Mein Baby jammert viel?
Hi liebe Community. Ich wollte euch fragen, ob ihr diese Erfahrungen auch gemacht habt, die ich gerade mache und wie ihr damit umgegangen seid.
Mein Sohn (10Mo) war schon von Anfang an sehr aktiv und laut. Jedes Kind ist anders, das weiß ich natürlich.
Er hatte das drei Tages Fieber, dann kamen seine Zähne oben, er hat krabbeln gelernt und hat Schnupfen bekommen. Alles innerhalb von 4 Wochen. Das ist für den Kleinen nicht einfach, aber auch für mich ist es sehr belastend.
Egal was ich mache, er jammert. Aber es ist nicht so, als ob er weinen würde. Es ist einfach nur sehr sehr intensives Gejammer, egal, was ich tue. In einem Moment lächelt er und sofort schwenkt es um in Jammern.
Dann versuche ich natürlich sofort eine Lösung zu finden. Biete ich ihm zu wenig Aktivitäten an? Bin ich zu viel mit ihm unterwegs? Bin ich zu viel mit ihm daheim? Braucht er neue Spielsachen? Will er mehr Körperkontakt? Ist er immer müde? Will er in Ruhe gelassen werden? Ich probiere alles aus, aber nichts macht ihn glücklich.
Und nach vier Wochen bin ich einfach an eine Grenze gekommen. Dieser ständige Lärmpegel, obwohl ich alles versuche, strengt mich so an.. ich bin schon ein bisschen verzweifelt. Mein Mann versucht mir zu helfen, wo er nur kann. Aber er ist natürlich auch arbeiten.
Kennt das noch jemand? Ich hab immer das Gefühl wenn ich mit anderen Müttern rede, dass ihre Babys ganz anders sind als meins. Ich möchte nicht vergleichen, aber ich sehne mich danach mit jemandem zu sprechen, dem es genauso geht.
Mach ich irgendwas falsch?
4 Antworten
Naja, es ist nicht leicht die Ruhe zu bewahren, wenn das Kind jammert. Aber meiner Erfahrung nach werden die Kinder unruhig und jammerig, wenn die Eltern nervös reagieren. Ein Kleinstkind hat ja immer mal so seine Phasen, wo irgendwas los ist (z.B. Bauschmerzen, Zähne kommen) und eigentlich muss man als Eltern gar nichts groß anders machen, als vorher, solange man nicht wirklich Versäumnisse an den Tag legt. Aber das tust du bestimmt nicht. Ich schätze ich eher etwas übermotiviert ein und drücke dir die Daumen, dass du es verstehst und es für dich umsetzen kannst, irgendwie runterzukommen. Dann tut es dein Kind auch. Vor allem neue Spielsachen braucht das Kind bestimmt nicht, wenn es sich unleidlich verhält.
Liebe ist die beste Medizin!
Erst einmal würde ich den Kleinen komplett durchchecken lassen und ausschließen dass hinter seinem Verhalten gesundheitliche Probleme stecken.
ist medizinisch alles ok erst kann man versuchen dem Verhalten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Wahrscheinlich hat der Kleine gelernt was er tun muss damit er eure volle und uneingeschränkte Beachtung bekommt und seine Wünsche SOFORT erfüllt werden.
Das ist typisch für kleine Kinder, damit sichern die Zwerge ihr Überleben und ihre Lebensqualität - deren Welt dreht sich ausschließlich um die eigene Person. Es ist die Aufgabe der Eltern zu erkennen wann tatsächlich ein Bedürfnis vorliegt und wann das Kind einfach nur ungeteilte Aufmerksamkeit haben möchte. Um das abzustellen braucht es dann viel Geduld und klare Regeln.
Mach ich irgendwas falsch?
Ihr seid mit eurem Verhalten nicht alleine, den meisten Eltern geht es beim ersten Kind ähnlich. Es ist für beide Seiten schwierig aus der Situation rauszukommen.
Dass er jammert, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, das stimmt schon. Deshalb reagiere ich auch nicht sofort. Manchmal, wenn es mir zu viel wird, setze ich ihn auch in seinen Laufstall, bis er ein bisschen runter gekommen ist. Aber er will halt auch meistens nicht viel Körperkontakt. Er drückt mich immer von sich weg. Ich lasse ihn mal abchecken.. mal schauen
Wo schreibe ich dass das Kind bewusst so handelt? Ich habe erklärt warum Kinder in dem Alter so agieren und dass dem so ist bestätigt die FS auch.
Ich weiß nicht ob du nicht begriffen hast dass die Situation die Eltern völlig überfordert und die Mutter sich die Schuld an der Gesamtsituation gibt. Würde man weiterhin uneingeschränkt in deinem Sinne agieren prägt das Verhalten grundsätzlich. Das sind dann genau die Kinder die im Kindergarten und im privaten sozialen Umfeld nicht zurechtkommen. Die Kinder haben gelernt dass ihre Bedürfnisse grundsätzlich SOFORT an erster Stelle stehen und die Eltern beim leisesten Mucks alles fallen lassen.
Ich bin überzeugt davon die FS kann sehr gut beurteilen was für das Kind im Augenblick wichtig ist oder ob die Erfüllung des Bedürfnisses etwas warten kann. Lediglich ihr schlechtes Gewissen hält sie davon ab nach dem Bauchgefühl zu handeln.
Dass ein Kind in dem Alter mal quengelig ist ist vollkommen normal, es für kurze Zeit in der Situation zu lassen hat nichts mit Vernachlässigung zu tun.
Wir hatten von Anfang an zwei vollkommen entspannte Neugeborene die auch schon sehr sehr früh durchgeschlafen haben. Wir als Eltern sind nachts aufgestanden und haben uns besorgt an ihre Bettchen gesetzt weil andere der Meinung waren das sei nicht normal.
Du machst bestimmt nix falsch. Oft sind es Phasen und Wachstumsschübe
Also von deiner Schilderung klingt es nicht so als würdest du etwas falsch machen. Ich habe den Eindruck du tust du bestes für dein Kind.
Für mich klingt es nach einem Schub von Entwicklung und/oder Wachstum oder es kommen weitere Zähne, auch nicht ungewöhnlich.
Nutzt du einen Schnuller?
Greift sich dein Kind viel in den Mund oder steckt alles in den Mund? Das würde auf Zähne hindeuten.
Sucht dein Kind viel Nähe und klammert sich viel oder ist viel Wechsel zwischen erkunden und Rückzug? Das könnte auf Entwicklungsschub hindeuten.
Wir hatten in solchen Phasen häufiger das unser Kind mehr jammert und wechselhaft ist.
Du kannst es auf jeden Fall mal beim Kinderarzt ansprechen, aber ich würde mir erstmal keine Sorgen machen und versuchen so gut es geht auf die Bedürfnisse einzugehen. Dazu kann auch gehören, dass man dem Kind offen sagt, dass man gerade leider nicht versteht was es braucht und es gleichzeitig sehr liebt und kuschelt.
Er benutzt einen Schnuller und in den Mund nehmen tut er sowieso alles. Kuscheln und allgemein Körperkontakt mag er gar nicht. Er drückt mich immer weg, was mir die Sache manchmal auch nicht unbedingt angenehmer macht
Der Wunsch nach Aufmerksamkeit ist ja auch ein legitimes Bedürfnis, gerade in dem Alter. Deine Schilderung klingt für mich als würde das Kind gezielt manipulieren, was ich unpassend empfinde.
Die Kinder haben doch noch gar nicht verstanden, dass ihre Bedürfnisse andere sind als die der Eltern.