Lampe selber bauen und verkaufen als Bausatz?
Hallo zusammen,
mir ist klar, dass bereits einige eine ähnliche Frage gestellt haben und auch schon fleißig geantwortet wurde. Trotzdem brauche ich hier nochmal eine persönliche Erklärung.
Ich habe Kabel, Lampenfassung und Leuchtmittel aus China gekauft und mir daraus eine Lampe gebaut. Nun möchte ich sie verkaufen.
Kann ich sie nun einfach komplett zurückbauen und sie als Bausatz verkaufen, ohne dabei rechtliche Bedingungen beachten zu müssen?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
2 Antworten
Wenn Du von privat verkaufst, dann sollte das relativ egal sein.
Du darfst halt nicht den Eindruck erwecken, ein mit allen deutschen/europäischen Normen kompatibles Produkt zu verkaufen.
Schwierig wird es - egal ob Bausatz oder komplette Lampe - wenn das Teil unmittelbar danach in Flammen aufgeht. Dann wirst Du dich u.U. dem Vorwurf der arglistigen/vorsätzlichen Täuschung auseinandersetzen müssen. Weil du kannst auch als Privatmann nicht jede Haftung ausschließen.
Lohnt sich so ein Verkauf überhaupt ?
Wenn Du Sachen (gewerblich) verkaufst, dann musst Du Gewährleistung geben.
(Also reparieren, Ersatzteile vorhalten etc.)
Außerdem bist alleine Du für die Einhaltung der Normen verantwortlich. Hier wären technisch die EMV- und die Niederspannungsrichtline zu nennen. Aber natürlich auch RoHS (Chemie,gefährliche Stoffe) und WEEE (Entsorgung).
Das der Hersteller (also Du) die Konformität nachgewiesen hat, macht er durch das CE-Zeichen kenntlich. Ohne dieses Zeichen darfst Du formal in EU-land nichts verkaufen. Im Prinzip egal, ob Komponente oder Komplettprodukt
Ein ganz großes Problem stellen z.B. China-LED Lampen dar. Die wenigsten Hersteller halten sich an elektrische Grenzwerte. Und die Qualität ist alles andere als gleichbleibend.
kann ich denn wirklich dafür haftbar gemacht werden, auch wenn ich nur Komponenten verkaufe?
Ein klares JA. Du bist der 'Inverkehrbringen'. Du kannst Dich nur 'schützen', in dem Du nachweist nur 'konformes' Material zu verbauen, es richtig verbaust und alles für die Einhaltung der Normen getan zu haben.
Aber bei China-Ware hast Du eben nichts in der Hand. Du weißt z.B. nicht ob die Chinesen 'billiges' Blei oder gar Quecksilber verbauen oder Kunststoffteile krebserregende Weichmacher enthalten.
Technisch sollte man z.B. Isolationsfähigkeiten und -Abstände betrachten.
Es darf z.B. unter keinen Umständen möglich sein, dass man an spannungsführende Leitungen greifen kann.
Ein käufer stünde ja dann in der Verantwortung, die Komponenten von einem Fachmann zusammensetzen zu lassen.
Welches Geschwätz? Ich habe eine Frage gestellt und war der Meinung, das ``gutefrage net`` dafür ein passender Ort sein könnte....
Ein Käufer muss etwas nicht von einem Fachmann zusammen setzen lassen.
Okay, übersieh mein Wort Geschwätz, ich wollte damit sagen, du darfst dir als Verkäufer nicht zu leicht machen. Du hast immer irgendeine Teilschuld beim verkauf. Geht was schief, meldet sich eine Versicherung oder ein Staatsanwalt. Letzteres automatisch, wenn es Tote gegeben hat.
....und das möchte ich natürlich nicht. Daher lasse ich von der Idee ab.
Wenn du etwas in China erworbenes verkaufst, bist du Inverkehrbringer, mit allen Pflichten, die das einschließt.
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass du bei einer Lampe Probleme bekommst, aber nicht ausgeschlossen.
Ob es sich lohnt, kann ich nicht sagen, allerdings hab ich Freude daran, solche Lampen zu bauen und der Eigenbedarf und der der Bekannten ist bereits gedeckt.
Besteht denn keine einfache Möglichkeit, die Teile unters Volk zu bringen? Wenn das Ding in Flammen aufgeht,kann ich denn wirklich dafür haftbar gemacht werden, auch wenn ich nur Komponenten verkaufe?
Ich teste die Lampen ja vorher und baue sie wieder zurück. Ich betreibe seit Jahren meine selbstgebauten Lampen und da hat noch nix gequalmt....ich weiß...das will niemand hören, der letztenendes vor seinem brennenden Haus steht..oder gar darin...