Medizinstudium mit 26 - schaff ich das?

Ich habe mir in den Kopf gesetzt, Medizin zu studieren. Bisher dachte ich, das müsste doch machbar sein. Ich habe zwar kein gutes Abitur, aber inzwischen genug Wartesemester und eine Ausbildung zum Krankenpfleger mit sehr gutem Abschluss. Ich kann mir sehr viel merken und auch Auswendiglernen fällt mir nicht wirklich schwer (das soll ja angeblich essentiell sein), bei mir auf der Arbeit bin ich als 'wandelnde rote Liste' bekannt. Ab Mitte April kann man sich bei der ZVS einschreiben/bewerben und ich habe alles ziemlich durchgeplant: Wo ich gute Chancen auf nen Platz habe, wo ich mir ne Wohnung gut leisten kann etc. Aber nun habe ich auch mal spaßeshalber die Selbsttestfragen von den HamNat-Prüfungen durchgeschaut (Charité Berlin, UKE Hamburg, OVGU Magdeburg) und bin absolut erschrocken. Vieles (vor allem med. Rechnen, teilweise Chemiefragen) konnte ich beantworten, aber gerade die Physik und Biologie war irgendwie in den Unweiten meines Kopfes überhaupt nicht mehr auffindbar und jetzt zweifele ich doch ein wenig, ob ich mir das nicht alles vielleicht ein wenig zu rosig vorgestellt habe. Vielleicht ist das 'große Lernen' doch schon zu lange her? Andererseits gibt es auch Studienanfänger jenseits der 50. Für die müsste es ja dann nochmal schwieriger sein. Ich weiß eben auch nicht, wo die Vorlesungen in den ersten Semestern ansetzen. Die werden ja kaum den ganzen Urschleim nochmal durchkauen, wenn vor dem Dozenten 30 Abiturbeste frisch von der Schule sitzen?

Schlaflose Nächte...

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Na klar kannst du das schaffen!

Ich selbst studiere Medizin (3. Semester), habe aber nur ein Jahr Pause gemacht nach der Schule.

Es gibt genug in Deinem Alter in meinem Semester (ich würde fast sagen so ca 25 ist Durchschnittsalter) und was ich bisher von den Krankenpflegern mitbekommen habe, machen die ihre Sache richtig gut! Die sind auch meistens ambitionierter, wissen eher was sie wollen. Der Älteste, der mit mir angefangen hat zu studieren war übrigens 40 und von denen kenne ich inzwischen 3 ;)

Zu den Voraussetzungen in den Naturwissenschaften: Es wird ziemlich von vorne angefangen. Für offene Fragen gibt es wirklich gute (und erstaunlich kurze) Lehrbücher die bei den Basics starten. Also das ist keine Frage: hieran scheitert es nicht. Die Abiturbesten fallen auch oft genug durch Klausuren, das ist keine Schande und erst recht kein Einzelfall! Ich selbst bin durch Bio und Chemie gerasselt. Das kann man wiederholen und Noten zählen nur in den Staatsexamina.

Falls du Spaß an der Sache hast und motiviert bist, trau dich! Du wirst so viele kennen lernen, die in der gleichen Situation sind wie du und in das Studieren muss jeder erst reinfinden (auch ich mit meinem popeligen Jahr Pause vom Lernen hab da länger gekämpft ;) ) Es ist kein Hexenwerk und was ich so bisher mitbekommen habe ist das wichtigste echt die vorhandene Motivation zum vielen Lernen. Durch die Vorklinik muss man sich ein wenig kämpfen (eben die Naturwissenschaften), dann in der Klinik wird Dir dein Wissen aber sicher zugute kommen.

Ich wünsch Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg! Wenn Du noch Fragen hast, scheu dich nicht, Dich zu melden.

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