Kritik Potsdamer Abkommen?

5 Antworten

Wer sollte am Potsdamer Abkommen Kritik ueben?

Jeder kann sich daran reiben, wenn er moechte, allerdingst aendern kann er nichts.

Wenn hier die Rede vom Kalten Krieg mit hineingebracht wird, dann ist das glatt falsch. Dieser Zustand wurde erst spaeter hineingetragen, der Anfang davon war die einseitig eingefuehrte Waehrungsreform, die diesen Vorgang in die Gaenge brachte.

Eine Frage bleibt ja in der Luft haengen, welche Gruende gab es neben die Aufteilung von DE, nochmals Berlin zu vierteilen?

Die einzige inhaltliche "Kritik", die man hier vorbringen könnte ist, dass es in Europa den Status Quo und damit den kalten Krieg festgeschrieben hat.

Diese Kritik ist allerdings insofern anachronistisch, als das sie damit einfach nur den realen Machtverhältnissen Rechnung trug.

Die Alliierten - Deutschland war ja besetzt und gar nicht beteiligt - haben im Potsdamer Abkommen versucht, sich über dem Umgand mit dem unterworfenen Deutschland zu einigen. Erste Gegensätze mussten damals schon kaschiert werden.

Erst nach dem Ausbruch des kalten Kriegs zeigte sich dann, dass Vereinbarungen völlig unterschiedlich interpretiert werden konnten und man sie daher nicht zu allgemein formuliert werden sollte. Beispiel: De jure sollten die deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße nur unter polnische bzw, sowjetische Verwaltung gestellt werden, die endgültige Grenzregelung sollte einem Friedensvertrag vorbehalten bleiben. De facto wurden durch die brutale Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus diesen Gebieten vollendete Tatsachen geschaffen.

Objektivierbare Kritik gibt es am Potsdamer Abkommen gar keine.

Wenn man es kritisiert, dann immer nur von einem konkreten Interessenstandpunkt aus.

Interessenstandpunkte aber sind zahlreiche und beileibe nicht nur unterschiedliche sondern auch gegensätzliche denkbar.

Was sollte es in vielen Punkten anders sein als >>allgemein geschrieben>> ? Es konnten zu der Zeit gar keine konkreteren Schritte und Inhalte angegeben werden .