Luftfeuchtigkeit steigt nach dem Lüften
Hallo, ich beobachte zur Zeit folgendens Problem: In unserem Schlafzimmer steigt die Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften rellativ schnell an. Wir haben zur Zeit aussen eine Temperatur von ca. 3-5°C, innen 17-18°C . Ich messe innen eine Luftfeuchtigkeit von um die 60%- 62%. Wenn ich fünf Minuten lüfte, sinkt die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 50% herrunter, die Temperatur natürlich auch ca. 1-2°C. Allerdings steigt die Luftfeuchtigkeit binnen 40 Minuten wieder auf 60%, auch bzw. besonders wenn der Raum verschlossen und nicht genutzt ist. 60% sind ja eigentlich nicht schlecht, da ich eher empfindlich auf trockene Luft reagiere. Jedoch beginnt der Raum an seiner Westseite zu schimmeln. Kann es hier einen Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Schimmel geben? WIe kommt es, das die Luftfeuchtigkeit so sehr steigt? Im Raum selbst gibt es keine Wasseranschlüsse oder ähnliches. Wir vermuten zwar eher einen baulichen Grund, möchten aber alle eventuallitäten ausschließen, da wir mit dem Vermieter eh im Zwist sind. Zur Wohnung: Sie befindet sich im 3. Stock eines freistehenden Hauses mit 6 Wohnungen. Selbst hat sie keine Dachschrägen, das aber darauf aufliegende Dach ist ungedämmt. Baujahr ca. 1960 bis '70. Vielen Dank für Eure Vorschläge un Hilfe.
5 Antworten
Da wird es 100%ig einen Zusammenhang zwischen Schimmel und Luftfeuchtigkeit geben. Denn nur wo Feuchtigkeit ist, wächst auch schimmel. Allerdings sind 17-18 Grad sehr wenig für einen Innenraum und kühle Temperaturen begünstigen ebenfalls Schimmel. Ihr solltet die Raumtemperatur lieber auf 19-20 Grad bringen. Bei neuen Fenstern (3fach Verglasung) in kombination mit schlecht gedämmten Mauern kann es ebenfalls zu erhöhtem Schimmelwachstum bzw erhöhter Luftfeuchtigkeit kommen, da keine Feuchtigkeit entweichen kann. Sollte das bei euch der Fall sein, hilft nur regelmäßiges Stoßlüften. ansonsten könntet ihr es ja mal mit nem Luftentfeuchter versuchen.
...übrigens ist Schimmel, vor allem im Schlafzimmer, sehr gefährlich und begünstigt Krebs und andere Krankheiten durch die Sporen.
Danke für die Antwort. Ich habe im vergangenen Jahr versucht, die im Raum positionierte Klimaanlage auf trocknen zu stellen. Eine Veränderung er Luftfeuchtigkeit ist erst nach mehreren Stunden messbar. Die Energiekosten durch das Gerät sind aber rellativ hoch, weswegen ich davor in der Regel Abstand nehme.
Es ist normal, dass die Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften wieder geringfügig ansteigt. GERINGFÜGIG! Bei dir ist das aber nicht normal. Man muss sehen, dass die Feuchtigkeit ja nicht nur in der Raumluft ist, sndern auch im Gipsputz (der als Puffer dient), in den Teppichen, Vorhängen, usw...
Lüfte einmal mehrere Male hintereinander, aber nie längr als 5-10 Minuten, heize dann immer wieder auf Raumtemperatur auf, da nur warme Luft genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wenn du das mehrmals hintereinander machst wird die Luftfeuchtigkeit mit Sicherheit dauerhaft sinken, wenn nicht noch gravierende Baumängel vorliegen.
Du hast den Beweis für die Nutzlosigkeit des Stoßlüftens vor dir. Leider hält sich das Märchen hartnäckig, denn ohne Sto´lüften macht die EnEV der Bundesregierung keinen Sinn. Zu Deinem Problem. Ich fürchte, es wird an dem ungedämmten Dach liegen. Hier bildet sich eine Kältebrücke und eure Atmung kondensiert.
Wie groß ist das Schlafzimmer? Wie oft lüftest du? Wie hast du vor dem Feuchtigkeitsmesser gelüftet? Welche Temperatur herrscht im Rest der Wohnung? Ist die Tür zur Restwohnung dauerhaft geschlossen?
Stehen/Standen an der Problemfläche der Westseite Möbel an jener Wand?
In Kurzform: Dass die Luftfeuchtigkeit ansteigt, zeigt, dass dein Lüften funktioniert. Wenn du dein Lüften vor kurzem intensiviert hast, wird die Feuchtigkeit nach und nach weniger werden und später der Anstieg länger brauchen. Jetzt ist anscheinend noch einiges in den Wänden.
Ich gehe davon aus, dass du dein Schlafzimmer kühler hältst als den Rest der Wohnung. Dann muss die Zwischentür aber dauerhaft zu sein, weil sich sonst die Feuchtigkeit aus der Wohnung ins Schlafzimmer ausbreitet.
Aktuell wäre es hilfreich, das Schlafzimmer wärmer zu halten. Dann geht mit jedem Lüftungsvorgang mehr Wasser hinaus. Wenn das Schlafzimmer auf Wohnungstemperatur ist, kannst du erstens die Tür offen lassen (= Feuchtigkeit verteilt sich auf die gesamte Wohnungsluft) und zweitens quer durch die Wohnung mit Durchzug lüften (= ultraschneller Luftaustausch + große Feuchtigkeitsabgabe).
Evtl. Heizt du nicht genug dazu. Im Moment ist allerdings draußen auch eher eine hohe Luftfeuchtigkeit. Solange die Luftfeuchte nicht dauerhaft über 65 liegt, ist das unbedenklich.
Ich würde die Unbedenklichkeit der rel. Luftfeuchte von 65% nicht pauschal an diesem Wert festmachen.
Entscheidend ist, wie stark sich die Raumluft an der Aussenwand (Ecken) abkühlt. Da kann es im Raum beispielsweise eine Luftfeuchte von 55% geben und in der kalten Ecke gibts plötzlich 82% Luftfeuchte.
Ist die Temperaturdifferenz zwischen Zimmer(luft)temperatur und kühlerer Wandoberflächentemperatur zu groß, können 65% rel. Luftfeuchtigkeit Schimmelprobleme verursachen, denn bereits ab 70% rel. Luftfeuchte keimen die ersten Schimmelsporenarten aus. Bei 80% Luftfeuchte sind alle Schimmelsporenarten mit dabei.
Alles klar. Einer vom Fach. ;-)