Lehrer oder Ingenieur werden?
Hey,
ich studiere momentan im 2. Semester Chemieingenieurswesen. Das Studium läuft nicht wirklich gut. Hab immer so durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Noten, obwohl ich sehr viel lerne und immer zu den Vorlesungen, Seminare etc. gehe. Hab langsam echt das Gefühl, dass ich zu dumm dafür bin ... naja, darum soll es nicht gehen. Ich überlege mir schon seit langem Lehrer zu werden (Mathe und Chemie Oberstufe), anstatt Ingenieur. Ich würde gerne unterrichten und Wissen vermitteln, und kann mir ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen als Ingenieur zu arbeiten, vorm PC oder in einer Anlage. Ich höre nur immer wieder wie schlecht der Beruf des Lehrers ist. Jeder rät mir davon ab zu wechseln. Lehrer bekommen wohl zu wenig Respekt und müssen sich den ganzen Tag mit pubertierenden Jugendlichen rumschlagen, da wäre doch der Beruf des Ingenieurs viel besser, sagen sie mir.
Was denkt ihr, würde es Sinn machen zu wechseln ?
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Hoffst du, dass das Studium "Gymnasial-Lehramt Mathe und Chemie" einfacher ist als dein aktuelles Ingenieur-Studium?
Davon kannst du nicht ausgehen. Im Gegenteil!
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wenn man auf Lehramt studiert, sind die Noten nichtwichtig ? Wenn ich zwar mein Ingenieursstudium fertig hab, aber einen 3,x Notendurchschnitt hab, bringt mir das doch auch nichts
3 Antworten
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Man kann mangelnde Begabung durch Fleiß ausgleichen. Ich hatte eine 4 im Mathe-Abi, hab mich aber bis zu einer sehr mathematiklastigen Promotion summa cum laude hochgekämpft. Als Ingenieur bist Du nicht zwangsweise Anlagenbediener oder Sachbearbeiter für Routinearbeiten, sondern Du kannst mit Forschung und Entwicklung Probleme lösen. Die Energiewende, sei es die chemische Umwandlung zwischen den Energieträgersubstenzen, seien es Batterien, bietet Möglichkeiten Nutzen zu stiften. Nur eines solltest Du beherrschen: Die Schreibweise Deines Fachs: Chemieingenieurwesen. Ohne s.
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Als Lehrer ist nicht fehlender Respekt das Problem, sondern die miserablen Arbeitsbedingungen. Du arbeitest weit über 40 Stunden pro Woche, weil du den ganzen Unterricht halt auch vor- und nachbereiten musst.
Dazu natürlich die Klassen, die immer voller werden und mit immer mehr Schülern mit fehlenden Deutschkenntnissen gefüllt sind.
Dazu die ganzen Verwaltungsaufgaben, die natürlich am Lehrer hängenbleiben.
Dann sich noch mit den Eltern rumschlagen, alte Schulgebäude mit fehlender Digitalisierung...
Schau dir Burnout-Statistiken an, da ist im Berufsvergleich der des Lehrers weit oben.
Und der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen, als aktuell.
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Aber ein Ingenieur arbeitet doch meistens auch mehr als ne 40 Stunden Woche. Ich weiß auch gar nicht, was soll man den alles zu verwalten haben als Lehrer ? Jugendliche unter Kontrolle zu haben ist sicher auch schwer, aber ist die Problemlösung als Ingenieur nicht mindestens genauso schwer ?
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sie haben recht, als Ingenieur hast du Ansehen und hohes Gehalt. Dafür musst im Studium die Zähne zusammenbeißen, weil sie das Gehirn grillen. Aber danach hast du gute Positionen in Aussicht.
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und die Arbeitsbedingungen? Von 10 Quereinsteigern, die ich mal erlebt habe, haben 9 nach kurzer Zeit das Handtuch geworfen. Als Ingenieur genießt du hohes Ansehen + fette Kohle. Keiner kreischt oder spuckt dich an. Überleg es dir. Aber das Studium schlaucht und ist hartes Brot. 2. Semester ist noch nicht sehr weit, daher musst du noch durchhalten. Falls es dir liegt.
Lehrer verdienen in Deutschland sehr gut