Lernmethode für Jurastudium?
Guten Tag, ihr Juristen! Ich fange demnächst mit dem Jurastudium an und habe natürlich sehr hohe Motivation zum Lernen. Ich wollte euch fragen, wie man am besten super Noten schreibt und ob folgende Lernmethode sich bewährt zeigen könnte:
Verschiedene Ordner pro Semester zu führen, in denen ich Vorlesungsnotizen ablege und diese in einem separaten Notizbuch als Mindmaps weiterverarbeite.
Natürlich kann man pauschal keine allgemeine Methode für alle Studenten empfehlen, da jeder seine eigene Methode hat. Aber gehen wir trotzdem mal vom Theoretischen aus - denkt ihr, dass das so realistisch ist? Oder muss ich noch andere Dinge im Studium beachten, wie zum Beispiel, dass vielleicht so eine Methode zu „aufwendig“ wäre?
1 Antwort
Ich würde mir jetzt noch nicht zu viele Gedanken darüber zu machen.
Das, was du beschreibst, ist eher keine Lernmethode, sondern eine Organisationsmethode. Gut organisiert zu sein, ist natürlich sehr hilfreich. Dass du dir darüber schon so viele Gedanken machst, zeigt dass du da schon ganz gut aufgestellt bist. Die Herausforderung ist eher, das 10 Semester durchzuhalten.
Zum Lernen wird noch viel mehr gehören, aber geneuere Lernmethoden kannst du jetzt noch gar nicht entwerfen, weil du noch gar nicht genauer weißt, wie das Jurastudium funktioniert und worauf es ankommt. (Du wirst auch merken, dass Mindmaps alleine nicht reichen.)
Aber das ist auch überhaupt kein Problem:
Im ersten Semester geht es vor Allem darum, rein zu kommen und man hat da auch genug Zeit dafür. Allgemein geht es im Jurastudium viel um Systemverständnis.
Wenn es so weit ist, solltest du verschiedene Materialien (Lehrbücher, Skripte, ...) ausprobieren, auf den Rat von Dozenten und vor Allem AG-Leitern/Tutoren hören und dich mit Kommilitonen austauschen. Du solltest daran denken, dass du nicht mehr in der Schule bist, Dinge also etwas anders laufen, also offen sein und schauen, was für dich am Besten funktioniert.
Hilfreich könnte auch sein, mal in entsprechende Ratgeber zu schauen.
Mit zu viel Druck ins erste Semester zu starten, halte ich nicht für so zielführend, du wirst später noch viel Ausdauer brauchen. (Ich will dich damit aber gar nicht abschrecken, wenn das das richtige für dich ist, macht das durchaus auch Spaß.)
Ich würde also erstmal die langen Sommerferien genießen und mich erst wenige Wochen vor Vorlesungsbeginn näher damit auseinandersetzen ;-)
Ich danke dir für die ausführliche Antwort! Für das Abitur habe ich nämlich genau in der selben Weise gelernt, diese mind Maps dann per „active recalling“ gelernt und es hat super funktioniert und mündete in die 14-15 Punkte. Wie es beim Jurastudium wird, dass weiß ich natürlich nicht, und umso mehr danke ich dir für deinen Hinweis. Kann ich dich fragen, wie du durchgekommen bist, wie du gelernt hast? Denn ich denke, auch wenn ich mich noch gar nicht damit beschäftigen muss, das dieses Active Recalling eine gute Sache ist. Wenn man dann beispielsweise einen Fall vorliegen hat und erst einmal alle Möglivhkeiten sich vorstellt und dann zu den Skripten, Fallbüchern etc zurückgreift. Außerdem: ich habe gehört, dass der sogenannte Gutachtenstil sehr wichtig sein wird. So würde ich mich schon mal damit im Vorhinein beschäftigen. Meinst du, dass das sinnvoll ist, sich bereits jetzt ein wenig damit zu beschäftigen? Liebe Grüße 🙂