Luft anhalten, Sauerstoffsättigung/Herzfrequenz (Apnoe Tauchen...)?
Hallo, mich würde es mal interessieren, wie weit man beim Luft anhalten mit der Sauerstoffsättigung runtergehen kann, bevor medizinische Schwierigkeiten auftreten würden?
Ich habe gelesen, dass bei Apnoe Tauchern die Herzfrequenz schonmal auf 30 gehen kann (unter normalen Umständen schon fast klinisch Tod!), und würde mich deswegen für den SpO2 Wert interessieren.
Wieso macht der Körper so etwas mit? Und bis wohin? (Mich würde vor allem der physiologische/pathologische Effekt interessieren)
Danke ;)
3 Antworten
Bei ca. 30-40% SpO2 wird man ohnmächtig.
Quelle: YouTube Video SpO2 Apnea Versuch.
Kurz davor funktioniert das Langzeitgedächtnis offenbar nicht mehr richtig
Quelle: eigene Erfahrungen
Bei 15% treten Schädigungen im Gehirn auf.
Quelle: Studie/Versuch mit Mäusen
Herzfrequenz, da kann alles passieren. Ein Untrainierter wird nervös und die Herzfrequenz steigt wegen aufkommender Panik.
Ein trainierter Apnoetaucher, nehmen wir mal mich kommt auf 45 bis 60 Schläge. Wie es im Verlauf der Apnoephase ist, weiß ich aber nicht. Ich denke mal man beginnt niedrig und bei beginnenden Zwerchfellkontraktionen steigt die Herzfrequenz an. Dann sind wir aber immer noch im sicheren Bereich.
Wenn man Lungpacking macht, dann startet man mit einer höheren Herzfrequenz weil es unangenehmer ist.
Leider kann man da keine absoluten Zahlen nennen, da diese von sehr vielen Faktoren abhänging sind (Alter, Geschlecht, Körperliche Verfassung, Trainingstand, Tageszustand, Messmethode, Ort der Messung, etc.). Es ist also für Apnoe Taucher die im Grenzbereich tauchen wollen nötig, sich in Begleitung (sowieso immer) langsam an ihre Grenzen heran zu tasten. Ein Theoretisches Maximum an Tiefe oder Zeit gibt es nicht. Früher ging man davon aus, das Kompressionen der Lunge unter das Residualvolumen zwangsläufig zu Barotraumen führen müssen. Heute weiß mans besser. Hyperventilieren ist für ungeübte Apnoetaucher durchaus gefährlich. Bei sehr gut trainierten wird es aber eben doch angewandt (um den PH Wert des Blutes zu reduzieren und die Sauerstoffsättigung zu steigern). Zusätzlich verwenden sie Methoden wie z.B. Stacking. Auch der Mentale Bereich spielt eine entscheidende Rolle beim Apnoetauchen. Hier wird z.B. Yoga sehr häufig angewandt um zu entspannen und auch für Atemübungen. Alle Grenzen die man bisher als theoretisches Maximum angesehen hatte, sind mittlerweile von Extremtauchern überwunden worden. Wo die Grenzen liegen ist also immer auch eine sehr individuelle Frage. Es sind aber auch schon viele Apnoetaucher bei Extremversuchen gestorben oder haben massive Schäden davon getragen.
Der Atemreiz wird durch die Steigerung des CO2-Gehaltes im Blut aktiviert. Viele hyperventilieren davor, sodass sie zu wenig CO2 abatmen, was dazu führt, dass man länger die Luft anhalten kann.
Die SpO2 Sättigung müsste hiervon relativ unberührt bleiben.
"Normale" SpO2 (pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung) Sensoren, können nicht zwischen CO, CO2 bzw O2 unterscheiden, weswegen zum Beispiel die Sättigung bei einer CO Vergiftung im normalen Bereich bzw. bei teilweise 100% liegt, da "normale" Pulsoxy's nur messen, wie viel Hämoglobin besetzt sind. Ob das jetzt O2 oder CO ist, können diese nicht unterscheiden. (Natürlich gibt es da auch Geräte die dies können)
Einen genauen Wert kann man da schwierig liefern. Ältere Leute, die z.B. an COPD leiden leben mit einer Sättigung von unter 90%.
Apnoetaucher trainieren lange und gehen i.d.R. nie alleine tauchen, sodass im Notfall immer jemand da ist..
Wenn du es unbedingt versuchen willst, dann nur mit Begleitung...
er meinte auch die Herzfrequenz und nicht die Sauerstoffsättigung.