Makita RC18RD Doppelschnellladegerät defekt, reparabel oder ehr Schrott?

4 Antworten

Auf deinem vierten Bild (Großaufnahme der Lötstelle) ist eine "kalte Lötstelle", dort wo auf der Platine "TH1 01" aufgedruckt ist. Auch der ELKO (vermutlich C11) in der Nähe der Beschriftung "TP 121" (ist schwer erkennbar auf dem Foto, da Zone sehr dunkel) könnte auch eine kalte Lötstelle sein.

Diese Lötstellen würde ich unbedingt mal ordentlich nachlöten. Es ist scheinbar ein größeres Bauteil ~Trafo / ~ Blechzunge / ~ ELKO (ist leider unzureichend erkennbar), also benötigst du einen kräftigen Lötkolben (>40W) um diese "kalte Lötstellen" zu löten.

Mein Rat:

Schau ganz genau auf der Platine, ob du weitere "kalte Lötstellen" findest und löte diese mit Elektronik-Lötzinn nach. "Kalte Lötstellen" sind wahrscheinlich:

  • bei besonders großen und schweren Bauteilen
  • bei Bauteilen die mechanisch belastet werden (Blechzungen, Schalter)
  • bei Bauteilen die besonders heiß werden (Bauteile mit Kühlkörper)
  • bei Bauteilen die mechanische Vibrationen/Bewegungen ausgesetzt sind
  • bei Bauteilen die besonders viel Strom führen (Kontakte, Spangen zum Akku, große Widerstände)

Bei kalten Lötstellen bricht der Rand (Übergang von Platine zum Bauteilfuß), dieser Rand bekommt einen kreisrunden Riss. Schau genau drauf, evtl. mit einer Lupe oder der Kamera-App vom Smartphone ganz nah ran-zoomen.

PS:

Hier bei YouTube werden kalte Lötstellen gezeigt, es gibt auch kalte Lötstellen die man sehr sehr schlecht erkennen kann (mit Lupe ansehen, oder einfach alle Verdachtsfälle pauschal nachlöten):

https://youtu.be/cTA-qOQsmkY

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

chris85wak 
Fragesteller
 30.01.2023, 12:53

Danke für die Infos. Ich hatte in der Richtung schon ein Video gefunden gehabt was diese Platinen betrifft aber konnte leider nicht zu 100% erkennen was genau neu verlötet wurde. Da ich erst an einer Platine mal probiert hatte, könnte ich im Detail von den genannten Punkten nochmal versuchen genauere Fotos entsprechend zu machen. Die Sicherungen sowohl auf den Platinen und der wo der Netzstecker dran ist, scheinen aber noch in Ordnung wohl zu sein, da alle 3 die gleichen Werte hatten. Leider hab ich auch nur ein sehr einfaches Multimeter um entsprechend messen zu können.

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Transistor3055  30.01.2023, 13:12
@chris85wak

Schon gewusst? Defekte Bauteile sind nicht immer verbrannt oder schwarz, häufig sind Defekts nur messbar (mit Diodentester, Ohmmeter, Kapazitätsmesser, ...) und nicht sichtbar.

Löte doch einfach alle verdächtig aussehende Lötstellen nach.

Beispiel kalte Lötstelle: https://blog.tetti.de/de/category/nodetags/l%C3%B6tstelle

Ich hoffe du kannst richtig löten. Das Nachlöten geht doch eigentlich ruck zuck. Mit Lötspitze die Lötstelle erhitzen (ca. 2-4 Sekunden), dann Elektronik-Lötzinn an die Lötstelle (1-2 Sekunden) und fertig! Ein Elektroniker benötigt für das Nachlöten je Lötstelle ca. 2-3 Sekunden, mehr nicht. Man darf nicht 10 Sekunden eine Lötstelle erhitzen, die Lötstelle muss innerhalb von 5 Sekunden (bei sehr großen Kühlkörpern/Bauteilen max. 10 Sekunden) fertig sein.

Viel Erfolg!

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Transistor3055  30.01.2023, 13:43
@Transistor3055

Hier nochmal ein YouTube Video, das erkennen läßt, wie auf Platinen gelötet wird und wie lange das Löten an einer Lötstelle eigentlich dauert.

PS: Schon gewusst?
Elektronik-Lötzinn enthält in der Seele ein Flussmittel (Kolofonium/Säure), dieses Flussmittel sorgt für gutes "Fließen" des Lötzinn und säubert/ätzt/reinigt die Kupferoberflächen für eine gute Haftung. Und das Flussmittel verbrennt nach ca. 3 Sekunden. Die Lötstelle sollte möglichst glänzend sein, dann ist sie gut!

https://youtu.be/UfwAyxdfgFc

Viel Erfolg!

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chris85wak 
Fragesteller
 30.01.2023, 17:41
@Transistor3055

Vielen Dank für die info. Ich hatte mir nochmal alles sehr penibel genau angeschaut. allerdings will die grüne LED die standardmäßig blinkt nicht mehr leuchten. Daher hatte ich es entsprechend wieder zusammengebaut erst einmal. Was mir nur bei einem Schacht von beiden aufgefallen ist, als ich versucht hatte einen Akku nochmal in den Schacht zu schieben haben alle LED´s ganz kurz aufgeblitzt, aber es ist nichts weiter passiert. Ähnlich war es ja wo ich entsprechend den Akku am Wochenende laden wollte. Die grüne LED hat geblinkt. Akku eingeschoben und danach müsste im Normalfall ja die grün blinkende LED ausgehen und die rote LED zum aufladen springt an. Genau ab diesem Punkt war dann Ende und das bei beiden Schächten. Normalerweise geh ich davon aus das die Schutzschaltung dann greifen müsste. Selbst wenn der Akku fehlerhaft ist, erkennt das Ladegerät dies und lädt diesen erst garnicht auf. So zumindest der Regelfall :)

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Transistor3055  30.01.2023, 21:11
@chris85wak
... Ich hatte mir nochmal alles sehr penibel genau angeschaut. ....
...
... Daher hatte ich es entsprechend wieder zusammengebaut erst einmal. ...

Es hat keinen Zweck das Fehlverhalten zu untersuchen, wenn du die verdächtigen kalten Lötstellen nicht nachgelötet hast.

Hast du überhaupt verdächtige Lötstellen nachgelötet ?

Viel Erfolg!

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chris85wak 
Fragesteller
 31.01.2023, 11:54
@Transistor3055

Ja ich hatte entsprechend der Bezeichnungen geschaut und nachgelötet wie beschrieben und auch so nochmal alles unter der Lupe genau angeschaut, auch von der anderen seite her was ich bewegen konnte mal bewegt um etwas ausfindig zu machen. Vermute aber wahrscheinlich das man wohl alles durchmessen müsste um da wohl besser zurande zu kommen.

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chris85wak 
Fragesteller
 02.02.2023, 17:58
@Transistor3055

Hier nochmal ein kurzer nachtrag. Ich hab in der zwischenzeit nochmal 2 Ladegeräte besorgt und nach derzeitiger Erkenntnis kann es auch nicht die schlechteste Idee gewesen sein. Ich denke das Original Ladegerät kann in der Form nicht so kaputt sein das es nicht wieder gehen würde. Allerdings scheint die Ursache wohl ein bestimmter Akku zu sein, der das Ladegerät nämlich abschaltet also die LED´s und es geht dann auch nach Stecker ziehen und wieder neu anstöpseln nicht mehr an. Da ich dieses Problem exakt nochmal nun hatte mit einem nagelneuen Ladegerät. Allerdings hatte ich mir noch einen Nachbau besorgt und in diesem blinkt die rote LED und ist nicht durchgängig an. Zumindest hat der Schacht nicht abgeschaltet und ist weiterhin benutzbar. Daher schließe ich mal daraus das in dem originalen Ladegerät eine zusätzliche Schutzfunktion wohl verbaut sein muss, die da greift. Allerdings ist für mich das ganze dann nur unverständlich das dass Gerät nicht nach dem Stecker ziehen und wieder neu dranstecken in die Steckdose nicht wieder angeht. Daher wäre nun frage wonach man da suchen könnte :)

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Alleine mit solchen Bildern kann man nichts dazu sagen... ohne zu messen. Du kannst damit in ein Repair Cafe gehen und nachschauen lassen - das wäre die Alternative zum Entsorgen!

Ich würde erstmal Messen, ob die Spannung noch stimmt, die aus dem Netzteil kommt - es versteht sich von selbst, dass du das Gerät an einem Trenntrafo betreibst, wenn es geöffnet ist...

Danach hilft dir eigentlich nur noch ein Schaltplan, sowie auch ein Oszilloskop...

Was war denn repariert an den Akkus ? Was hast du gemacht, oder was wurde gemacht ?


chris85wak 
Fragesteller
 30.01.2023, 12:47

danke für die Antwort. Ich hatte verschiedene makita akkus wieder neuaufgebaut und entsprechend auch schon mehrere geladen gehabt. was mir nur aufgefallen war das bei einem wohl etwas geknistert hat, allerdings hätte es auch vom akku sein können. jedenfalls den akku den ich zuletzt laden wollte, da ging die grün blinkende LED einfach aus und die rote nicht mehr an. daher scheint zwar strom noch auf dem Gerät wohl drauf zu sein, da der USB Anschluss der noch dran ist ja funktioniert. aber Akkus aufladen ist somit nicht mehr möglich. Die Sicherungen scheinen aber alle noch in Ordnung zu sein, was ich bisher messen konnte. Daher liegt der Verdacht mit den kalten Lötstellen dann schon sehr nahe.

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deruser1973  31.01.2023, 11:42
@chris85wak

Kann auch ein Kurzschluss im Akku gewesen sein, der die Endstufe zum Durchbrennen angeregt hat... Oder eben eine Sicherung, aber nicht die, die du fotografiert hast...

Ich sag ja, Oszilloskop und Messen... Am besten mit Schaltplan und am Trenntrafo, sonst kanns ganz gewaltig knallen - ich nur dir eine....

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chris85wak 
Fragesteller
 31.01.2023, 11:58
@deruser1973

Die Sicherungen hatte ich alle geprüft und hatten alle 3 die gleichen Werte vom Widerstand her. Im Netzteil selbst war auch noch eine drin, allerdings da wie gesagt der USB anschluss ja noch funktioniert gehe ich mal davon aus das der Strom noch normal drauf ist, nur eben die Ladeschächte von der Platine her nicht mehr funktionieren. Oszilloskop bzw. generell durchmessen würde wohl wahrscheinlich in dem fall sinnvoller sein. allerdings die anschaffung und den nutzen daraus wird für meine zwecke zu wenig sein, daher leider das problem.

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Technisch helfen kann ich dir nicht. Aber nachdem der Doppelschnelllader grad mal 65 Euro kostet und damit fast 40 Euro weniger als so ein popeliger Apple USB-C Ladeadapter mit 140 Watt oder genauso viel wie ein überteuerter Apple 35 Watt Dual USB-C Ladeadapter, würde ich mir, wenn du hier und in Schnellladerforen nicht weiterkommst, einen neuen kaufen.


chris85wak 
Fragesteller
 30.01.2023, 12:50

danke für die Antwort. preislich war der Lader auch schon bei um die 30 vor nicht all zu langer zeit. Da dieser auch noch nicht sooo alt ist und innen noch sehr neuwertig ja ausschaut, dachte ich eben an den Versuch der Reparatur :)

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