Mein Freund hat sich als Crossdresser geoutet?
Hallo,
ich, 21 J. und mein Freund, 30 J. führen seit einem Jahr eine glückliche (Fern)Beziehung. Zusammenziehen ist geplant und in näherer Aussicht. Die Beziehung lief immer gut und zeichnete sich besonders durch intensive, lange Gespräche, viel Verständnis und Toleranz aus.
Vor kurzem entdeckten wir das Rollenspiel für uns, als wir just-for-fun eine Woche lang das "Geschlecht tauschten" . Ich wurde zum Mann, er zur Frau. Uns beiden hat das gut gefallen und wir beschlossen, das hin und wieder einfach aus Spaß zu tun, weil es eine sehr interessante Erfahrung war, mal in der Haut des Anderen zu stecken.
Wir gingen soweit, dass wir uns entsprechendes Sexspielzeug und eine Perücke zulegten.
An dem Tag, als die Perücke geliefert wurde und er sie das erste Mal trug, schien das etwas in ihm auszulösen. Er wurde etwas emotional und wir führten daraufhin ein langes Gespräch, in dem er mir beichtete, dass es immer wieder Phasen in seinem Leben gab, in welchen er Frauenkleidung trug. Er erzählte auch, dass er dies nur schwer mit seinem Gewissen vereinbaren konnte und seine Frauenkleidung zwischendurch immer wieder entsorgte, nur um sie einige Wochen/Monate später wieder zu vermissen. Er gab mir einen Bericht zu lesen ( https://darialena.jimdo.com/cross-dressing/ein-wort-an-partnerinnen/ ) und damit war es dann endlich raus.
Während diesem Gespräch weinten wir beide viel. Er, weil er Angst hatte, mich deshalb zu verlieren und ich, weil ich erstmal ziemlich überfordert mit der ganzen Situation war. Nun sind 4 Tage vergangen und ich bin zu den folgenden Fakten gelangt:
- ich liebe ihn und sein Cross-Dressing ist für mich kein Trennungsgrund
- ich bin froh, ihn nach seinem Outing so glücklich und erleichtert zu sehen
- ich kann mir sehr gut eine Zukunft mit ihm vorstellen, in dem ich ihm Styling-Tipps gebe, wir zusammen einkaufen, mal auf einen Faschingsumzug gehen etc.
- ich betrachte gerne die Fotos, die wir von ihm als Frau geschossen haben und finde, dass er wirklich sehr real und weiblich aussieht, sein Look gefällt mir :)
- ich bin stolz auf ihn für den Mut, den er aufgebracht hat, um sich zu outen
Aber in mir kommen immer wieder Zweifel hoch. Zum einen, weil es für mich immer noch schwer zu verstehen ist, zum Anderen sind da Verlustängste. Auch fällt es mir manchmal schwer, mit ihm darüber zu reden, denn wenn ich meine Sorgen äußere, steigen natürlich seine Ängste, dass es falsch war, mir das anzuvertrauen. Und manchmal fehlt mir ein bisschen die Vorstellungskraft, wie das in Zukunft laufen wird.
Ich wäre ungemein froh, wenn es hier jemanden geben würde, der in einer gleichen Situation war und mir verraten könnte, wie man diese Zweifel und Ängste bekämpft. Ob das nur die Zeit schaffen kann oder Gespräche oder mehr Infos oder der Alltag etc. Und: Wie lebt ihr in eurem Alltag als Cross-Dresser? Oder als PartnerIn eines CD?
Ich freue mich auf jede ernst gemeinte Antwort.
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/eggenberg1/1444749687_nmmslarge.jpg?v=1444749687000)
ich habe keine erfahrung damit aber ichhabe zum beispiel schon von paaren gehört, die sehr glücklich jahrelange verheiratet waren sogar kinder hatten und ER war schwul. sie wußte es und hatte auf grund dessen einen jahrelangen geliebten und er hatte seid jahren eine festen männl, partner aber die beiden liebten sich und wollten auch zusammen bleiben,weil sie sich menschlich wunderbar verstanden .
ihr liebt euch und könnt darum ,wenn ihr nicht anfangt zweifel aufzubauen , auch so miteinander glücklich werden . es ist dochnur iene rolle . jder von uns aht einiges vom anderen geshclecht in sich warum tragen frauen heuzutage fast ausschließlich jeans bzw. hosen ? warum sollen männer dannnichtmal zeitweise auch röcke oder kleider tragen wollen ? es ist dochnur ein umdenken ,der mensch bleibt doch der slebe -er wird dich weiterhn lieben und für dich da sein , wenn ihr kinder habt ,dann wird er ihnen weiterhin eine guter vater sein -menschlich verändert sich alo garnichts bei euch .
mach dir nicht so einen kopf --er ist so wie er ist- wäre es dir lieber , er würd e dir sagen ,dass er eine unheilbare krankheit hätte ?
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eggenberg hat auch Recht! Und was die Medien oder die Öffentlichkeit vermitteln will, ist oft Schwachsinn und egal! Wichtig ist, was Du für DICH fühlst und nicht, was Dir andere aufdrängen wollen!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/eggenberg1/1444749687_nmmslarge.jpg?v=1444749687000)
![](https://images.gutefrage.net/media/user/AriZona04/1617095238259_nmmslarge__0_0_1920_1920_e95084a1f56002a4319522df875ab662.jpg?v=1617095238000)
Du musst ehrlich zu Dir selbst sein! So einfach. Und so schwer, denn was Du willst und wünschst, wird nun über den Haufen gerollt. Du siehst Dich vor einer schwierigen Entscheidung und Dein Verstand sagt: Wenn ich ihn nicht so akzeptiere, wie er ist, bin ich ihn los. Aber Dein Bauch sagt:"Keine Ahnung, ob es das ist, was ich wirklich will." Belüg Dich nicht selbst, denn das wird Dich langfristig unglücklich machen. Du kannst Dir anhören - durchlesen - was andere für Erfahrungen gemacht haben, aber das ist nicht DEIN Leben und das, was DU fühlst. Lass Dir Zeit mit Deiner Entscheidung. Setz Dich nicht unter Druck!
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Danke für deine ehrliche Antwort, damit triffst du ziemlich den Punkt :)
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Du schreibst, du liebst ihn. Bedeutet das nicht, so wie er ist? Was ist anders, seit du weist, dass er gern Damensachen trägt?
Wichtig ist, wie du dazu stehst. Wenn du es akzeptierst, ist alles in Ordnung. Was bereitet dir Probleme? Es gibt viele Männer, die Damenkleidung attraktiv finden und sie gern tragen. Von Damenwäscheträgern, die unter ihrer normalen Kleidung Strumpfhosen, Strümpfe, Höschen und Mieder tragen bis zum Crossdresser, der komplett als Frau gestylt unterwegs ist.
Wichtig ist einzig die Frage, ob du damit klar kommst, es dir vielleicht gefällt, oder ob du es ablehnst.
Danke für deine nette Antwort! Manchmal braucht man einfach solche Denkanstöße, denn auch wenn ich von meinen Eltern recht tolerant erzogen wurde, Rücken die Medien und die Öffentlichkeit alles was von der Norm abweicht automatisch ins schlechte Licht - so traurig das auch ist.
Du hast Recht, der Mensch bleibt derselbe :) und eine unheilbare Krankheit wünsche ich natürlich niemandem...