kopfschüttel

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