Mein Freund ist homophob und ich einfach nur perplex.
Ich kenne seit einiger Zeit einen wirklich netten und lustigen Jungen. Er macht blöde Witze, macht Unsinn, alles typische halt. Jetzt hat er mir grad eröffnet, dass er streng religiös ist, die Bibel ist sein Lieblingsbuch und Homosexualität ist "widerlich, falsch und sollte einfach nicht sein".
Ich bin generell jemand, der sagt: Glaub woran du willst, solange es niemandem schadet oder wehtut. Homophobie werte ich aber durchaus unter Schaden. Vielleicht kein direkter, aber ein abfälliger und hörbarer Kommentar zu einem (offen) schwulen Jungen aus unserer Klasse fiel bereits.
Ich mag ihn eigentlich sehr, aber ich weiß grad nicht wirklich was ich davon halten soll. Ich bin damit nicht einverstanden, absolut nicht. Überreagiere ich? SOLL ich überhaupt irgendwas sagen oder so? Ich weiß grad nicht so ganz weiter.
47 Antworten
Hallo,
wenn ihr wirklich gut befreundet seit, solltest du mit ihm ein offenes und ehrliches Gespräch suchen. Versuche ihm keine Vorwürfe zu machen, sondern versuche zu vermitteln, dass du mit seiner Handlungsweise nicht klarkommst, und es nicht tolerieren kannst das andere Leute auf Grund ihrer Sexualität o.ä. geschnitten, gemobbt oder drangsaliert werden. Das streng religiöse hat nicht unbedingt was mit dem homophoben zu tun, es gibt genügen streng religiöse Leute, die es zwar "falsch" fnden, aber trotzdem tolerieren und Homosexuelle Menschen "nicht anders" behandeln.
Reduziere ihn nicht auf seinen Glauben, oder darauf das er denk das Homosexualität "widerlich" ist, sondern sprich in erster Linie darauf an, dass du sein Verhalten und nicht seine Meinung nicht akzeptieren kannst.
Stecke nicht den Kppf in den Sand, oder ignoriere das was dich stört, sondern nutze es als Möglichkiet für deine Meinung und die Rechte anderer einzustehen!
Ich persönlich könnte nicht mit jemaden befreundet sein, der in dieser Art handelt und denkt.
wenn er eine andere meinung vertritt als du, sag ihm deine meinung und lass dich ggf. auf eine diskussion ein.
wenn er homosexuelle offen diskriminiert, vertritt deine meinung, komm demjenigen zu hilfe und sag deinem freund, dass du sein verhalten falsch findest.
unabhaengig davon, um was es ueberhaupt geht, solltest du meiner ansicht nach fuer deine ueberzeugungen einstehen und auch deinem freund gegenueber nicht klein bei geben oder jemanden, den du normaler weise verteidigen wuerdest, ignorieren, nur weil dein freund eine andere meinung hat als du.
ansonsten ist homophobie nicht verboten. verboten sind verstoesse und verbrechen, die daraus hervorgehen koennen. wer homosexuelle ekelhaft findet, ob nun aus religioesen oder anderen gruenden, kann das tun. und wer da anderer meinung ist, kann auch befreundet sein mit so jemandem, solange beide die ansichten des jeweils anderen respektieren. wichtig ist nur, dass du deine ansichten nicht an seine anpasst (solange er dich nicht ueberzeugt hat) und das auch deutlich sagst und zeigst.
Ich bin genau wie du und ich kann verstehen, wie dich das gerade in einen Zwiespalt bringt. Aber, so leid es mir tut: Brich den Kontakt zu diesem Jungen ab. Wenn er fragt, wieso du das tust, dann antworte, dass du mit seiner Homophobie nicht klarkommst und dass das gegen deine eigene Moral verstößt. Jede Religion ist schön und gut - solange andere nicht darunter leiden müssen.
Ja, okay, da hast du schon Recht... Ich hab aber leider die Erfahrung gemacht, dass solche Leute (und dieser Junge klingt schon ganz schön überzeugt) sich nur sehr schwer umstimmen lassen. Das wird in den allermeisten Fällen eine Grundsatzdiskussion. Aber gut, probieren kannst du (Fragestellerin) es natürlich trotzdem.
So wie ich das Ganze lese, handelt es sich um einen Mitschüler der Fragestellerin. Daraus schließe ich jetzt einfach mal, dass beide noch Schüler und unter 18 sind. Da haben Menschen durchaus noch das Potenzial sich zu ändern. Und wenn jemand in diesem Alter so streng religiös ist (was ich jetzt gar nicht schlecht reden will) und so krasse Ansichten vertritt, dann ist das oft durch das familiäre Umfeld begründet. Und da kann es schon helfen einfach mal mit einer anderen Meinung konfrontiert zu sein als der die man tagtäglich von zu Hause hört. Auf eine Grundsatzdiskussion sollte man sich natürlich nicht einlassen. Denn das führt wirklich nie zu irgendetwas. Außer vielleicht dazu, dass man sich drauf einigt sich nicht einigen zu können aber damit ist man ja genau so weit wie vorher...
Naja... Damit hast du nicht Unrecht, aber ich bin ebenfalls unter 18 (15, um genau zu sein) und in unserem Alter kann man schon sehr festgefahrene Überzeugungen haben. Dennoch, es spricht natürlich nichts gegen den Versuch einer Diskussion. Viel Glück in jedem Fall!
Ich bin 16, und besagter Junge ist 22. Ich hab ihm gesagt dass ist alles so nicht okay für mich, und dass ich mal mit ihm ein richtiges Gespräch drüber führen will. Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.
Homosexualität ist "widerlich, falsch und sollte einfach nicht sein".
Die Menschen sind nicht Homophob sondern intolerante Idioten.
Eine Phobie ist eine Angst, Intoleranz und Hass ist nicht automatisch Angst. Aber es wird sehr gerne benutzt, gerade von diesen Leuten.
Eine Phobie ist eine Angst, Intoleranz und Hass ist nicht automatisch Angst.
Danke, endlich mal jemand, der nicht auf meiner Phobie rum hackt und mich nicht mit Homohassern gleich setzt.
"Phobie" bedeutet in der Psychologie etwas anderes als in der Sozialwissenschaft.
Ein einfacher Blick auf Wikipedia zeigt das doch schon:
sozialwissenschaftlich und umgangssprachlich eine Abneigung, siehe Aversion
Auch das trifft hier nicht zu!
Das hier ist antrainiertes Verhalten, keine Aversion!
Das ist Antipathie und Vorurteil, mehr nicht. Beides wird auch Sozialwissenschaftlich NICHT als Phobie bezeichnet!
Danke, endlich mal jemand, der nicht auf meiner Phobie rum hackt
Was läßt Dich glauben, daß es hier irgendwie um Dich ginge?
Würde ich einen Kommentar allgemein über die Bedeutung von Traumata abgeben, schliesze ich nicht direkt, jedoch durchaus indirekt im weitesten Sinne viele Leute mit ein. Diese können dann dieses Kommentar auch auf sich als betroffener Teil im weitesten Sinne beziehen.
Um von etwas tangiert zu werden, musz man nicht immer zwingend direkt und namentlich angesprochen werden.
Grusz Abahatchi
Um mal an dieser Stelle Morgan Freeman zu zitieren (von dem ich mal ganz ehrlich gesagt eine Zeit lang dachte, er sei Gott...) "I hate the word homphobia. It's not a phobia. You are not scared. You're just an asshole."
meint er vernarbt oder geschockt? Manchmal finde ich englisch nicht ganz klar. Aber im Zusammenhang würde ich eher meinen, er meint:
Ich hasse das Wort Homophobie. Es ist keine Angst. Seid jetzt bitte nicht geschockt, solche Leute sind einfach nur Ar.chl.c.er.
Das letzte Wort werde ich hier aber nicht ausschreiben. Es freut mich, dasz Morgan Freeman nicht nur auf tollen Fotos zu sehen ist, sondern auch Hirn hat.
Grusz Abahatchi
PS Meine Übersetzung ist nicht an reiner Genauigkeit angelehnt, sondern nach der deutlicheren Aussage.
Manchmal finde ich englisch nicht ganz klar.
Hier ist es aber klar.
vernarbt <=> scarred
Seid jetzt bitte nicht geschockt, solche Leute sind einfach nur Ar.chl.c.er.
Heißt eigentlich: Man hat keine Angst man ist nur ein A.loch
Es ist hier sehr klar. Ist es eigentlich immer, wenn man zumindest im heutigen Englisch-Unterricht aufgepasst hat. Nein, das war kein Vorwurf...viel eher eine Frage nach deinem Alter.
scared - Steigerung von afraid, also Angst haben. Die Richtige Übersetzung wäre also:
Ich hasse das Wort Homophobie. Es ist keine Phobie. Du hast keine Angst. Du bist einfach nur ein A...
Wie Nutzer131 schon richtig erklärt hat :)
Heißt eigentlich: Man hat keine Angst man ist nur ein A.loch
Ihr habt wohl alle mein PS überlesen?
PS Meine Übersetzung ist nicht an reiner Genauigkeit angelehnt, sondern nach der deutlicheren Aussage.
Mein Englisch ist schon viele Jahrzehnte zurück und mir war nicht klar, dasz man vernarbt und verängstigt nicht gleich schreibt. Also scared - scarred. Im Deutschen gibt es schlieszlich auch Worte, die gleich gesprochen und gleich geschrieben werden aber unterschiedliche Bedeutung haben. Dies war hier dann mal nicht der Fall.
Grusz Abahatchi
Natürlich habe ich dein PS nicht überlesen.
Aber deine Übersetzung war sinnentstellend. Das wollte ich nur korrigiren.
Das sollte ganz bestimmt kein Vorwurf sein.
Aber deine Übersetzung war sinnentstellend.
man sollte aber nicht alles immer eins zu eins übersetzen, weil es oft nicht in die deutsche Sprachlogik passt.
Im Zitat wird ja erst nur allgemein gesagt. Ich hasse das Wort Phomopopie. Es kommt die Begründung: Es ist keine Phobie "Angst bzw Furcht". Nun wird aber plötzlich zu jemanden gesprochen, der sich vermutlich als homophob bezeichnet: Du bist nicht verängstigt "bzw in Furch oder Angst vor Jemanden". Nun kommt wieder die Begründung: Du bist ein A.s. h. l. c
Nur ist dies, was im "Hintergrund" bei dem Zitat passiert nach der deutschen Übersetzung nicht mehr ersichtlich und ergibt genau genommen genau dadurch nicht mehr den wahren Inhalt des Zitates wieder. Es kann natürlich sein, dasz hier nur ein Teil zitiert wurde. Man könnte auch mit mehr Worten das Zitat in der logischen Folge erhalten.
Ich hasse es wenn Er sich als homophob bezeichnet. Er hat keine Phobie. Es ist keine Angst oder Frucht vor Homosexuellen. Er ist einfach nur ein Ars h och.
Würde so vermutlich mehr den Gedankengang verdeutlichen. Nur wenn man Du verwendet, dann klingt es für mich im Deutschen so, als spräche man direkt den Lesern an und der ist ja so nicht gemeint. Man kann halt nicht immer versuchen alles eins zu eins zu übersetzen. Darum hatte ich in meiner ersten Version versucht es auf sie an zu passen und diesmal aber ein er statt du.
Ein schönen Beispiel ist let it be von den Beatles. Viele übersetzen es einfach als lass es sein. So gesehen ist es schon richtig, nur wird mit lass es sein im Deutschen oft nicht mehr gemeint wie noch vor 100 Jahren, das was geschieht im Seien zu belassen, sondern das was ist nicht zu machen, also, den vorherigen Zusand im Seien zu belassen Darum fragen mich manchmal Leute, wenn ich es "Singe" und die Beatles nicht kennen (solche Leute gibt es inzwischen). Wieso soll man das nicht geschehen lassen? Sie meinen aber mit lassen einfach unterlassen.
Das ist halt ein Unterschied aus der Sichtweise, was hier wen lassen soll.
Grusz Abahatchi
Ich finde es ja sehr schön, wie du dich ausdrückst. Aber Dreck bleibt Dreck, egal wie du es formulierst, denn deine Übersetzung war sinnentstellend und das Zitat hat der Herr einst auf Twitter geposted - Es gibt also kein Hintergrund geschehen. Außerdem ist es ein völlig akzeptables Stilmittel den Leser direkt anzusprechen, ohne ihn wirklich zu meinen.
Ansonsten hast du natürlich recht, dennoch sind deine langen Texte doch eher sinnlos.
Ich finde es ja sehr schön, wie du dich ausdrückst. Aber Dreck bleibt Dreck, egal wie du es formulierst,
Wer Menschen als Dreck bezeichnet, weil sie unter einer Phobie leiden, stellt sich mit dem Wort Dreck, selbst auf eine Stufe.
Grusz Abahatchi
Wenn Ihr in Wertefragen sehr unterschiedlich denkt, solltet Ihr eine Beziehung eher nochmal überdenken.
Es ist ja jedem überlassen, wie er in dieser Frage denkt - eine Gesinnungsdiktatur gibt es glücklicherweise noch nicht wieder bei uns (hoffe ich).
Etwas anderes sind unfreundliche Sprüche. Hier kannst Du Deinem Freund sagen, dass es eine Sache ist, das Ausleben von Homosexualität abzulehnen. Dass es aber eine ganz andere Sache ist, homosexuell empfindende Menschen allein aufgrund dieser Tatsache zu beleidigen oder auszugrenzen. Dies wäre kein christliches Verhalten.
Natürlich gilt auch hier: Auf Äußerungen dieses Jungen kann man natürlich antworten und seine Werte darlegen und verteidigen.
Also: Reden hilft.
eine Gesinnungsdiktatur gibt es glücklicherweise noch nicht
Es gibt aber einen moralischen Konsens. Und dieser umfaßt zumindest grundlegende Menschenrechte. Homophobie ist keine zulässige Wertekategorie. Ebenso wenig wie das Fi++ken kleiner Kinder oder Euthansie an Behinderten.
das Ausleben von Homosexualität abzulehnen
Dies ist nur ein Scheinargument, um die ganze menschenverachtende Last der Homophobie zu verniedlichen. "Ich habe nichts gegen Christen. Aber nur wenn sie das Ausleben ihrer abartigen Gesinnung unterlassen".
Also: Denken hilft.
Betr. Euthanasie an Behinderten: Nein, die werden - soweit möglich - heute schon im Mutterleib aussortiert. Den Begriff "Euthanasie" sollte man meiner Meinung nach übrigens in Anführungsstriche setzen, der wörtlichen Übersetzung wegen.
Hab ihm zu seiner unfreundlichen Äußerung auch direkt gesagt, dass sowas nicht in Ordnung ist und Menschen verletzt, egal worum es geht.
Ja, ich denke ich werd mal mit ihm drüber sprechen. Vielleicht steckt ja was ganz anderes dahinter, wer weiß.
Sie sollte ihm schon erstmal ihre Sicht der Dinge darlegen und ihm dann die Chance geben seine Ansichten nochmal zu überdenken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das manchmal klappt.