Macht man als Tischler eigentlich nur Möbel etc?

3 Antworten

Mut zum Risiko. Du darfst Dein Leben gestalten wie es Dir gefällt. Eine Ausbildung ist nicht Pflicht, aber es hilft ungemein, wenn man den Weg eines Angestellten gehen will.

Hast Du hingegen viel Energie und glaubst fest daran, dass Holzwerken Dein Ding ist, dann kannst Du auch genau das produzieren, von dem Du glaubst, dass Du es herstellen kannst und für das ein Markt vorhanden ist. Da bist Du dann selbständig. Das erfordert natürlich schon Erfahrung und die kommt typischerweise durch das Tun. Also brauchst Du Werkzeug, Räumlichkeiten und Geld genug, die Zeit des Lernens zu finanzieren. Typischerweise macht man schon eine Lehre in dem Beruf, denn die Werkzeuge wirst Du Dir am Berufsanfang nicht leisten können.

Ja, Du wirst da sicherlich auch mit größeren Dingen zu tun haben und sehr wahrscheinlich geht das in eine ganz andere Richtung, als Du willst. Insofern ist es sinnvoll, mal ein Praktikum bei einer Tischlerei zu machen und zu erfahren, was da wirklich die üblichen Arbeiten sind.

Mit ganz viel Kreativität oder Befähigung könntest Du vielleicht beim Miniatur Wunderland in Hamburg unterkommen.

Fragen kostet nix, geh auf die Leute zu.


kenkaneki18 
Beitragsersteller
 07.03.2022, 12:43
Fragen kostet nix, geh auf die Leute zu.

Ich weiß aber ich hab eher Angst davor Fragen zu stellen und dass ich entweder kein Praktikum bekomme, ich nicht gut genug bin, die Arbeit vielleicht zu anstrengend für mich ist oder dass es nicht das ist was ich mir vorgestellt habe. Denn wenn es nicht das ist was ich mir vorgestellt habe, stehe ich ja wieder bei 0

Hast Du hingegen viel Energie

Hab ich aber leider nicht. Deshalb hab ich Angst, dass mir der Beruf doch etwas zu viel wird

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sumpfbub  07.03.2022, 19:12
@kenkaneki18

Eier, wir brauchen Eier...

Nimm das nicht so wichtig. Dir wird nix passieren, wenn Du Fragen stellst. Keiner konnte das anfangs perfekt oder meinst Du, jeder einzelne auf der Welt ist viel besser als Du? Nein.

Wir müssen so ziemlich alles nach der Geburt lernen. Wie lange hast Du gebraucht, um ein Wort fehlerfrei und schön zu schreiben? Schon mit einem Jahr? Radfahren, schwimmen, kochen, Fremdsprachen, Mathematik, Weitsprung, Laufen - all das konntest Du beim ersten Versuch? Sicher nicht.

Warum sollte es im Bereich der Kommunikation besser sein? Das müssen wir alle üben und lernen.

Wozu ist ein Praktikum gedacht? Sollst Du da für 0 Euro Stundenlohn eine Woche den Job vom altgedienten Meister machen? Nein. Du sollst Augen und Ohren offen halten, viele Fragen stellen und dabei solche, die zeigen, dass Du ein wenig von dem kapiert hast, was Dir Dein Gegenüber erklärt. Und durchaus darfst Du auch ziemlich überflüssige, weil offensichtlich klare Fragen stellen. Du bist dort, um Dir erstmal einen Eindruck zu verschaffen, ob Dir das gefallen könnte.

Wenn die Leute in der Firma halbwegs fit in der Birne sein, dann werden sie Dich eher umgarnen und schauen, Dich als Arbeitskraft zu gewinnen, weil sie nämlich auf Leute angewiesen sind, die man nicht bei jedem Atemzug daran erinnern muss, dass sie auch ausatmen müssen. Du wirst dann allmählich eine Entlastung. Anfangs wirst Du eher mal eine Last sein, aber das ist normal, denn jeder muss erst mal Wissen anhäufen, bevor er sinnvoll eingesetzt werden kann.

Du musst Dir nur mal überlegen, ob die Leute alle schon perfekt auf die Welt gekommen sind. Sind sie nicht. Die waren alle mal dumm und dusslig und haben gestottert, sind rot geworden, haben sich blamiert und irgendwie haben sie aber auch mehr und mehr gelernt und sind sicherer geworden.

Also nochmal in Kurzfassung: Ja, aktuell bist Du eine Niete im Vergleich zu den Leuten, die den Job schon 20 Jahre machen. Aber jeder andere, der dort anfangen will, muss auch erst mal Lernen und hat seine Schwächen und Stärken. In zwanzig Jahren wirst vielleicht Du die Schulabgänger bei der Hand nehmen und sie bei den ersten Gehversuchen in der Berufswelt begleiten.

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kenkaneki18 
Beitragsersteller
 07.03.2022, 19:18
@sumpfbub

Ich weiß was du meinst aber ich bin halt einfach eine ziemlich unsichere Person. Mir fällt es total schwer bei einem Betrieb anzurufen und zu fragen, ob ich ein Praktikum machen könnte, weil ich schon so viele Absagen bekommen habe, da viele wegen Corona derzeit keine Praktika anbieten. Außerdem hab ich Angst dass ich nicht gut genug bin, da ich schon seit Jahren nicht mehr mit Holz gearbeitet hab

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sumpfbub  07.03.2022, 20:16
@kenkaneki18

Gib mir Gelegenheit, mein Leben so einzuteilen, wie es mir passt. Ich bin nicht die Maschine, die hier ad hoc Antworten liefern muss.

Was auch immer Du machst: Denk nicht an das, was jemand anderer von Dir denken könnte. Wie könntest Du so perfekt sein, dass Dich jeder unheimlich gern mag und alles von Dir als reine Freude empfindet? Alle 7+ Milliarden Menschen?

Versuch es erst gar nicht. Es ist uns allen völlig egal, wie Du durchs Leben wandelst, solange Du nicht gerade mit der Keule um Dich schlägst. Tu einfach, wonach Du denkst, dass es Dir gefallen könnte und sammle Deine Erfahrung damit. Das macht Dich sicherer und dann werden in aller Regel die Ergebnisse auch besser. Wie kommst Du darauf, Weltmeister sein zu müssen?

Es reicht oft schon, in der Mittelklasse mitzuspielen, um auch zufrieden zu sein. Wenn Du nie etwas machst, machst Du keine Fehler. Aber Du wirst auch nie feststellen, wie gut Du wirklich geworden wärst.

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Es gibt reine Möbeltischler. Ansonsten sind viele Tischler auch im Bereich Fensterbau, Wintergärten etc. unterwegs.

Mit Möbeln und Holzspielzeug lässt sich meist nicht so gut Geld verdienen, da diese Gegenstände industriell hergestellt werden können.

"An der Feinmotorik hapert es leider, desweiteren habe ich kein räumliches Vorstellungsvermögen, bin jetzt auch nicht die beste in Mathe und bin auch nicht so gut im Zeichnen oder skizzieren. "

Das sind leider gleich mehrere Gründe in diesen Bereich nicht zu gehen!


Habt ihr vielleicht eine Idee was ich machen könnte ?

Nein, weil keiner dich persönlich kennt und keine Ausbildung ist ein Gang, wo man sich nicht anstrengen muss, wenn man einen Beruf von der Pike auf an lernen will.

Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dich bei der Arge umzuschauen, ob die berufsvorbereitende Massnahmen anbieten, wo du mal schauen kannst, ob da was für dich dabei ist?

In der Tageszeitung mal schauen, ob verschieden Firmen bei dir Schnuppertage anbieten.

Als Schreinerin solltest du schon in der Lage sein, Maße auszurechnen und Zeichnungen anzufertigen.

Wenn du mit Holz - Kleinteile gut umgehen kannst, dann könntest du das in deiner Freizeit als Hobby machen und dann die Figuren oder Spielzeuge verkaufen.

Abgesehen davon ist in keiner Ausbildung soviel Abwechslung, denn du wirst immer wieder dieselbe Arbeit machenmüssen, bis du sie beherrscht und

später in deinem erlernten Beruf, da wird sich irgendwann auch die Routine einschleichen und dann kommt es auf deine eigene Einstellung an, ob dir die Arbeit Spaß macht, dann muss man die nicht als langweilig ansehen.

Kennt ihr vielleicht Schreinereien oder Tischlereien in der Umgebung von Mannheim, die sich auf Spielzeuge oder kleinere Bauten spezialisiert haben ?

Bist du schon mal auf die Idee gekommen, im Telefonbuch, im Internet nach Schreinereien zu suchen, mal unverbindlich vort vorbeizugehen und zu fragen, welche Dinge sie herstellen?