Macht Selbstständigkeit unglücklich & aggressiv (zerstritten mit dem Vater)?
Hallo, mein Vater ist selbständig (Spedition). Er ist aber seitdem ich ihn kenne immer wütend, gereizt und aggressiv (beleidigt ständig). Z.B wegen Problemen in der Wirtschaft etc. Dazu kam noch Corona, wo Stammkunden angesprungen sind oder können die Rechnungen nicht bezahlen.
Und obwohl ich 36 bin und noch keine eigene Familie habe, bin ich in die Firma stark verstrickt . Sprich über mich läuft das alles. Ich hatte immer Glück bei sowas (das fing schon im Kindesalter an z.B ich tauschte alles und habe nie Taschengeld benötigt). Das sieht mein Vater natürlich, dass alles an mir hängt. Ich habe ihm nur aus Mitleid geholfen und dem Wunsch nach einem Haus (eigenes Zimmer als Jugendlicher). Zusätzlich war ich Berufsschüler und Vollzeit arbeiten (doppelte Belastung). Jetzt komme ich nicht mehr da raus, ohne eine Schaden zu hinterlassen.
Was würdet Ihr machen oder mir empfehlen?
Danke
6 Antworten
Deine Stellung oder Situation in Bezug auf die Spedition deines Vaters ist völlig unklar. Arbeitest du dort mit, bist du Miteigentümer, hast du nur mal ausgeholfen?
Wenn du dort als Familienmitglied mitarbeitest und raus willst, kannst du mit deinem Vater offen reden und versuchen eine Ausstiegvariante für dich zu finden. Das könnte etwa über ein halbes Jahr gehen in dem halben Jahr müssten bestimmte Schritte unternommen werden. Ordnen der Angelegenheiten, suchen nach einem Nachfolger, Regelung der finanziellen Sachen
Du arbeitest Vollzeit im Geschäft deines Vaters? Es bleibt dir kaum Raum und Zeit für dich und dein Privatleben? Wenn du gehst, bricht das Geschäft deines Vaters zusammen?
Habe ich das alles richtig so interpretiert?
Du hast nun die Wahl zwischen Hängen und Erschießen. Du entscheidest dich entweder für ein eigenes Leben, mit der Konsequenz, dass sich dein Vater gegen dich stellt. Du kannst auch weitermachen wie bisher und bezahlst das teuer mit dem Verlust eigener Träume und Vorstellungen.
Als Außenstehender sage ich dir, nimm Ersteres. Irgendwann ist es auch für dich zu spät. Du hast ebenso ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Du bist nicht dazu da, den Lebenstraum deines Vaters zu realisieren.
Sehr gute Antwort. Ja richtig, ich arbeite da Vollzeit und nochmal Vollzeit in einer Produktion. Das geht weil es einmal Tag und Nachtschicht sind. Ihr Vergleich motiviert mich.
So ähnlich hat es mir mein Ausbilder beigebracht: "Du musst dich zwischen 2 Negativen Sachen für eins entscheiden, welches weniger Schlimm ist. (Oder so ähnlich, im Bezug auf Störungen im Produktions-Ablauf im Akkord.)
Setz es um. Du wirst eine Weile leiden und zu Hause Spießruten laufen. Aber das ist es wert. Ein Ende mit Schrecken, aber ein Ende.
Selbständigkeit macht weder glücklich noch unglücklich. Man muss sich einfach wohlfühlen können, mit den damit verbunden Konsequenzen. Mehr Freiheit, mehr Selbstverantwortung, mehr Risiko.
Du meinst wohl Stammkunden sind abgesprungen statt angesprungen
Man sollte sich mal zusammensetzen und diesbezüglich eine Lösung finden
Es ist wie zwei Magnete, die sich abstoßen. Ich will nämlich da weg und am liebsten den Kontakt abbrechen. Mein Vater baut auf mich sein Leben auf.
Bau dir dein eigenes Leben auf.. wenn du Spaß dabei hast, bleib dabei, ansonsten suchender was anderes..
dein Vater wird andere Mitarbeiter finden
Es macht mir keinen Spaß und nein mein Vater wird dann keine anderen Mitarbeiter mit selben stärken finden können und das weiß er. Zu dem ich ja alles umsonst mache.
Dann lässt du dich ausnutzen… es ist die Firma deines Vaters, nicht deine..
such dir was eigenes
Es ist ja das Problem, da weg zu kommen. Weil ich zu stark integriert bin (weil ich es das halbe Leben lang mache). Ich müsste ein Datum wählen und unwiderruflich den Kontakt abbrechen.
Ich bin kein Angestellter, helfe aber aus dem Hintergrund.