Lohnt es sich von Dortmund nach Hannover zu pendeln?
Hey,
undzwar werde ich mit relativ guter Chance einen Studienplatz an der medizinischen Hochschule in Hannover erhalten.
Mein erster Gedanke war, dass ich definitiv nicht IN Hannover in einer asozialen Studentenbude leben möchte und erst recht nicht in einer Innenstadtwohnung. Deshalb hätte ich mir das Dorf Barsinghausen ausgesucht, von der Wohnung dort allerdings 44 KM je Strecke entfernt . . . . 1.760 KM also bei einer 5-Tage Woche. Wären bei mir rund 300€ Benzinkosten. Plus 550€ Wohnkosten. Plus 200€ Essen und Trinken. Da werde ich ja pleite.
Deshalb denke ich ich bleibe am Stadtrand von Dortmund wohnen. Fühle mich recht wohl hier und zahle keine Miete. Essen und Trinken kriege ich auch kostenlos, entweder auf meiner Arbeitsstelle oder halt zuhause.
Deshalb möchte ich mir gerne die Bahncard 100 kaufen. Wären 345€ und ich könnte alle Züge inkl. ICE in ganz Deutschland nutzen. Von mir aus 1 Stunde und 58 Minuten bis zur Uni in Hannover. Zum Hauptbahnhof Dortmund würde ich mit dem Auto 15 KM je Strecke fahren. Und jeden Monat würde ich das ein oder andere mal auch mit dem Auto bis Hannover über die A2 durchfahren. Das wäre kostengünstiger als Wohngeld und Verpflegungsgeld.
Findet ihr das macht Sinn?
Beste Grüße,
StarEni
Bahncard 100*: 345€/Monat
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15 Antworten
Logistisch und als Single ohne Außenkontakte würde das so aufgehen. Aber:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, er braucht andere Menschen, er braucht Begegnungen, er braucht Kultur, ... und dafür hast Du keine Zeit mehr übrig.
Zudem ist ein Studium "Sturm und Drang"-Zeit, da gibt es zu erleben, zu netzwerken und den Horizont (übers eigene Studium hinaus) zu erweitern.
Das alles kann Dir Hannover bieten. Typischerweise würde ich mich in Hannover aber entweder mit dem Fahrrad oder mit der S-Bahn bewegen wollen. Die Anreise zur Uni sollte typisch nicht über 30 Min. liegen, da ich ggf. mehrfach anreisen könnte.
"Asoziale" mag dabei wohl niemensch. Bedenke, wen Du als asozial ansiehst, der mag in Dir wohl genauso einen Asozialen sehen. Aber auch für Dich gäbe es einen Wohnheimplatz ("Zweckwohnen" ohne Anschlusszwang) oder eine passende WG oder – bei Deinem Budget – auch eine Grün nahe 1-Zimmer-Wohnung.
Ich möchte Dir zurufen: Wage etwas Neues, breche zu neuen Ufern aus, nicht nur in der Ausbildung sondern auch mit Deinem Standort und der Begegnung neuer Menschen. Und das weit über das Studium hinaus.
Danke, aber Kontakte habe ich hier. Und die will ich auch nicht wegen Umzug verlieren. Finanziell ist es tatsächlich gar nicht drin umzuziehen, ohne mich zu verschulden. Für mein Auto brauche ich ja auch anteilig Geld und das ist mir auch extrem wichtig. Die Pendelkosten hingegen wären kein Problem. Ich werde deine Antwort jedoch reflektieren und wenns tatsächlich in Hannover klappt würde ich immer noch langfristig eine Wohnung suchen können, mit Kredit oder so dann halt. Aber erstmal auf jeden Fall pendeln,probieren geht über studieren ^^
Ein Studium ist mitunter sehr anstrengend. An manchen Tagen hast du sehr lange Vorlesungen, Übungen und Seminare. Außerdem wirst du mitgemeinsam Komolitonen Übungsaufgaben bearbeiten. Da kann es schon mal sehr spät werden. Dann wirst du mitten in der Nacht Zuhause ankommen und musst aber wieder in aller Frühe los weil eine wichtige Vorlesung oder Übung schon um 7 beginnt. Auch wirst du in der Bahn wirklich komplexe Literatur kaum vernünftig lesen und verstehen können. Das lockere Stiudentenleben in Kneipen und auf Partys kommt auch mal vor, das sind aber nur vereinzelte Tage, ansonsten wirst du viel zu tun haben.
Möchtest du es wirklich auf dich nehmen täglich die 1 Stunde und 58 Minuten hin und 1 Stunde und 58 Minuten wieder zurück zu fahren? Und das wohlgemerkt auch nur dann wenn die Züge pünktlich fahren und zwischendurch nicht irgendeine Macke haben und stehen bleiben. Das ist neben dem Lernpensum vom Studium echt ein ganz schönes Brett was du dir da vor nehmen möchtest. Und im übrigen, ich habe lange in Hannover gewohnt und kann dir sagen das es dort auch schöne Ecken gibt.
Jetzt mal vom Sinn abgesehen ist es halt eine recht hohe Belastung. Da musst du dir auch wirklich sicher sein was du da vor hast. Ich weiß ja nicht wann es in der Uni morgens los geht, aber wenn z.B. die ersten Vorlesungen/Kurse um 8 Uhr beginnen, kannst du dich schon um 5 Uhr auf die Socken machen. Das hieße dann locker je nachdem um 4 Uhr aufzustehen. Und das evtl. jeden Tag. Das ist schon echt ne Nummer.
Ja okay das kenne ich tatsächlich vom täglichen Schichtdienst im Krankenhaus. Wenn ich früh hab bin ich auch schon kurz nach 5 am Krankenhaus und dann gibts erstmal was zu frühstücken und frischen Kaffee bevor es um 6 Uhr startet.
Ich weiß halt von einem netten Sitznachbarn damals im ICE wo ich Betriebspraktikum hatte und dann 1 Tag nach Hannover ins VW-Werk musste, dass er jeden Tag schon jahrelang zwischen Dortmund und Hannover pendelt und glücklich mit der Situation sei. Deshalb dachte ich ich kann das ja genauso tun.
Ich würd sagen ich teste es 1 Monat und dann könnte ich notfalls immer noch umziehen
Na dann Teste es mal. Drücke dir die Daumen das du damit zurecht kommst.
Jeden Tag vier Stunden auf der Strecke?
Das wird nix.
Schon bei einem weniger fordernden Studium ist es kaum zu schaffen, wenn man jeden Tag soviel Zeit verliert. So richtig nutzen wirst du diese Zeit nämlich kaum können, dazu ist es im Zug viel zu unruhig.
ich definitiv nicht IN Hannover in einer asozialen Studentenbude leben möchte
Sei mir nicht böse, aber du lebst in Dortmund.
Warum sollte Hannover so viel asozialer sein?
Und bist du dir darüber im Klaren, dass viele Veranstaltungen morgens um 8 Uhr anfangen? Wann willst du denn dann losfahren?
Um 4 Uhr aufstehen, damit du pünktlich dort bist?
Es gibt mit Sicherheit auch Ecken in Hannover, die nicht asozial sind.
Mein Mann hat grad nachgesehen.
Wenn du um 8 Uhr eine Vorlesung hast, musst du spätestens mit dem Zug um 5:46 Uhr vom Dortmunder HBF losfahren, um pünktlich zu sein.
Das kann man mal machen. Aber ob man das auf Dauer durchhält...
Ja genau, den habe ich auch gesehen. ICE 541 nach Berlin.
Im Krankenhaus habe ich oft Frühschicht, 4.50 Uhr losfahren, 5.15 Uhr am Krankenhaus sein. Da wäre das ja noch eine halbe Stunde später sogar. Bin gerne unterwegs
Ich verstehe richtig, du willst Medizin studieren? Vergiss es. Das ist ein dermaßener Aufwand an Zeit und Kraft, das kannst du besser aufwenden in dem Studium.
Danke für deine Einschätzung. Aber lernen im Zug macht mir echt nichts aus. Ich fahre an sich gerne solche Strecken mit Auto oder ICE. Aber ist noch nix entschieden.
Das kostet aber echt Kraft. Würde ich nicht machen, das ist nicht gut für deine Erholung. Das geht alles oben auf einen anstrengenden Arbeitstag drauf…
Und du wohnst am Ende der Welt – das ist ganz schlecht für irgendwelche Bekanntschaften während des Studiums und nicht auch zuletzt für Lerngruppen.
Aber es ist finanziell nicht drin ohne Kredit😫 mein Auto kostet viel und Fahrtkosten kann ich von meinem Geld vom Krankenhaus wo ich als Bufdi, bald Minijob, arbeite zahlen. Aber dann noch essen und Wohnung zahlen geht nicht ohne Verschuldung 😅. Also ich würds tun, 2 Std sind für mich echt wenig und habe ja Wlan und kann dann im ICE auch lernen wenn ich will. Mit dem Auto nach Hannover gehts sogar noch schneller. Und das wäre immer noch günstiger als die Wohnung dort zu zahlen. Aber jeden Tag Auto lohnt finanziell auch nicht.
Jedenfalls habe ich die Erkenntnis, es macht keinen Sinn für dich. Aber auf der anderen Seite kann ich nix machen. Habe echt keine Lust mich zu verschulden