Lohnt es sich kampfsport zu machen?

11 Antworten

Kampfkünste und Kampfsportarten setzen nicht voraus, dass es sich beim Anfänger bereits um einen trainierten Top-Athleten mit Super-Fitness handelt.

Würden die Vereine sich darauf beschränken nur noch solche Personen aufzunehmen, wären die meisten von ihnen in kürzester Zeit pleite und könnten zumachen.

Von einem Anfänger werden keinerlei Vorkenntnisse oder Fähigkeiten erwartet - du musst nicht einmal wissen, wie man eine richtige Faust macht, oder richtig steht.

Der Unterricht dient dazu, dir all diese Dinge beizuibringen - von den Grundlagen, bis weiter zu den fortgeschrittenen Techniken.

Wir hatten bei uns im Dojo schon Menschen jeden Alters und jeden Fitnessgrads - Grundschüler mit Übergewicht genau so, wie Menschen mit körperlichen Handicaps.

Du brauchst dir um diese Dinge also keine Sorgen zu machen.

Sicher, manche Stile erfordern mehr körperliche Fitness als andere, aber letztlich ist es Aufgabe des Trainiers, jeden Schüler zu fördern und nicht zu überfordern.

Sofern du also keine medizinischen Probleme hast, die das Training eines bestimmten Stils tatsächlich behindern, gibt es keinen Grund, nicht zu trainieren.

Lohnt es sich kampfsport zu machen?

Ob es sich "lohnt" kommt darauf an, was du dir selbst davon erhoffst - mehr körperliche Fitness und Disziplin sollten sich in jedem Fall entwickeln.

Weitere Eigenschaften hängen dann jeweils vom Stil ab - ein akrobatischer Stil fördert andere Aspekte, als ein ausschließlich offensiv orientierter.

Wichtig ist meiner Meinung nach aber letztlich nur, dass du Freude am Training hast, denn das ist die Grundvoraussetzung, um wirkliche Fortschritte zu machen.

Also - trau dich. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Bei regelmässigem Training kommt das von alleine (wieder).

Und Spass macht's auch.

Hm...., da wäre meine Empfehlung etwas zu lernen, das auch persönlichkeitsbildend wirkt und einem Selbstvertrauen und persönliche Stärke gibt:

Aikido

Vor bald mal 30 Jahren sagte meine damalige Frau, ich verkomme zum Couch-Potatoe, ich soll mir gefälligst einen Sport suchen! Ich und Sport? Wäähhhh!
Ich schlug das Telefonbuch auf, damals gab es noch welche, und wollte mir was in Richtung Karate oder Judo suchen. Japanische Kampfkünste interessierten mich eigentlich immer, aber ich war zu faul, um mich in Bewegung zu setzen.
Beim Durchblättern blieb ich bereits beim Buchstaben A hängen. Aikido fand im Nachbarort statt - Einführungskurs in wenigen Wochen.

Ich meldete mich an und ging zum Kursus. Alleine. Unsportlich. Schwitzte wie ein Weltmeister, dass ich ein Schweissband tragen musste, damit meine Brille nicht komplett nass wurde. Aber ich habe mich mit Stolz durch den Einführungskurs durchgebissen. Frage am ende, wer weiter machen wolle. Ok, ich versuch's mal. Kann mich ja immer noch rückwärts verabschieden...

Nach etwa eineinhalb, fast zwei Jahren merkte ich, dass ich immer noch regelmässig hin ging. Anscheinend gefiel es mir. Ich schwitzte nicht mehr so toll, konnte das Schweissband zuhause lassen. Habe auch etliches an Gewicht verloren und kam nicht mehr so schnell aus der Puste. Und gelernt habe ich Dinge, an die ich früher nicht mal denken wollte: Rolle vorwärts, Rolle rückwärts, sehr kräfteschonend natürlich, Hebel- und auch die ersten Wurftechniken und viel, viel Bewegung. Aber niemals Blockieren. Dabei gewinnt zwangsläufig der Stärkere, weil er über mehr Kraft verfügt.

Man blockiert im Aikido keinen Angriff. Man lernt sich mit der Angriffsbewegung zu harmonisieren. Man übernimmt die Angriffsbewegung und kontrolliert den Angreifer in einen Hebel, eine Festhaltetechnik oder lenkt ihn in einen Wurf. Man hat das Gefühl, dass der Angreifer das selber tut - freiwillig. Deshalb sieht es in Videos auch immer so spielerisch aus und man könnte meinen, es sei einstudiert. Aber weil keine Blockierung erfolgt, fliesst die Bewegung des Angreifers immer weiter, bis er sich am Boden wieder findet.

Als damals total unsportlicher Nerd bin ich inzwischen nach bald 30 Jahren noch immer im Aikido dabei, unterrichte Kinder und Jugendliche, Erwachsene sowieso und bringe anderen Sport-Antitalenten bei, dass einem Aikido nicht nur körperlich gut tut, sondern auch im Kopf. Man lernt Dinge über sich und über andere. Man gewinnt Selbstvertrauen und bekommt Mut, wird gelassener, auch im Geiste beweglicher und flexibler. Und inzwischen geht's mit Aikido richtig zur Sache.

https://www.youtube.com/watch?v=9MIVo68o6Sg

Besuch doch einfach mal eine Aikido-Lektion in deiner Umgebung! Geh mal zum Zuschauen! Lerne die Leute kennen und finde heraus, ob du gerne mal einen Kursus machen möchtest. Es ist wichtig, dass dir die Leute zusagen, denn es sind womöglich jene, mit denen du dann im Kurs wieder Kontakt hast. Daraus entstehen manchmal auch Freundschaften.

Viel Glück und alles Gute!


StrongPassion7 
Beitragsersteller
 05.08.2018, 14:14

Und meinst du aikido hilft auf der Straße?

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tenno5034  05.08.2018, 16:25
@StrongPassion7

Auf der Strasse wirst du in einer Gruppe angegangen, immer! Mit Messern und aus dem Hinterhalt. Und was möchtest du jetzt lernen?
Wenn du irgendwo zuhause bist, wo du Kampftechniken auf der Strasse brauchst, brauchst du eine 9mm oder du solltest umziehen. Und das meine ich toternst.

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StrongPassion7 
Beitragsersteller
 05.08.2018, 14:08

Es sieht aber echt so aus als ob es Schauspiel wäre, habe paar Videos auf youtube geguckt . Steven seagal macht ja auch aikido.

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Kommt drauf an, was du unter "lohnen" verstehst.

Gesundheitlich wird es auf jeden Fall lohnen (ebenso, wie jeder andere Sport auch), wenn du sonst keine körperliche Betätigung hast.

Ob es sich vom Spaßfaktor für dich lohnt, hängt davon ab, ob du Gefallen am Kampfsport findest.

Ja grade wenn du nichts von alledem hast ist es gut es zu machen um genau das aufzubauen und zu trainieren, viele Leute denken auch Boxen wäre ein leichter Sport, aber das Gegenteil ist der Fall... Also ist es besonders gut um in Form zu kommen