„Maria Stuart“ Schluss- Meinung?

2 Antworten

Ich würde zunächst die Konflikten von Machthaber und Menschen anderer Meinung in der heutigen Zeit in Zusammenhang bringen, so wie der chinesische Staatschef Menschen entmachtet, wenn sie eine andere Meinung oder Putin alle verhaften lässt, die sagen, es Krieg mit der Ukraine. Dann kann man auch auf Intrigen und Verrat sprechen, die beim o.g. sicher auch eine Rolle spielen, genauso wie Machtspiele, bei denen es nicht Kompromisse, sondern um die Interessen von Einzelnen geht.

Ich finde, dass Maria Stuart, ein phantastisches Stück, viel zu früh im Unterricht behandelt wird. Die tieferen Beweggründe der Figuren können Jugendliche kaum ausloten.

Für mich geht es auch weniger um pol.Auseinandersetzungen, sondern um die Auseinandersetzung zweier Frauen, von denen die eine die regierende Königin ist. Elisabeth ist zwar die regierende Königin und hat die Macht in den Händen, aber sie hat ein sehr niedriges Selbstwertgefühl als Frau. Darum ihr Bestreben, von allen Männern als Frau begehrt zu werden und die Schönste der Schönen zu sein.

Dies wird jedoch von Maria Stuart, die all das, was Elisabeth gerne wäre, wirklich ist, in dem persönlichen Treffen der beiden Frauen - das in Wirklichkeit ja nie stattgefunden hat - demonstriert.

Maria Stuart versucht zu Anfang des Treffens, demütig und schmeichelnd zu sein, um Elisabeth versöhnlich zu stimmen, aber dann greift Elisabeth sie als Frau an und Maria schlägt zurück, denn das, was der Bastard Elisabeth sein möchte, ist Maria ja bereits.

Maria trifft genau Elisabeths zutiefst beschädigtes Selbstwertgefühl als Frau und das kostet sie ihr Leben. Elisabeth ist ein uneheliches Kind, ein Bastard, ohne wirkliches Recht auf den Thron und die schmeichlerischen Männer, die sie begehren, begehren die mächtige Königin, aber nicht die Frau. Elisabeth hat die Macht, aber nicht die weibliche Anziehung von Maria.