Lernt man englisch durch lesen?
Hey, ich lese seit rin paar Monaten Bücher auf englisch. Mein englisch ist furchtbar deshalb muss ich viel übersetzen mit google.
Ich möchte unbedingt einen Mehrwert aus den Büchern mitnehmen deshalb übersetze ich jedes Wort welches ich nicht verstehe. Das kostet natürlich Zeit.
Zusätzlich lerne ich die gelernten wörtern mit anki (karteikartenapp)
Ich möchte wissen ob das eine angemessene Art ist englisch zu lernen oder ob ich es mir einfach nur umsonst so schwer mache und ich die Bücher lieber auf deutsch bestellen sollte.
15 Stimmen
5 Antworten
Hallo,
schön, dass du an deinem Englisch arbeiten möchtest.
Mein Tipp zum Lesen englischer Bücher:
Nicht jedes neue oder unbekannte Wort nachschlagen und rausschreiben. Das wird schnell zu viel und man blättert mehr im Wörterbuch, als dass man liest. So verliert man schnell den Spaß am Lesen.
Nur Wörter und Wendungen nachschlagen, aufschreiben und lernen, von denen du schon immer wissen wolltest, wie sie auf Englisch heißen, und/oder die du für wirklich notwendig erachtest, und wenn sich dir ansonsten der Sinn einer Passage nicht erschließt. Viele Wörter erklären sich ja auch bereits durch den Kontext.
Bei Büchern, die auch auf Deutsch erhältlich sind, kann man auch da mal nachschauen, wenn man gar nicht mehr weiter weiß. Auch das verleitet aber oft dazu, zu viel und zu häufig Wörter und Wendungen nachzuschauen, die man bereits aus dem Kontext verstanden hat.
Natürlich verbessert das Lesen englischer Bücher allein nicht die Englischkenntnisse.
Daneben sind andere Lernmethoden, wichtig wie
- Reisen ins englischsprachige Ausland (Ferienfreizeit, Gastfamilie, Schüleraustausch usw.), möglichst allein, sonst schickt man gerne seine Begleitung vor. Aber auch wenn Auslandsreisen am besten wären, um sein Englisch zu verbessern, stellen sie doch meist ein zeitliches und finanzielles Problem dar.
Deshalb meine Tipps für daheim:
Um Vokabeln effizient zu lernen, d. h. so, dass man sie auch abrufen + anwenden kann, sollte man sie nicht nur stur auswendig lernen, sondern
•Wortfamilien damit bilden: (Themen; Gegenteil; Nomen m. passendem V + Adj; etc.), z. B.
- attraction - attract - attractive
Bears are shy. Conflicts arise when they are ....attracted............ to human food. (attraction)
Weitere Beispiele:
- safety - save - safe
- aggression - aggressive - aggressor
- suggestion - suggest -suggestible
usw.
(de.scribd.com/doc/21322908/Cambridge-Dictionary-Word-Families-Building-Possibilities)
Weitere Möglichkeiten:
-Vokabeln mit ihren gegenteiligen Bedeutungen (opposites) gemeinsam lernen:
Adjektive: groß - klein, kalt - warm, jung - alt, arm - reich usw.
Verben: suchen - finden, aufwachen - einschlafen, (hin)setzen - aufstehen
-Vokabeln mit Synonymen gemeinsam lernen:
(an)wachsen, steigen, klettern, nach oben schnellen, zunehmen, größer werden, ...
reduzieren, schrumpfen, abfallen, (ab)stürzen, abnehmen, weniger werden, ...
•Beispielsätze bilden
•Redewendungen aufschreiben
•Phrasal Verbs lernen: - Verben, die je nachdem mit welcher Präposition sie verwendet werden, unterschiedliche Bedeutungen haben - lernen,
z. B. look = schauen, sehen - aber
- look at = anschauen
- look for = suchen
- look after = sich kümmern um, aufpassen auf
- look forward to = sich freuen auf
- ...
•Vokabeln mit ihren (grammatikal.) Besonderheiten aufschreiben + lernen, z.B. folgt Gerund o. to-Infinitiv, welche Präposition, unregelm. Plural, Verb, Adj, Adv, usw.
•Du kannst auch Haftnotizen m. dem jeweiligen engl. Wort auf alle Gegenstände, Haushaltsgeräte, etc. o. anderen Vokabeln in die ganze Wohnung kleben + Vokabeln sozusagen im Vorbeigehen lernen.
Dabei ist es egal, ob du mit dem guten, alten Vokabelheft, einem Karteikasten oder elektronischen Vokabeltrainer arbeitest.
Die meisten Schulen in Bayern empfehlen phase6, als Vokabeltrainer. Den muss man aber kaufen.
(siehe: phase-6 . de / opencms / Homepage /)
Pons bietet eine kostenlose Vokabeltrainer-App an, siehe: de . pons . com / specials / apps
oder gib bei Google - Vergleich Vokabeltrainer ein und folge den Links, z. B. diesen hier:
- https://www.sprachheld.de/besten-vokabeltrainer-apps/
Auch Stiftung Warentest hat Vokabeltrainer getestet. https://www.test.de/Apps-Vokabeltrainer-Englisch-Lernhaeppchen-4236368-0/
Egal für welches System du dich entscheidest, wichtig ist die Regelmäßigkeit (s.o.).
•Vokabeln sollten auch mit allen Sinnen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen/anfassen) gelernt+ am besten auch noch gesprochen, gesungen, gerappt, rhythm, in Versen + geturnt werden (typ. Handbewegung).
Denk nur mal an das Lied 'Head + shoulders, knees + toes', das die Kinder - du vlt auch - heute schon im KiGa oder in der Grundschule lernen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass sich (nicht nur) Vokabeln "handschriftlich" besser lernen lassen als mittels Einscannen (https://www.cabuu.app/eigene-vokabeln), per Tippen auf der Tastatur oder dem Touchpad (ganz zu schweigen von der automatischen Wortergänzung).
•Vokabeln kann man auch spielen(d lernen) Stadt, Land, Fluß auf Engl., wer kennt die meisten engl. Tiere usw.?, Teekesselchen, Taboo, Memory, Bingo, Scrabble uvm.
• englisches Tagebuch schreibt
•engl. Fernsehen schaut
• Videos auf Englisch schaut
•engl. Radio hört (BBC im Internet, mit Podcast Download)
•engl. Podcasts hört
- Englisch ganz leicht - Der neue Hörkurs, Hueber
- BBC Podcast 6 Minute English
- Podcastarchiv: Business Spotlight Podcast - podcast . de / podcast / 2756 / archiv / ?seite=11
- Randall's ESL Cyber Listening Lab
- autoenglish org / listenings htm
- audioenglish net
•engl. Bücher liest:
•Lernkrimis: f. verschied. Lernjahre, m. Grammatikübungen
•penguinreaders.de (Level Easystarts – Adv) engl. Bücher f. verschied. Lernstufen
•Reading A-Z.com: The online leveled reading program, m. Büchern f. verschied. Lernstufen
• Krimis / Thriller: Helen MacInnes, Colin Forbes, Ken Follet, Sidney Sheldon, Joy Fielding, Elizabeth George, Robert Ludlum
• Liebesromane Rosamunde Pilcher, Katie Fforde, Nora Roberts, Nicholas Sparks, Sherryl Woods, Susan Mallery usw.
•engl. Zeitungen, Zeitschriften + Comics liest, z.B.
•Spot on Das Magazin f Jugendliche, Hueber Vlg
•(Business) Spotlight (mit Worterklärung)
•World + Press v. Schuenemann Vlg (Original-Artikel aus engl.sprachigen Tageszeitungen m. Vokabular)
•DVDs auch mal auf Engl schaut (v.a. wenn man den Lieblingsfilm auf Dt eh schon in + auswendig kennt.)
•Engl Sprach- o Konversationskurs (z.B. VHS), Theatergruppe, Lesezirkel o. Stammtisch sucht.
- Auch privat, mit Freunden, Familie usw Engl spricht + Alltagssituationen nachstellt: Tagesablauf, Kochen, Einkaufen, Arzt, Kino, Theater, Krankenhaus, Bäcker, Museum, Bahnhof, Flughafen, Hotel, Restaurant usw.
- Beim Spazierengehen, auf dem Schulweg, beim Einkaufen usw. überlegt, wie die Dinge, die man sieht auf Engl heißen. Wörter, die man nicht kannte, daheim im Wörterbuch nachschaut
•sich Skype einrichtet + engl Muttersprachler als Gesprächspartner sucht
•engl Brief/Email/Chat/Tandempartner sucht
•engl Tagebuch schreibt
Da eine Sprache aber nicht nur eine Aneinanderreihung v. Vokabeln ist, sondern diese auch noch möglichst sinnvoll zu Sätzen verbunden werden sollen, ist es genauso wichtig, regelmäßig 10 - 15 Min Grammatik zu üben: ego4u . de + englisch-hilfen . de.
https://www.youtube.com/watch?v=FUW_FN8uzy0
:-) AstridDerPu
PS: Nicht alle Tipps lassen sich sofort umsetzen, mit der Zeit (von Lernjahr zu Lernjahr) aber immer mehr.
Also das hat mir auch auf jeden Fall geholfen, mein Englisch zu verbessern. Man sagt aber immer - was auch die Lehrer sagen, dass man nicht jedes Wort, dass man nicht versteht, übersetzen sollte. Die Wörter wirst du dir ja eh nicht alle merken. Meistens versteht man es schon vom Kontext her. Ansonsten fang erstmal mit Büchern an, die leicht zu lesen sind, damit du gar nicht oder nur kaum übersetzen musst :)
Ja, auf jeden Fall. Du musst aber nicht jedes Wort, das du nicht kennst, gleich nachschlagen. Da muss man einfach etwas Mut zur Lücke haben und ein gesundes Mittelmaß finden. Nicht mal in seiner eigenen Muttersprache kennt man alle Wörter. Beim Lesen geht es nicht nur um Vokabeln, sondern auch darum die Sprache in möglichst vielen Kontexten zu erleben, grammatische Strukturen zu verinnerlichen, passen in aktiven Wortschatz zu verwandeln usw. Das verliert man ja alles, wenn man ständig unterbricht, um Wörter nachzuschlagen.
Ja! Das hilft beim Verstehen Englischer Sprache, aber das Sprechen lernt man dadurch nicht gut.
Das Lesen englischer Bücher hilft auf jeden Fall.