Männer dürfen nicht ins Wartezimmer beim Frauenarzt?

11 Antworten

Das ist keine Diskriminierung sondern geht darum dass die Frauen im Warteraum und beim Empfang in einem "sicheren Bereich" sind. Am Empfang werden gut hörbar FRAUENPROBLEME besprochen und auch im Warteraum kommt es häufig nochmal zu ein paar nachgeworfenen Fragen. Es ist keiner Frau zuzumuten, dass sie in Gegenwart eines Gast-Mannes antworten muss wann denn der erste Tag ihrer letzten Periode war. Oder dass die Info rumgeht dass ihr jetzt ne Spirale eingesetzt wird usw.

Damit man sich keinen Stress mit den Patientinnen einhandelt ist es bei den allermeisten gynäkologischen Praxen normal, dass Männer nicht im Wartebereich Platz nehmen dürfen, sondern draußen warten müssen bis man sie reinholt.

(Außerdem gibts ja auch durchaus Übergriffe in der Partnerschaft und so hätte die Frau des Partners noch Gelegenheit etwas mitzuteilen, was beispielsweise auf keinen Fall gesagt werden soll)

Irgendwie traurig, dass du nicht selbst zu dem Schluss gekommen bist und als allererstes eine Diskriminierung vermutest. Die fehlende Empathie hier, ist halt genau ein Paradebeispiel warum Männer aus den Wartebereichen ausgeschlossen werden.


Sardaukar 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 16:08

Ich nehme an die von Dir zurecht erwartete Diskretion ist dann aber ein allgemeines Problem bei den Abläufen in einer derartigen Praxis. Generell sollten intime Fragen nicht in einem Wartezimmer besprochen werden. Im übrigen interessiert Männer die letzte Regelblutung einer Frau ungefähr so wie ihr letzter Harndrang. Du wirst es nicht glauben aber wir sind nicht alle pervers oder triebgesteuert sondern meist einfach ganz normal und diskret.

Irgendwie traurig das einem nur aufgrund seines Geschlechts Unterstellungen wie (Übergriffige Partnerschaften, Indiskretion, fehlende Empathie etc unterstellt wird) was wohl der genauen Definition von Sexismus entsprechen dürfte.

Die von Dir geschilderten Empfindlichkeiten passen irgendwie gar nicht in eine Zeit in der Männer auf Frauentoilettten dürfen, Tampons auf Männertoiletten ausliegen, Jeder sein Geschlecht 1 x im Jahr ändern kann. Ich habe hier scheinbar einen Bereich identifiziert der ganz dringend ein progressives Update braucht! Freue mich schon auf den Folgetermin :).

Und weil ich hier immer von Hausrecht lese...das schützt nicht vor dem Tatbestand der Diskriminierung :)

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beamer05  23.07.2024, 15:50

Hmm, und wo wartet der Mann, der wg. Mammakarzinom seinen Termin zum Aufklärungsgespräch bzgl. Therapie hat? Oder die Nachsorge?

(JA, männliche Mammakarzinome werden i.d.R. durch Gynäkologen (m/w/d) behandelt, sowohl operativ als auch die Chemo)

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Isuzu189  23.07.2024, 16:02
@beamer05

Gefällt dir mein Begriff Gast-Mann nicht? ;)

Und wie bei einem anderen Beitrag geschrieben : Meine Praxis hat spezielle Männersprechstunden um dieses Problem zum umgehen.

Und die Praxis darf das auch unterschiedlich handhaben, je nachdem ob der Mann da jetzt Patient ist oder eben nicht.

Mag man jetzt nicht hören aber Frauen sind leider diesbezüglich nach wie vor sehr schutzbedürftig. Und das kommt nicht von ungefähr. Es wäre fatal etwas als Diskriminierung zu bezeichnen, was in Realität nur ein spezieller Schutzraum ist.

Patienten außen vor genommen, aber es ist nun mal sehr anmaßend sich als Mann ans Bein gepinkelt zu fühlen, wenn man erst zur Untersuchung reingenommen wird.

Man hat nichts verpasst, man respektiert diesen Schutzraum, man respektiert die Regeln der Praxis.

Es wäre aber natürlich schöner gewesen, wenn die Praxis das dem Fragesteller direkt erklärt hätte. Mein Mann darf z.B. auch nur ins Wartezimmer, wenn es sonst so leer ist. Bei meiner Mutter ist das kein Thema und sie darf mit rein.

Und er versteht vollkommen wieso seine Anwesenheit die anderen Damen hier tangieren könnte. Nicht weil er da sitzt und atmet und existiert. Sondern weil die Patientinnen Hemmungen haben könnten frei mitzuteilen was los ist bzw. es Ihnen unangenehm ist wenn die Arzthelfer reinkommen von wegen "Ihr Testergebnis ist da".

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis, dass das heutzutage notwendig ist, ich kann dir aber aus meiner Zeit als Helferin mitteilen dass es sehr viele unschöne Dinge diesbezüglich gegeben hat und wohl noch schlimmer heute noch gibt :(

Nein es sind nicht Alle. Aber es sind genug um den Frauen den Schutzraum zu geben, den sie wünschen.

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michi57319  23.07.2024, 16:06
@Isuzu189

Ich kenne keine Praxis, in der relevante Sachverhalte im Wartezimmer besprochen werden! Das geschieht grundsätzlich nicht im Beisein anderer Patientinnen, oder Wartenden.

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beamer05  23.07.2024, 16:08
@michi57319

Sollte zumindest so sein, aber auch bei uns (Praxis) ist leider der Empfangsbereich nicht ausreichend akustisch vom Wartebereich getrennt - geht halt schon baulich gar nicht.

Und manche Pat. wollen dann dort durchaus Zeugs besprechen, was ich im Wartezimmer nicht mithören wollen würde.

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das wundert mich doch sehr, wir schreiben doch nicht mehr das Jahr 1950? Ich kann nun bim Besten Willen nichts negatives daran erkennen, wenn ein Mann im Wartezimmer beim Frauenarzt sitzt und auf seine Frau wartet, während sie zur Untersuchung ist, ich war damals, als meine Ex Frau schwanger war, sogar einige Male mit, wartete gemeinsam mit ihr im Wartezimmer, und war bei der Untersuchung auch jedesmal "live" mit anwesend, und auch in jüngerer Vergangenheit, begleitete ich meine Partnerin zu einer Mamographie, und wartete dort im Wartezimmer, was in dieser Praxis völlig normal war

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das muss diese Gleichberechtigung sein von der immer alle reden.

Ja, es kann jede apraxis selbst entscheiden auch wenn es eigentlich Quatsch ist.

Aber da hat jeder ne andere Meinung zu

Das kann jede Praxis selbst entscheiden ob sie es erlauben oder nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 15 Jahre im medizinischen Bereich tätig, 2 kinder

Soll wahrscheinlich ein Safespace für Frauen sein und Männer sind halt immer gefährlich und bedrohlich