Le chatelier Prinzip sehr einfach erklärt?!

3 Antworten

Ein System weicht äußeren Einwirkungen ein wenig aus.

Beispiel: Wenn du auf einen Gummiball drückst, wird er flacher. Die Extremfälle wären ein nicht aufgepumpter Ball (oder ein Ball mit Loch), der dann zu einem Pfannkuchen zusammengedrückt wird, und ein Stein, der sich überhaupt nicht zusammendrücken lässt. Aber du kannst sicher sein, dass der Ball dir nicht entgegenkommt, wenn du draufdrückst.

(Ich rede jetzt nicht von "metastabilen" Ausnahmen wie Handgranaten.)

Das gilt allgemein für physikalische und chemische Systeme, in denen wir ein Potenzial / eine intensive Größe / eine Qualitätsgröße (hier: Kraft / Druck) und eine zugehörige Energie / eine zugehörige extensive Größe / eine zugehörige Quantitätsgröße (hier: Dicke / Volumen) haben.

(Systeme, die dieses Verhalten nicht aufweisen, "disproportionieren" bei der kleinsten statistischen Abweichung vom Gleichgewicht.)

Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch

Gegeben sei die Gleichgewichtsreaktion A + B  ⇌  C + D

C ist ein Gas, die anderen Stoffe sollen fest oder flüssig sein.

Die Reaktion in Richtung C + D verläuft exotherm.

Fall a): Man erhöht den Druck. Dann wird das Gleichgewicht in die Richtung verschoben, wo die Stoffe sind, die das kleinere Volumen einnehmen, also in Richtung A und B. Es wird also bei einer Druckerhöhung nicht die Reaktionsseite vermehrt gebildet, die ein besonders großes Volumen braucht.

Druckänderung verschiebt aber nur dann ein Gleichgewicht, wenn Gase beteiligt sind und die Edukt- und Produktseite zunächst verschiedene Volumina einnehmen (siehe z.B. Ammoniaksyntghese).

Fall b): Man erhöht die Temperatur. Es wird sich nun vermehrt die Reaktionsseite bilden, die endotherm verläuft. Also im Fall oben auch in Richtung A und B.

Fall c) Man verändert die Konzentration: Wird die Konzentration von z.B. A erhöht, dann bilden sich vermehrt C und D.

Das Prinzip von Chatelier besagt, dass Gleichgewichte einem Zwang ausweichen, der durch eine Temperaturänderung oder Druckänderung (nur bei Gasen) und auch Konzentrationsänderung hervorgerufen wird.

Das ist halt das Prinzip des kleinsten Zwanges. Stell dir vor du bist in einem Raum mit 2 Ausgängen. Deine Mutter ruft zum Essen. Tür 1 ist verschlossen (Schlüssel hängt an einem Nagel an der Wand), Tür 2 steht offen. Welche Tür wählst du?


TomRichter  17.04.2015, 21:52

Hängt davon ab, was es zu essen gibt!

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