Lust im Christentum?

3 Antworten

Hallo ChristIsKing,

manche denken fälschlicherweise, Gott sehe in der Sexualität des Menschen etwas Sündhaftes. Warum aber sollte das der Fall sein, da sie doch von ihm selbst ins Dasein gebracht wurde?

Denke doch nur einmal an den Aufbau der männlichen und weiblichen Sexualorgane. Zeigen sie nicht sehr deutlich, dass Gott mit der Sexualität etwas sehr Schönes und Angenehmes verbunden hat, das nicht allein dem Zweck der Fortpflanzung dient?

Allerdings billigt Gott es nicht, wenn der Mensch seinen Sexualtrieb auf jede erdenkliche Weise auslebt. Gott hat die sexuelle Betätigung auf die Ehe beschränkt, wo sie ihren berechtigten Platz hat.

Der Standpunkt der Bibel zum Thema "Sex außerhalb der Ehe" ist ziemlich eindeutig. An mehreren Stellen wird gesagt, dass Sex nur innerhalb der Ehe erlaubt ist und vorehelicher Sex unter „verbotene sexuelle Beziehungen“ fällt (Hebräer 13:4, BasisBibel). Als Beispiel möchte ich nur drei Bibeltexte anführen, die uns Gottes Standpunkt in dieser Frage klarmachen:

"Gott will, dass ihr ganz und gar ihm gehört. Deshalb soll niemand unerlaubte sexuelle Beziehungen eingehen" (1, Thessalonicher 4:3, Hoffnung für alle)
Flieht vor sexueller Unmoral! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, ist außerhalb seines Körpers, wer aber sexuelle Unmoral treibt, sündigt gegen seinen eigenen Körper“ (1. Korinther 6:18).
"Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett soll unbeschmutzt sein, denn Gott wird Menschen, die sexuell unmoralisch handeln, sowie Ehebrecher verurteilen"(Hebräer 13:4).

Warum aber ist die sexuelle Betätigung nur auf die Ehe beschränkt? Zum einen deswegen weil sich dort beide Partner (und auch evtl. Kinder) in einem geschützten Raum befinden, der ihnen Vertrauen und Sicherheit gibt. Der Sex, sowie der damit verbundene Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau ist eine Möglichkeit, die gegenseitige Zuneigung und Liebe zum Ausdruck zu bringen.

Zum anderen will Gott uns Menschen davor schützen, durch ein freizügiges Sexualleben körperlichen (Stichwort Aids und Geschlechtskrankheiten) und emotionalen Schaden (z.B. aufgrund zerbrochener Beziehungen) zu erleiden. Auch soll hierdurch gewährleistet werden, dass Kinder in der Geborgenheit einer Familie aufwachsen können.

Die Bibel macht um das Thema "Sexualität"und die damit verbundenen Gefühle keinen Bogen, sondern spricht ganz offen darüber. So heißt es beispielsweise in dem Bibelbuch "Sprüche": Dein eigener Brunnen [gemeint ist die Quelle sexueller Befriedigung] soll gesegnet sein und freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend — einem lieblichen Reh und einer anmutigen Gämse. Mögen ihre Brüste dich stets berauschen. In ihrer Liebe sollst du dich immerzu verlieren (Sprüche 5:18,19).

Und der Apostel Paulus schrieb im Hinblick auf die sexuelle Beziehung zwischen Eheleuten: "Der Mann leiste [seiner] Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau [ihrem] Mann. Die Frau übt nicht Gewalt über ihren eigenen Leib aus, sondern ihr Mann; ebenso übt auch der Mann nicht Gewalt über seinen eigenen Leib aus, sondern seine Frau. Entzieht [es] einander nicht, außer mit gegenseitiger Einwilligung für eine bestimmte Zeit" (1. Korinther 7:3-5).

Die endgültige Aussage Gottes zu dem Thema Sexualität lautet daher: Sex zwischen Mann und Frau innerhalb der Ehe ist nicht nur erlaubt, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil von ihr. Doch sind sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe sind nicht erlaubt, da sie letztendlich viel Leid und Schaden verursachen!

LG Philipp


TimoFgr  18.09.2024, 15:10

Aber wie ist das mit SB

Philipp59  19.09.2024, 09:58
@TimoFgr

Hallo Timo,

zugegebenermaßen ist das ein etwas schwieriges Thema, da die Bibel tatsächlich nicht direkt über Masturbation spricht. Daher könnte man sich verschiedene biblische Grundsätze anschauen, aus denen sich gewisse Schlussfolgerungen bzgl. Deiner Frage ergeben können. Hier ist einer dieser Grundsätze, den man in Beziehung zu Masturbation setzen kann:

"Tötet deshalb eure Körperteile ab, die auf der Erde sind, was sexuelle Unmoral betrifft, Unreinheit, hemmungslose sexuelle Leidenschaft, schädliche Wünsche und Gier, die Götzendienst ist" (Kolosser 3:5).

Überlege einmal: Tötet man durch Selbstbefriedigung seine Körperteile im Hinblick auf „sexuelle Unmoral“ oder „Unreinheit“ ab oder werden sie dadurch eher noch mehr dazu angeregt? Und ist es außerdem nicht oft so, dass jemand, der masturbiert, sich währenddessen sexuellen Phantasien hingibt oder sogar Pornos anschaut?

Doch selbst wenn das nicht geschieht und man sich auf den reinen körperlichen Vorgang konzentriert, wird der Sexualtrieb immer wieder aufs neue angefacht. Zwar baut man für den Moment seine körperliche Spannung ab, doch fällt es einem auf Dauer gesehen eher schwerer, das zu beachten, was Jesus einmal sagte:

„Ich sage euch, dass jeder, der eine Frau ständig ansieht, um so leidenschaftliche Gefühle für sie zu entwickeln, in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen hat“ (Matthäus 5:28).

Unstrittig ist doch sicher, dass durch Masturbation sexuelle Leidenschaften angeheizt werden, und es in bestimmten Situationen dann umso schwerer fällt, sich unter Kontrolle zu halten!

Anders ausgedrückt: Masturbation hat eine ganze Menge an unreinen Gedanken und Wünsche im Schlepptau! Zur Erinnerung: Der vorhin zitierte Text aus Kolosser 3:5 warnte u.a. doch vor „Unreinheit“! Und wer wollte bestreiten, dass aus unreinen Gedanken – je nach den äußeren Umständen – sehr schnell unreine Handlungen werden können?

Was nicht übersehen werden sollte, ist, dass durch regelmäßiges Masturbieren im Gehirn bestimmte Handlungs- und Gefühlsmuster entstehen. Auf die Praxis bezogen heißt das folgendes: Wenn auf ein sexuelles Verlangen immer wieder mehr oder weniger unmittelbar die Befriedigung erfolgt, konditioniert man sein Gehirn so, dass ein Verzicht zu einem immer unerträglicher werdenden Gefühl heranwächst.

Könnte sich ein Triebverhalten, das aufgrund immer wiederkehrender Masturbation entstanden ist, auf das Sexualleben in der Ehe oder in anderen Beziehung auswirken? Hier nur eine beispielhafte Situation:

Da man bei der Masturbation ganz auf die eigenen körperlichen Empfindungen fokussiert ist, könnte auch eine gewisse Ichbezogenheit entstehen, die Auswirkungen auf eine bestehende oder künftige Partnerschaft haben kann.

Es mag zum Beispiel die Tendenz entstehen, den Partner mehr als Erfüller der eigenen sexuellen Wünsche und Bedürfnisse zu sehen. Das kann wiederum zu Spannungen führen, da sich der andere mehr oder weniger nur benutzt und nicht in erster Linie geliebt fühlt.

Ein anderer biblischer Grundsatz ist folgender:

"Wir [wollen] uns von jeder Verunreinigung des Körpers und Geistes reinigen, indem wir völlige Heiligkeit in Gottesfurcht anstreben" (2. Korinther 7:1).

Wie bereits oben gesagt, entstehen in Verbindung mit der Masturbation sehr leicht Sexphantasien, die man dann gerne ausleben würde. Das erschwert es einem, besonders wenn man noch sehr jung ist, sich unter Kontrolle zu haben. Wenn erst einmal Wünsche geweckt worden sind, dann ist es schwer, sie nicht in die Tat umzusetzen.

Für einen Christen kommt es nicht unbedingt darauf an, ob etwas in der Bibel ausdrücklich verboten ist oder nicht. Ihm geht es in erster Linie darum, durch sein Handeln Gott zu ehren. Daher sind viele Christen zu dem Schluss gekommen, dass es besser für sie ist, auf Masturbation zu verzichten, wenngleich die Versuchung es doch zu tun, zeitweise sicher sehr groß sein kann.

LG Philipp

Es ist die Grundlage für religiösen PSYCHOTERROR, weil sie verteufelt wird, obwohl sie total normal und menschlich ist.

Mehr braucht man christlich darüber nicht zu wissen.


Pfefferprinz  14.09.2024, 18:54

Recht hast du, und das sage ich als Christ.

Lust ist dir von deinem Schöpfer gegeben. Du darfst deine Lust ausleben, natürlich so, daß niemand daran Anstoß nimmt. Du darfst nach Herzenslust masturbieren und dir eine Partnerin suchen, um mit ihr gemeinsam eure Lust auszuleben und dadurch euren Schöpfer zu preisen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.