Lange lateinische Sätze übersetzen, wie?
Hallo meine lieben, Ich hab ein Problem.... ich habe seit 3 Jahren Latein. Ich hab mich akut verbessert. Naja von ner 4 im letzten Halbjahr auf ne 1. Aber mir fällt es immer noch enorm schwer die langen Sätze zu übersetzen. Im darauf folgenden Jahr werden wir ja auch die Cäsar Texte durchnehmen und Cäsar machte ja immer gerne lange Sätze... Vokabel Probleme habe ich keine, sowie auch Grammatikalische. Meine Lehrerin hat uns auch schon öfters gezeigt wie man lange Sätze übersetzt aber in der Praxis dann, versage ich öfters :( könnt ihr mir paar Tipps geben? :3
2 Antworten
Am besten trennst du die typisch lateinischen Konstruktionen (AcI, Abl. abs. und PC) erstmal ab, übersetzt sie extra und fügst sie später in das Satzgefüge als Nebensätze ein. Dann suchst du das Prädikat (Verb oder Hilfsverb) und fragst dich dann durch.
Der Platzhalter für ein Verb, aber auch eine Zeitkonstruktion mit Hilfsverb ist im Folgenden "tut". Dafür kannst du immer das Prädikat einsetzen.
Und dann fragst du. Wenn die Frage durch einen Kasus beantwortet wird, merkst du es dir oder schreibst es auf einen Zettel. Gibt es keine Antwort, gehst du zur nächsten Frage über. Wenn du durch bist, ist der Satz übersetzt. Ein paar Füllwörter übersetzt du einfach, wenn sie drankommen. Ebenso die Attribute, die immer gleich vor oder hinter Substantiven stehen (können).
Frage ............ Suche nach .......... Satzteil
Wer oder was tut? .. Nominativ .. Subjekt (kann in Latein fehlen, dann "er, sie, es" oder "sie"
wen oder was tut? ... Akkusativ ... Akkusativobjekt
wem tut? .... Dativ .... Dativobjekt
wessen tut ... Genitiv ... Genitivobjekt (selten, in Latein aber häufiger als in Deutsch)
womit, wodurch tut? ... Ablativ ... Instrumental (+ einige Spezialübersetzungen)
wo, wohin, woher tut? ... Ortsangabe ... Adverbiale Bestimmung des Ortes
wann tut? ... Zeitangabe .... Adverbiale Bestimmung der Zeit
wie tut? .... Angabe der Art und Weise .... Adverbiale Bestimmung der Art und Weise
Wenn jetzt noch etwas übrig ist. sind es nur noch schnell übersetzbare Präpositionalobjekte wie etwa "trotz guten Wetters".
So knackst du den längsten Satz!
Bedenke, dass manche Satzteile doppelt oder mehrfach als Aufzählungen vorkommen können.
Beispiel: Tum magister discipulo bono librum in aula donat.
donat= Prädikat: schenkt
wer oder was schenkt? suche Nominativ - der Lehrer (Subjekt)
wen oder was schenkt er? suche Akkusativ: librum - ein Buch (Akkusativobjekt)
wem schenkt er es? suche Dativ: dem Schüler (Dativobjekt)
Hinter discipulo steht im selben KNG "bono" : daher wird aus "dem Schüler" sofort "dem guten Schüler" (Attribut)
wessen fällt aus
womit, wodurch fällt aus. Aber
wo schenkt er es? im Hof (adv. Best. des Ortes)
Jetzt noch tum=dann vorneweg.
Ergibt:
Dann schenkt der Lehrer dem Schüler ein Buch auf dem Hof.
Ich fürchte, ich kann dir nur das raten, was bestimmt auch deine Lehrerin dir beigebracht hat: Der Satz muss syntaktisch zerlegt werden. Also in HAuptssatz und Nebensätze gegliedert werden. Vielleicht lernst du einfach die Wörtchen auswendig, die zweifelsfrei einen Nebensatz einleiten, so wie ut, cum, ne oder gleichstellende Konstruktionen wie aliud...aliud. Und Caesar wird echt easy, glaub mir!