Liest du fast nur Bücher von weißen Männern?
Es geht in der Frage darum wie vielfältig die Identitäten von den Personen sind deren Bücher du liest. Gemeint ist eher welche Bücher du bisher gelesen hast als was deine Vorsätze für die Zukunft sind. Die Frage soll dazu anregen darüber nachzudenken welch Wahrnehmungen von der Welt deine Leseerfahrung prägen.
Bitte schreib auch das Alter dazu und wie du dich sonst in Bezug auf Rassismus und Sexismus einordnest.
oje, habe eine Antwort"Nein, etwas anderes vergessen" bitte einfach bei etwas anderes antworten und ein großes Nein schreiben.
99 Stimmen
55 Antworten
Ja, fast. Mein Großteil sind weiße Männer, auch weiße Frauen.
Bücher, die ich gelesen habe und bei denen es nicht so ist (und ich es zufällig weiß):
- Becoming von Michelle Obama (dazu muss ich wohl nichts sagen, kennen sicher alle ^^)
- Wüstenblume von Waris Dirie (wahre Geschichte eines Mädchens, das als Kind durch die Hölle ging und später als Topmodel Karriere machte, echt berührend und auch bedrückend)
- Children of Blood and Bones von Tomi Adeyemi (spannendes, aber ganz schön brutales Jugendbuch, in dem alle, die Magie beherrschten, getötet wurden)
- Zerrissene Erde von N.K. Jemisin (richtig gute Ende-der-Welt-High-Fantasy, die mir beim Lesen das Herz rausgerissen und in Einzelteile zertreten hat ^^)
- und natürlich Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche von Reni Eddo-Lodge (was ich auch richtig toll und aufrüttelnd fand, vor allem bildend, auch wenn ich ansonsten weniger Sachbücher lese)
Ja, und bestimmt noch ein paar, von denen ich es einfach nicht weiß... Aber im Vergleich zur Büchermenge, die ich innerhalb eines Jahres so lese, ist das nichts.
Zu mir selbst: Ich bin 14, Jordanierin mit jordanisch-amerikanischen Wurzeln, größtenteils in DE aufgewachsen.
... ich Bücher nicht wegen der Hautfarbe, Religion, Sexualität, dem Geschlecht oder der Nationalität der Hauptcharaktere lese.
Ich lese Bücher, wenn mich die Geschichte, die Charaktere und das Genre interessiert.
Allein die Frage ist lächerlich 🙄
Bei mir wars schon immer so, dass ich mir bewusst Bücher mit weiblichen Protagonisten gesucht habe. Aber ich habe dabei nie auf Hautfarbe oder andere äußerliche Merkmale geachtet, weil ich mir die Mädchen immer so vorgestellt habe, wie ich aussehe. Egal ob da steht, dass sie eigentlich klein und Blond und dünn ist. Wenn ich was gelesen habe, was mit dieser Vorstellung nicht übereingestimmt hat, aber ich das einfach "überlesen".
Genau ich mag auch noch nicht, die hier sehr Konntet werden. Es still Beschreiben werden was die Figuren tun aber nicht wie sie aussehen, es sei denn es ist Gott die Handlung relevant ( z. B. Schmächtig)
Ich lese hauptsächlich Fantasy und da gibt es einfach eine viel größere Auswahl von weißen Autoren. Da ich genauso gern Young Adult wie High Fantasy lese, sollten es ungefähr genauso viele Männer wie Frauen sein. Meine Lieblingsbücher stammen aus der Feder sowohl männlicher als auch weiblicher Autoren.
Übrigens sehe ich das nicht so, dass sich die männliche und weibliche Perspektive diametral unterscheiden müssen. Meine liebsten Bücher schlagen ungefähr eine ähnliche Richtung ein. Aber Bücher, die ich nicht so toll finde, mag ich seltsamerweise genau wegen eher geschlechtertypischen Dingen nicht - bei Frauen wegen zu viel Liebeskram und bei Männern wegen einer zu trockenen Darstellungsweise.
Ein paar Bücher schwarzer Autoren habe ich auch gelesen (Children of Blood and Bone, Kingdom of Souls, Amari und die Nachtbrüder). Wenn ein Einfluss afrikanischer Kultur da ist, finde ich es interessant, muss aber nicht unbedingt sein. Schwarze Protagonisten mag ich genauso wie weiße, Hauptsache sie bestehen nicht aus Klischees.
Autoren bekommen von mir aber keine Pluspunkt, weil sie weiblich und/oder schwarz sind. Ich bewerte ihre Bücher genauso kritisch wie alle anderen. Besonders Bücher, die laut Rassismus schreien, können mich selten fesseln. The Hate U Give hat mich 0 angesprochen und das sage ich auch geradeheraus. Nur weil ein Thema wichtig ist, muss ich dieses oder jenes Buch nicht gleich in den Himmel loben.
Für die Zukunft nehme ich mir Cinderella is Dead vor.
Die Jünger der Identiätspolitik sind ja nachweislich besessen von Hautfarben und Rasse. Das ganze Leben durchscannen sie die Kulturgüter und Geschichte auf der Suche nach Hautfarbe, zählen die maximalpigmentierten in den Fernsehsendungen und schämen sich für iher Hautfarbe, sofern sie denn weiß sind. Sie finden Probleme, wo keine sind, fordern ein Mea Culpa von der weißen Rasse, auf dass sie sich vor den neuen Herrenmenschen (den Schwarzen) verneigen und auf die Knie gehen. Nun fragen sie sogar, welche Hautfarbe die Autoren von gelesenen Büchern haben - als spiele das eine Rolle.
Die ganze abendländische Hochkultur, von Malerei, der bildenden Kunst allgemein, der Wissenschaft, die Entdeckungen und alle wegweisenden Werke der Phillosophie, der Literatur, die Mathematik u.s.w. sind nun einmal von Menschen mit weißer Hautfarbe erschaffen worden.
Und da ich zeitgenössische Literatur vor allem aus Deutschland und westlichen Ländern lese, werden natürlicherweise auch hauptsächlich weiße Menschen diese geschrieben haben. Ich werde doch jetzt nicht in die Buchhandlung meddeln um krampfhaft irgendein Schmöker rausfischen, nur weil der Autor afrikanische Wurzeln hat. Gehts noch?
Es ist mir nämlich scheißegal ob der Autor eines Buches weiß ist oder gelb oder braun. Von mir aus kann er auch lila-blau (im Karomuster) sein, wenn nur sein Werk lesenswert ist.
Und wenn sich die dunklen Menschen in der Welt der Literatur unterrepräsentiert fühlen, dann sollen sie halt Bücher schreiben die jeder lesen mag. Ich werde doch nicht so himmelschreiend blöd sein und mir ein Buch kaufen, in dem ich mir vorwerfen lassen muss weiß zu sein. Das können mal schön die Identitätsneurotiker lesen.
Übrigens bin ich mir sicher, dass in Afrika die zeitgenössische Literatur vor allem von schwarzen Autoren geschrieben wird.