Lohnt es sich aktuell überhaupt eine Immobilie zu kaufen?

13 Antworten

Solch eine Entscheidung ist so individuell wie nur sonst was ... zum einen gibts Rechner im Internet, google mal und rechne dir aus, ob es sich lohnt oder nicht.

Zum Lebensgefühl: Manche sind geboren dafür, im eigenen Haus zu wohnen und den Garten zu machen und sich um alles zu kümmern und im Winter zuhause zu bleiben, wenn man immer Schnee räumen muß.

Manch andere sind froh, wenn ein Hausmeister Service alles macht und sie sich um nichts kümmern müssen. Ein eigenes Haus ist IMMER mit viel Arbeit und Geld verbunden. Man zahlt normalerweise genausoviel wie wenn man Miete zahlt - nur kommt es eben nicht regelmäßig, sondern z. B. dann wenn etwas kaputt geht.


lesterb42  22.02.2022, 12:47
wenn man immer Schnee räumen muß.

Auch bei einem EFH kann man den Winterdienst vergeben.

Man zahlt normalerweise genausoviel wie wenn man Miete zahlt

Steile These

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verreisterNutzer  22.02.2022, 13:03
@lesterb42
Auch bei einem EFH kann man den Winterdienst vergeben.

Du musst auch mal sehen, das ein Haus gebundenes Kapital ist. Auch wenn das Haus 1 Mio Euro wert ist, hat der Eigentümer von dem Wert nichts, weil er ja drin wohnt und es nicht verkaufen kann.

Deshalb ist es nicht so, das Hausbesitzer automatisch reiche Leute sind und sich vielleicht einen Winterdienst leisten können?!? Außerdem kommt der Winterdienst wegen 20 Meter Gehweg nicht oder es lohnt sich schlichtweg nicht.

Steile These

Rechne mal Instandhaltung und die ganze Arbeit dazu, die du machen musst als Hausbesitzer. Alleine eine neue Heizung alle 15 Jahre kostet mindestens 10 - 15k Euro. Macht alleine im Monat schonmal um die 100 Euro, die man sparen muß.

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lesterb42  22.02.2022, 13:19
@verreisterNutzer
und sich vielleicht einen Winterdienst leisten können?!? Außerdem kommt der Winterdienst wegen 20 Meter Gehweg nicht oder es lohnt sich schlichtweg nicht.

Damit liegst du falsch. Das ist nicht ganz einfach, aber wir hatten in dieser Situation zunächst einen Winterdinst für 35 €/Einsatz und nachdem der Chef mir im Sommer zum Ausmessen halbnackt über mein Grundstück gelaufen ist, habe ich mich von diesem Unternehmen getrennt und zahle nun 11, 56 €/Einsatz.

Dieser Betrag sollte dann doch drin sein, wenn man sich ein EFH gönnt.

Rechne mal Instandhaltung und die ganze Arbeit dazu, die du machen musst als Hausbesitzer.

Ist mir von ganzen Herzen jeder Cent wert und ich lebe auf 274 m² Wohnfläche. Die bekommst du für die anfallenden Kosten nicht gemietet.

Du musst auch mal sehen, das ein Haus gebundenes Kapital ist. Auch wenn das Haus 1 Mio Euro wert ist, hat der Eigentümer von dem Wert nichts, weil er ja drin wohnt und es nicht verkaufen kann.

Damit hast du sehr Recht.

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verreisterNutzer  22.02.2022, 16:07
@lesterb42
Dieser Betrag sollte dann doch drin sein, wenn man sich ein EFH gönnt.

Gönnen ist gut ... es ist ein irrer Kraftakt mittlerweile ... und ja klar, aber du glaubst nicht, was z. B. bei Eigentumswohnungen abgeht ... da wird der letzte Cent für die Wohnung 3x herumgedreht und man versucht an Allem zu sparen - da werden die billigsten Kacheln im Bad usw. eingebaut - nur um sich die Wohnung an für sich leisten zu können ...

Da muss dann nur nach Ablauf der Zinsbindung der Zins etwas ansteigen, dann kommt es zur Zwangsversteigerung ...

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verreisterNutzer  22.02.2022, 16:11
@lesterb42
Die bekommst du für die anfallenden Kosten nicht gemietet.

Du musst aber auch alle Einmalkosten mit einrechnen, die nur so alle 15 - 20 Jahre anfallen, wie z. B. eine neue Heizung für 10 - 15k € ...

Und unsere Regierung, die jetzt dann alles nur noch ökologisch will - egal was es kostet und egal, ob es sich die Leute leisten können oder nicht.

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lesterb42  22.02.2022, 16:15
@verreisterNutzer
aber du glaubst nicht, was z. B. bei Eigentumswohnungen abgeht ...

Ich denke, dass ich in den letzten 40 Jahren schon fast alles gesehen hab "was abgeht".

Das auf Pump und aus steuer- und sozialversicherungspflichtigem Einkommen zu bezahlen ist einfach nur dumm. Aber du bekommst dieses "bei uns ist das so teuer" nicht aus den Leuten raus. ZV ist dann tatsächlich das mögliche Ende.

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lesterb42  22.02.2022, 16:17
@verreisterNutzer
Du musst aber auch alle Einmalkosten mit einrechnen,

Ja, das hast du schon geschrieben. Kaufen ist hier im tiefen Osten deutlich besser als mieten. Wer handwerklich geschickt ist oder eine große "Familie" hat, für den einmal mehr. Da kannst du es dir für 100 - 200.000 € wirklich schick machen.

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"600.000€ (+ 60.000€ Kaufnebenkosten)"

Die Nebenkosten setzt du bei nur 10% an? Du bist ein unerschütterlicher Optimist! ;-)

"Außerdem werden Mieten vermutlich über die nächsten Jahrzehnte teurer. Das Haus, das man heute kauft nicht (abgesehen von Reparaturen, die vielleicht mit dem Alter häufiger werden). "

Deswegen ist die Rechnung nicht ganz so einfach. Nach 15 bis 20 Jahren ist typisch eine neue Heizung fällig, ein Dach evtl. nach 40 Jahren.

Es gibt eine Rechnung, die besagt, dass es unter Umständen besser sein kann, zur Miete zu wohnen, ein Haus selber kaufen nebst Vermietung und ACHTUNG! das somit nicht ausgegebene Geld anzulegen. Leider finde ich diese nicht mehr.

"Man kauft sich damit ja auch das Lebensgefühl."

Korrekt, es ist ein gewisser Luxus.


lesterb42  22.02.2022, 12:48

Die Nebenkosten setzt du bei nur 10% an?

Was ist daran falsch?

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SirKermit  22.02.2022, 13:08
@lesterb42

6,5 % Grunderwerbssteuer, Makler von ca. 5 bis knapp 7%, dann noch hier und da je ein Tausender für Katasteramt, Notar, Grundbuch, Anschlüsse an das öffentliche Versorgungsnetz (Strom, Abwasser, evtl. Gas). Gelegentlich kommen noch Anschlussgebühren für Glasfaser hinzu, wenn man zum unpassenden Zeitpunkt bestellt (ist uns passiert).

Fällt der Makler weg, wird es sofort günstiger, aber die 10% erscheint typisch mir zu wenig. Sollte ich völlig daneben liegen, korrigiere mich bitte. Ich kaufe nicht jeden Tag Immobilien. ;-)

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lesterb42  22.02.2022, 13:12
@SirKermit
Katasteramt, Anschlüsse an das öffentliche Versorgungsnetz (Strom, Abwasser, evtl. Gas). Gelegentlich kommen noch Anschlussgebühren für Glasfaser hinzu, wenn man zum unpassenden Zeitpunkt bestellt

Haben mit Kaufnebenkosten nichts zu tun. Makler ist auch kein Muss, ebenso die GrESt mit 6,5 %. Bayern ist noch bei 3,5%.

Ich kaufe nicht jeden Tag Immobilien. ;-)

Ich auch nicht, aber doch häufiger.

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SirKermit  22.02.2022, 13:17
@lesterb42

Danke für deine Korrekturen!

"Haben mit Kaufnebenkosten nichts zu tun."

Danke, da lag ich falsch. Und ja, die Bayern hatte ich doch völlig vergessen. Nun ja, Freistaat ... ;-)

"Makler ist auch kein Muss"

Das war mir durchaus klar, wir hatten auch keinen beim letzten Kauf vor 4 Jahren. Okay, ich hätte "... bis zu" schreiben sollen. Wobei viele ja denken, mit dem Kauf alleine wäre es getan. Auch wenn Anschlussgebühren nicht zu den Kaufnebenkosten gehören, ist das den meisten Käufern nicht klar.

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lesterb42  22.02.2022, 13:23
@SirKermit
Wobei viele ja denken, mit dem Kauf alleine wäre es getan.

Ja, das stimmt. Da ist man dann gut beraten nicht alles zu verballern, sonder ausreichend Rücklagen für Unvorhergesehenes zu bilden. Irgendetwas ist immer.

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Selbstbewohntes Wohneigentum ist Luxus und nicht rational finanziell sinnvoll, zumindest nicht, wenn man den Spaß finanzieren muss mit Geld, das erst noch erarbeitet werden will.

Es gibt Möglichkeiten sich der Thematik zu nähern und den letzten Punkt zu minimieren, diese möchte aber nicht jeder gehen, denn das Eigenheim auf Pump ist ja das Statussymbol der (kleiner werdenden) Mittelschcht schlecht hin.

Ich für meinen Teil habe Immobilien immer nur zur Fremdnutzung gekauft. Wenn jemand anders darin wohnt, dir Miete dafür zahlt, tilgt er quasi dein Darlehen und die steuerliche Komponente ist auch komplett anders.

Natürlich ist auch das kein risikoloses Investment aber richtig umgesetzt finde ich dies deutlich interessanter als selbstgenutztes Wohneigentum. Dieses kann einem mitunter böse auf die Füße fallen

  • Zinsanstieg
  • Große Renovierung
  • nicht gut versichert oder versicherbar aufgrund der Lage
  • Lage allgemein, falls mal verkauft werden soll
Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ein Haus zu kaufen und selbst darin zu wohnen ist grundsätzlich erstmal vor allem eine Entscheidung, die nichts mit "finanzieller Vernunft" zu tun hat.

Sich eine halbe Million (oder mehr) an Kredit ans Bein zu binden und das dann 30 Jahre (mehr oder weniger) abzuzahlen inkl. Zinsen..... da braucht man kein Mathe-Genie zu sein um festzustellen, dass selbst eine Miet-Wohnung/Haus mit Garten immer eine günstigere Lösung sein wird. Hinzu kommen, wie Du richtig festgestellt hast, laufende Kosten, Reparaturkosten und Sanierungskosten oder Modernisierungskosten. Perspektivisch wird die Grundsteuer teurer, Heizen, Strom, usw.

Das Immobilien letztlich auch eine Wertanlage sind ist aber natürlich auch zu beachten. Grundstück, Gebäude.... Allerdings ist es nicht ausgemacht, dass in Deiner Region auch im passenden Verhältnis die Werte ansteigen. Das ist also durchaus ein Risiko. In Summe wird der Wert aber schon durch die Inflation nominell steigen.

"Lohnen" ist also relativ. Du kaufst natürlich alle Vorteile die mit einem Haus zusammenhängen, das "Lebensgefühlt" wie Du schon richtig sagst. Wie bei allen Dingen im Leben, ist das der entscheidende Punkt: Ist es Dir das Risiko/die Investition wert? Beantworte die Frage und dann hast Du Deine Entscheidung.

Es muß sich nicht lohnen.

Aber wer miete sich schon ein Haus daß 1.500€ an Miete kostet? Natürlich nur der, der auch wirklich gut verdient und Familie und Kinder hat.

Ob es sich lohnt das weiß man erst nach 10 bis 15 Jahren.

Ich würde schon sagen, daß es sich lohnt, wenn nicht übermäßig Instandhaltungsausgaben auf einem zukommen. Laß mal das Dach und die Heizung fällig sein kann das ohne weitere 30.000€ kosten. Dann lohnt es sich nicht mehr.

Dennoch hat man ja noch die Wertsteigerung des Hauses. Wer heute 600.000€ bezahlt kann ich über einen Wert über 800.000€ in 10 Jahren freuen. Das merkst Du aber nur wenn Du mal verkaufst, sonst nicht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung