Medizinstudium mit 26 - schaff ich das?

5 Antworten

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Na klar kannst du das schaffen!

Ich selbst studiere Medizin (3. Semester), habe aber nur ein Jahr Pause gemacht nach der Schule.

Es gibt genug in Deinem Alter in meinem Semester (ich würde fast sagen so ca 25 ist Durchschnittsalter) und was ich bisher von den Krankenpflegern mitbekommen habe, machen die ihre Sache richtig gut! Die sind auch meistens ambitionierter, wissen eher was sie wollen. Der Älteste, der mit mir angefangen hat zu studieren war übrigens 40 und von denen kenne ich inzwischen 3 ;)

Zu den Voraussetzungen in den Naturwissenschaften: Es wird ziemlich von vorne angefangen. Für offene Fragen gibt es wirklich gute (und erstaunlich kurze) Lehrbücher die bei den Basics starten. Also das ist keine Frage: hieran scheitert es nicht. Die Abiturbesten fallen auch oft genug durch Klausuren, das ist keine Schande und erst recht kein Einzelfall! Ich selbst bin durch Bio und Chemie gerasselt. Das kann man wiederholen und Noten zählen nur in den Staatsexamina.

Falls du Spaß an der Sache hast und motiviert bist, trau dich! Du wirst so viele kennen lernen, die in der gleichen Situation sind wie du und in das Studieren muss jeder erst reinfinden (auch ich mit meinem popeligen Jahr Pause vom Lernen hab da länger gekämpft ;) ) Es ist kein Hexenwerk und was ich so bisher mitbekommen habe ist das wichtigste echt die vorhandene Motivation zum vielen Lernen. Durch die Vorklinik muss man sich ein wenig kämpfen (eben die Naturwissenschaften), dann in der Klinik wird Dir dein Wissen aber sicher zugute kommen.

Ich wünsch Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg! Wenn Du noch Fragen hast, scheu dich nicht, Dich zu melden.


December87 
Beitragsersteller
 20.02.2014, 14:28

Danke für die Antwort. Hast du evtl. Ein Beispiel für ein solches Wiederholungs-/ Grundlagenbuch? Ich habe mir zur Vorbereitung schon ein paar Lehrbücher des Thieme-Verlags gekauft, die zwar gut sind (hatten wir in der Ausbildung auch) aber ich weiß ja nicht, welche Bücher welchen Verlags letzten Endes von der Uni gefordert sind. Da investiere ich lieber in Wiederholung :->

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LeaSa  27.02.2014, 02:44
@December87

Sorry für die späte Antwort!

Für Chemie wird oft der Zeeck empfohlen, den fand ich auch sehr gut. In Physik ist der Standard wohl der Harms, da gibt es auch ein Übungsbuch, allerdings habe ich dort selten reingeschaut. Der Buselmaier hingegen ist in Biologie ganz vorne. Ich denke das wären so die Standardlehrbücher für die Naturwissenschaften. Die fangen alle bei den Grundlagen an.

Sonst finde ich die Kurzlehrbücher von Thieme immer sehr gut. Sie sind verständlich geschrieben und auf das Wichtigste konzentriert. Damit bestehst du in den Naturwissenschaften auch die Prüfungen und hier wird ebenfalls von vorne begonnen.

Ich hoffe du kannst damit was anfangen und wie gesagt: tut mir leid, dass die Antwort erst so spät kam :/

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bei mir auf der Arbeit bin ich als 'wandelnde rote Liste' bekannt.

Made my day. Jetzt habe ich den Rest des Tages das Bild eines roten Buches im weißen Kittel vor Augen, das über den Klinikflur tapst. ;-)

Ab Mitte April kann man sich bei der ZVS einschreiben/bewerben

ZVS gibt es längst nicht mehr. Das heißt jetzt Hochschulstart. ;-)

Mach dich nicht verrückt! Natürlich werdet ihr in den Vorlesungen nicht beim Urschleim anfangen. Aber ob man von jetzt auf gleich in Eiswasser springt oder ob man die Möglichkeit hat, sich ein wenig abzukühlen, macht schon viel aus. Soll heißen: gewisse Grundlagen werden in den Vorlesungen sicherlich kurz aufgefrischt. Und du hast dann Kommilitonen, die du fragen kannst und bist viel mehr im Thema drin als jetzt.

Versuch es einfach und mach die Aufnahmeprüfung! Deine Stelle wirst du ja erst kündigen, wenn du den Studienplatz wirklich hast.

Bis April ist noch etwas Zeit, um Rechnen und Chemie nachzuholen. Such dir evtl. einen Nachhilfelehrer, so viel wird das nicht kosten, aber es bringt dich weiter.

Falls du dann mit dem Studium doch nicht zurecht kommen solltest, dann hast du ja einen guten Beruf in den du immer zurückkehren könntest.

Aber wenn du das mit dem Medizinstudium machen möchtest, dann mach es gleich. Nicht dann erst mit 35 oder 40, weil es dir doch keine Ruhe lässt.

Viel Erfolg!


December87 
Beitragsersteller
 20.02.2014, 14:35

Hat man als Wartezeit-Student überhaupt die Möglichkeit an den Tests teilzunehmen?

Meinen Arbeitsvertrag kündigen muss ich schon vor der Zusage durch hochschulstart, weil ich 3 Monate Kündigungsfrist habe, aver die Zusagen erst im August rausgehen.

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Studienanfänger jenseits der 50 studieren meist nicht mehr mit der Absicht, im studierten Fach noch tätig zu werden. ;)

Für Medizinstudenten gibt es doch eigentlich genug Vorbereitungskurse und -literatur, dazu Repetitorien zum Studienbeginn. Rede mit der Studienberatung, auf welchem Level du sein solltest. Finde raus, wieviel du aufzuholen hast. Wenn es zuviel ist, warte noch ein Semester mit der Bewerbung. Wenn du Physik und Biologie im Vorfeld nicht packst, kannst du deine Pläne noch immer überdenken. Solltest du dann auch.


LilApple88  20.02.2014, 10:27

Wenn du Physik und Biologie im Vorfeld nicht packst, kannst du deine Pläne noch immer überdenken. Solltest du dann auch.

Warum? Weil diese Fächer achso wichtig sind für das Medizinstudium oder für die ärztliche Tätigkeit?

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Jerne79  20.02.2014, 13:02
@LilApple88

Wenn er/sie das schon nicht packt mit Vorlauf und ohne Prüfungsstreß, liegt der Verdacht nahe, daß ein vielfaches an Stoff unter Druck vmtl. auch nicht besser in den Kopf gehen wird.

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LilApple88  20.02.2014, 20:51
@Jerne79

Erstens mal ist die Prüfungssituation im Medizinstudium so wie überall auch ein Lernprozess, in den man gut reinwächst. Und zweitens sind diese von dir genannten Fächer sowas von irrelevant und nicht aussagekräftig in Bezug auf die Befähigung, ein guter Mediziner zu werden. Frag mal irgendeinen praktizierenden Arzt nach dem Citratzyklus. Mal davon abgesehen halte ich es für wenig sinnvoll, wegen Schwächen in diesen Fächern noch ein Jahr auszusetzen, und womöglich noch einen Platz zu verschenken. Die vorklinischen Fächer gilt es einfach runter zu reißen, Augen zu und durch.

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Mach dir keinen Kopf, du bringst wahrscheinlich mehr (relevante) Vorkenntnisse mit, als viele deiner zukünftigen Kommilitonen ;-) Auch gänzlich ohne Vorkenntnisse (zum Beispiel wenn man den wirtschaftlichen Zweig belegt hatte) kann man alles auf Anhieb schaffen. Klar die ersten beiden Semester sind etwas fieser, weil die meisten mit Oberstufenwissen in Bio und/oder Chemie antreten, aber der Vorsprung legt sich schnell. Und für die wirklich wichtigen und interessanten Fächer der Vorklinik und insbesondere der Klinik bringt dann keiner mehr aus der Schule was mit. Will heißen, der evtl. Vorsprung der Leute direkt vom Gymnasium ist gering und nur temporär. Du klingt recht motiviert fürs Studium, also tu es! :) Es ist ein wundervolles Studium und ich kann dir sagen, es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird ;) Es ist bei weitem nicht so unbezwingbar schwer, wie oft dargestellt. Grade wenn die große Hürde Physikum (1. Stex) erst mal genommen ist, ist alles gut machbar. Und du hast ja hinzukommend noch den Vorteil, eine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben, bist also sozusagen safe. Jenseits der 50 hab ich zwar keinen Studienanfänger kennengelernt, wohl aber um die 30, also alles kein Ding. Das relativiert sich alles irgendwann. Und ich persönlich habe die Zeit, die ich in einer fachfremden Ausbildung vor Nachholen des Abiturs investiert habe, nicht bereut :) Ich wünsche dir viel Erfolg!