Mein Freund ist so extrem Schwulenfeindlich?
Hallo
Ich hatte mit meinem Freund die Diskussion über homosexuelle und transsexuelle Menschen. Wir sind irgendwie auf das Thema gekommen. Ich will gar nicht lange ausschweifen. Ich habe nichts gegen solche Menschen, sie sind auch nur Menschen. Aber mein Freund ist so extrem gegen diese Leute. Er nennt "Transen" Abschaum, man sollte sie gleich erschießen,... Wenn er nen schwulen Sohn hätte wäre das nicht sein Sohn, ich meinte nur dass ich es ihn wünschen würde damit er lernt mit umzugehen. Er hat das ernsthaft mit nem sterbenskranken Kind verglichen. Als wenn ich ihm sowas wünschen würde. Aber er meint schwul wär auch nicht viel besser. Er ist sonst der liebste Mensch den ich kenne. Ich hätte ihm sowas nie zugetraut.
Nun ist meine Frage wie ich damit umgehen soll. Ich find sowas so zurückgeblieben im Denken..
12 Antworten
Oft haben homophobe Menschen selber homosexuelle Neigungen, können diese aber nicht ausleben/ausdrücken/ect.
Meistens hilft es, wenn man Menschen konfrontiert, also evtl. einen LGBTQ-Menschen aus deinem Freundeskreis vorstellst, ihm das aber nicht sagst. In der Regel dauert es 20 Minuten und die Vorurteile sind aus der Welt.
Dann besteht ja evtl. noch die Hoffnung, dass es sich aus deinem Freund noch herauswächst.
Bzgl. Transsexuellen, zeige ihm Bilder von Menschen mit Passing. Balian Buschbaum z. B., Kim Petras, oder Loren Cameron. Oder guck mal auf der Seite von Lynn Conway - erfolgreiche Transfrauen und erfolgreiche Transmänner. Dein Freund hat das Bild der Medien im Kopf, aber nicht von solchen Betroffenen, die Passing haben, unauffällig sind und einfach nur unerkannt ein normales Leben leben wollen. Die sind für die Medien zu langweilig. Schau auch mal auf die Seiten von Miss International Queen, Tiffanys Show, sind richtige Schönheiten dabei, da ahnt keiner mehr was.
Einfach mal ausdrucken ohne irgendwelche Kommentare und Deinen Freund raten lassen ob das Männer oder Frauen sind. Und erst danach die Katze aus dem Sack lassen.
Wenn er danach immer noch mit Hass reagiert, dann laß ihn, Du kannst Akzeptanz anderen Menschen gegenüber nicht erzwingen. Und wegen der Meinung über Schwule, sorry to be direct, aber wenn ich sehe, was da so an CSDs geboten wird, überall provokant, teils tuntig rumlaufende Kerle, dann wundert mich seine ablehnende Haltung nicht. Andererseits lehnen Menschen an anderen etwas ab, weil sie sich mit sich selbst konfrontiert sehen. Vielleicht weil sie selber eine latente Ader dafür haben, dies aber nicht wahrhaben wollen. Oder zum Beispiel: Der größte Hass Transsexuellen gegenüber kommt aus "den eigenen Reihen", meist aus der Fraktion der Transgender. Der Hass gegenüber Transfrauen ist bei Schwulen am größten, gegenüber Transmännern bei Lesben am größten. Ich selber wurde mehr von Lesben angefeindet als von Heteros und die männlichen Lesben (Butches, kesse Väter) sind da schlimmer als die femininen Lesben, von einzelnen Individuen mal abgesehen. Ich meine das nicht böse, es ist nur ein persönlicher Erfahrungswert.
Viel Glück bei Deinem Vorhaben.
Solange das Thema nicht grad überhand hat und er nur noch gegen Schwule pöbelt, würde ich seine Meinung einfach akzeptieren und nach Möglichkeit nicht mehr drüber reden. Wird in einer Beziehung sicherlich noch mehr solche Meinungsverschiedenheiten geben.
Wenn er Schwule sieht und dann gleich zu Pöbeln anfängt, sag ihm eben, du weißt was er davon hält, aber er soll es für sich behalten und dich nicht jedes mal damit nerven, denn deine Meinung sollte er auch akzeptieren.
Sprich mit ihm drüber. Vergleiche Schwulenfeindlichkeit mit Rassismus - den im Grunde ist es ja nichts anderes: Leute haben Angst vor Leute, die anders sind (obwohl deren Anderssein weder negativ noch gefährlich ist). Zähl auf, was die Leute vor einigen Jahrzehnten für Argumente gegen andere Rassen hatten und wie dumm und unsinnig diese Argumente waren. Und erkläre, dass Hass auf Schwule genau dasselbe ist. Vergleiche es mit Dingen, von denen du weißt, dass sie ihn schockieren. Sag ihm auf jeden Fall auch, dass es dich echt schockiert hat, wie hinterweltlerisch er denkt und, dass Du ihm so ein veraltetes Denken und so ein großes Unwissen gar nicht zugetraut hättest, weil Du ihn immer für intelligent gehalten hast.
Dann wird er vielleicht mal hellhörig. Gerade, wenn er merkt, dass du (als guter Freund) es gar nicht fassen kannst und ihn anders eingeschätzt hättest.
Du wirst ihn zwar nicht sofort dazu bringen, seine Meinung zu ändern, aber zumindest regst Du ihn zum Nachdenken an, und wenn er seine Ansichten erstmal selbst hinterfragt, dann merkt er vielleicht auch, dass sie nicht wirklich Sinn machen.
Er ist der Meinung dass es nicht normal sei sich von nem Typen in den ars** fi**** zu lassen. Wobei das auch heterosexuelle Menschen tun. Einsehen tut er nichts
Du kannst Deinem Freund ruhig sagen, dass nicht alle schwulen Analverkehr mögen - genauso wie nicht alle heterosexuellen drauf stehen.
Er muss das ja auch nicht machen. Wahrscheinlich mag niemand alle Sexualpraktiken - und findet das eine oder andere sogar ekelhaft, weshalb es nicht in Frage kommt.
Wenn er eine Sexualpraktik ablehnt, ist das das eine.
Einer Personengruppe das Lebensrecht absprechen - und das tut er ja anscheinend, wenn ich Dich da Recht verstanden habe - ist eine ganz andere Nummer. Auch wenn es um die geht, die das tun: was geht es ihn an, was andere im Bett machen? Stellt er sich das etwa bildlich vor? Wenn ja, warum?
Vorneweg ist er sogar mein fester Freund.
So ähnlich habe ich das auch schon Versucht. Nazis und die Judenfeindlichkeit und Sinti und Roma. Er zählt die homosexuellen jedoch nicht als eine Rasse. Aber ich denke ich werde es mit deinen Worten irgendwann nochmal versuchen, danke:)
Es geht auch nicht um Rasse, sondern um das dahinterstehende Prinzip, dass er einer Gruppe von Menschen bzw. allen Gruppenmitgliedern die Existenzberechtigung abspricht.
Ob sowas nun mit Blick auf eine Behinderung, die sexuelle Orientierung, die Religion, die Hautfarbe, die Nationalität, das Geschlecht, das Alter o.ä. passiert ist egal. Im KZ sind deshalb ja nicht nur Menschen einer bestimmten "Rasse" gelandet, sondern eben auch Schwule, politisch Gefangene, Zeugen Jehovas, "asoziale".
Du kannst Dich durchaus fragen: warum mag er denn schwule nicht? Was geht denn in seinem Kopf dabei vor, welche Gedanken hat er und weshalb? Woher kommt die Ablehnung? Hat er irgendwelche Erfahrungen? Ist es etwas, was Teil von ihm ist und was er selbst an sich hasst und deshalb auf andere projiziert?
Hey,
also...du könntest ja mal einen Kontakt mit ihm und mir herstellen. Also ich tele gern mal mit dem und lese ihm die Leviten. Ich selbst, als Trans*Frau finde solche Aussagen sehr widerlich und ganz ehrlich, ich glaube ich hätte schon lange Schluss gemacht. D:
Ist ne tolle Idee, leider kenne ich keine schwulen,.. Menschen. In meinem Alter kristallisiert sich das glaube ich erst heraus