Magnetische Flussdichte berechnen magnetischer Kreis?

Webclon  04.08.2024, 11:31

Trotz Ferien lernst du? Finde ich echt Vorbildlich 👌🏻

henriette657 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 11:45

Ich schreib noch bis Ende September Klausuren 🤣

1 Antwort

EDIT: auf 0,44 T kommt man, wenn man die Reluktanz des Magneten (Mittelschenkel) in die Gesamtreluktanz einbezieht. Das ist aber ziemlich sicher ein falscher Ansatz, denn H*l für den Magneten wird dann in der Rechnung nochmals verwendet, was aber dann doppelt gezählt wird und somit Unsinn ergibt. Wir können das gerne besprechen.

Die Kennlinie des Magneten ist ja:

Bild zum Beitrag

Mit dieser Kennlinie muss die Arbeitsgerade, bestehend aus der restlichen Gesamtreluktanz geschnitten werden. Es macht aber keinen Sinn, hier eine Reulktanz zu berechnen, da die Kennline ja extrem hart ist. Man kommt jedenfalls auf den angegebenn Wert von 6MA/Vs, wenn man die grüne Linie nimmt. Sinn macht das keinen. Der angegebene wert 0,44T ist Quatsch, da bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher...

EDIT:

Nun weiß ich, wie ihr es rechnet:

Ihr nehmt die Hysteresekurve so an:

Bild zum Beitrag

während ich sie so angenommen habe:

Bild zum Beitrag

Für sehr hartmagnetische Materialien ist das aber eine schlechte Näherung.

Mit eurer Variante kommt man tatsächlich auf 0.88T im Mittelteil:

Bild zum Beitrag

und so stimmt auch die Rechnung.

Ein hartmagnetischer Werkstoff hat aber tatsächlich eher die erste Form - also ist die Rechnung so gemeint und damit auch ok. In diesem Modell kann man den Überlagerungssatz nehmen, in meinem nicht.

Hab mich schon gewundert...

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henriette657 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 12:30

Hmm… wie kommst du da auf 0,44 Tesla, was ist die Rechnung? Ich komme da einfach nicht drauf..

isohypse  06.08.2024, 17:28
@henriette657

Wenn man den Magneten als Mittelschenkel betrachtet und dafür die Reluktanz nimmt, die angegeben wurde (Rm = 6MA/Vs), kommt man auf eine Gesamtreluktanz von

Rges = Rm + Rli || Rre = Rm + Rli/2 = 8.8 MA/Vs

Es ist allgemein die Durchflutung

Θ = Rges * Φ = Rges * A * B

B ist hier natürlich das B im Mittelschenkel (also quasi der "Gesamtstrom"), dass sich der links und rechts teilt, ist ja schon durch Rges berücksichtigt.

Und jetzt hab ich gesetzt

Hc*l = Θ (l ist die Länge vom Mittelschenkel)

Hc*l = Rges * A * B

=> B = Hc*l /(Rges * A)

das ergibt B=0,88T.

Das sich der Fluss links und rechts gleich aufteilt, bekommt jede Seite die Hälfte, also 0,44T.

Nur ist diese Vorgehensweise ziemlich sicher falsch. Es macht keinen Sinn, für einen Hartmagneten eine konstante Permeablität anzunehmen und daraus eine Reluktanz zu berechnen. Der Magnet hat ja Hysterese.

Man muss hier anders vorgehen, nämlich die Kennlinien schneiden. Aber damit will ichj dich jetzt nicht verwirren - jedenfalls kommt man da auf was ganz anderes.

henriette657 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 21:33
@isohypse

Dankeschön für die ausführliche Erklärung! Der Prof meinte heute 0,44 T sollen wohl stimmen 🤔

isohypse  07.08.2024, 08:02
@henriette657

Nein, stimmt 100% nicht. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr den Magneten als ideal annehmen sollt, d.h. mit einer rechteckigen Hysteresekurve. Dann kommt man aber auf ganz was anderes.

Der Punkt ist: das weichmagnetische Eiesen wird durch einen linearen Zusammenhang beschrieben (links im Bild) - daraus ergibt sich eine Reluktanz. Der Magnet hingegen (rechtes Bild) ist hartmagnetisch und wird durch eine Rechteckkurve angenähert. Man kann nicht einfach so tun, als wäre dieser eine Gerade im H-B Diagramm.

https://o.quizlet.com/UoVe31bWNCyTIWjKkFNItA.png

Ich rechne dir das am Abend vor. Ich muss jetzt mal arbeiten.