Liebe Autisten, welche Schwierigkeiten und Probleme habt oder hattet ihr in der Schule?
Erstmal Hi!
Ich bin Natalia und mache in diesem Jahr meine MSA Prüfung. In meiner PibF thematisiere ich Autismus und die Probleme welche dadurch im Unterricht, in einer Regelschule auftauchen und ob ihr chancengleich am Unterricht teilnehmen könnt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr kurz beschreiben würdet
- wie alt ihr seid und welche Ausprägung von Autismus ihr habt
- wie gehen/gingen die Lehrer damit um
- was euch in der Schule, bzw. im Unterricht am meisten stört/ gestört hat
- wo hattet/ habt ihr das Gefühl anderes behandelt zu werden (im positiven oder auch negativen Sinne)
- fühlt ihr euch wohl in der Schule, wenn nicht, wodurch würdet ihr euch besser fühlen
Wer mag kann auch an sich von seinen Schulzeiten erzählen, denn ich habe sowieso persönlich ein sehr großes Interesse an diesem Thema und würde es gerne besser verstehen wollen und es ist immer besser Geschichten von Menschen zu hören, die davon betroffen sind, statt sich wissenschaftlichen Artikeln durchzulesen, wie es theoretisch sein sollte.
Ich freue und bedanke mich gleich für jede Antwort und wünsche euch allen einen schönen Tag.
3 Antworten
Ich bin m, 18 und habe Asperger Autismus (50%) und aktuell noch (aber wahrscheinlich bald nicht mehr) das Merkzeichen H.
Die (meisten) Lehrer gehen meiner Meinung adäquat mit meinem Autismus um. Und damit meine ich, dass sie mich wie die anderen behandeln. Manche sind auch überbehütend, aber das war bisher immer mit einem "Ich sag Bescheid, wenn ich Hilfe brauche" geklärt.
Ansonsten kann ich mich daran erinnern, dass ich in der Grundschule in Mathe in der 3. Klasse immer mit meiner Schulbegleitung (ich hatte bis zur 9. Klasse eine) raus gegangen bin und Aufgaben für die 4. Klasse gemacht habe, weil ich aufgrund meiner Inselbegabung den Matheunterricht gestört habe.
Gestört haben mich früher auch Gruppenarbeiten, zum einen weil der Großteil der Arbeit oft auf mich abgeladen würde (ich glaube Autisten fällt es schwer sich da zu wehren) und zum anderen, weil ich die anderen oft für inkompetent gehalten habe und somit gleichzeitig viel selbst machen wollte. Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert, weil bei vielen die Motivation zur Schule gestiegen ist, und inzwischen (bin jetzt 12.) machen mir die meisten Gruppenarbeiten sogar Spaß.
Sonst nerven mich die Lehrer, die mit den Schülern auf Broebene gehen, da ich Lehrer als Personen ansehe, die mir etwas beibringen sollen und nicht als solche, mit denen man sich gut verstehen muss. Bitte nicht mit netten Lehrern verwechseln.
Bis auf diese Lehrer und die Coronamaßnahmen fühle ich mich auf meiner aktuellen Schule (12. Klasse Berufliches Gymnasium) soweit wohl. Die meisten Schüler wollen so wie ich weitestgehend gute Noten erreichen und damit funktionieren auch Gruppenarbeiten weitestgehend sehr gut.
- Ich bin w/14 und habe Asperger
- Die Lehrer sind sehr verständnisvoll, geben mir relativ viele Freiheiten
- Gruppenarbeiten sind am schlimmsten
- Naja, ich darf halt raus, Kopfhörer tragen, Kaugummi kauen...
- Ich fühle mich eigentlich schon wohl, ich mag die meisten Lehrer und die Schulgemeinschaft ist super
Kannst mir bei mehr Fragen gerne eine FA schicken :)
Aufgabenstellungen, als der Französischlehrer in der Arbeit eine Argumentation wollte ob und warum (nicht) man zu dem Feriencamp gehen würde, meine Argumentation bestand aus einem Argument (Mich interessiert das Thema des Camps nicht, also warum solltw Ich dahin gehen) und habe nicht verstanden dass es dem Lehrer nicht darum ging dass man eine gute Argumentation hat, sondern dass man viele Argumente hat (weil eben Französisch, nicht Deutsch zum Thema Argumentation)