Kriegen Kinder Ängste in die Wiege gelegt?

3 Antworten

Die meisten Ängste kommen von den Eltern. Jedoch nicht wie du es beschrieben hast, sondern andersherum. Beispiel Spinnen:

Onkel Bernd findet es gut, dem Neffen Marco eine Spinne auf die Hand zu setzen...

Dadurch bringt er ihm bei, dass Spinnen nicht gefährlich sind.

Angst würde er ihm machen, wenn er panisch vor der Spinne wegrennen würde

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung

Grundsätzlich sind das alles keine schlimmen Situationen - ob sie schlimm sind hängt etwas vom Kind und von der Situation ab

Geht das Kind am Schwimmbecken vorbei und man schnappt es ohne Vorwarnung und wirft es rein - dann ist das ein negatives Erlebnis. Tobt man eh gerade rum und dann wird das Kind ins Wasser geworfen, dann wird es das eher lustig finden. Meine Tochter wäre sogar eher so dass sie raus klettert und meint: wirf mich nochmal rein.

Licht ausknipsen tut meine Tochter auch liebend gern - besonders wenn man am WC sitzt. da läuft sie dann schallend lachend davon. Wer austeilt muss aber auch einstecken können. Klar drehe ich ihr dann auch mal das Licht ab. Im Keller aber nicht da das einfach zu gefährlich ist. Der Raum ist groß und bis sie da einen Lichtschalter gefunden hat, würde sie über X Sachen stolpern. Da würde ich sie aber auch schimpfen wenn sie das bei mir machen würde. Es kommt also wieder auf die Situation drauf an - und auf das Kind. Wenn das Kind sowieso schon panische Angst vor dem Dunklen hat dann wäre das kontraproduktiv. Normalerweise spielen aber Kinder liebend gern im Dunklen. z.b. Höhle bauen und dann mit Taschenlampe drinnen sitzen, im dunklen verstecken spielen, eine Nachtwanderung mit Taschenlampe durch den Wald

Und das Thema Spinne. Einfach ohne Vorwarnung ist schlimm ja - aber mit Vorbereitung nicht. Man verliert normalerweise die Angst vor etwas, wenn man sich genauer damit beschäftigt. Also z.b. schau mal wie die läuft, schau mal wie lustig deren Augen aussehen - so anders als bei uns etc. Ne Spinne selbst hat meine Tochter noch nie auf der Hand gehabt - die normalen Haus und Wiesen Spinnen wären da viel zu schnell weg. Aber Käfer, Regenwürmer, Schnecken hatte sie alles schon auf ihrer Hand sitzen.

Ängste baut man mit solchen Erlebnissen nur auf wenn das Kind eh schon vorher deswegen ängstlich war - bei einem normalen Kind passiert da nichts.

Die Ängste von denen du redest sind hier die so genannten Urängste. Ein Erbe noch aus der Zeit wo wir Mammuts gejagt haben. Damals konnte keiner Schwimmen = ins Wasser geworfen zu werden hätte den Tod bedeuten können. Im Dunklen waren die Jäger unterwegs und Spinnen hätten giftig sein können.

Angelernt sind die nicht. die sind immer schon da. Nur als Eltern kann man dem Kind helfen diese meistens eigentlich sinnlose Urängste zu bekämpfen. Vieles lässt sich durch Wissen einfach abmildern. Ich weiß dass ich schwimmen kann = ich werde nicht im Wasser sterben. Ich weiß dass im Dunklen kein Tiger lauert, der mich töten wird. Ich weiß dass die Spinne auf der Hand nicht giftig ist und mir daher nichts tun kann.

Schon Säuglinge sind unterschiedlich ängstlich. Manche reagieren neugierig auf unbekannte Töne, ein paar bekommen aber Angst. Die Veranlagung bleibt oft lebenslang bestehen.

Also ja: Manche Ängste sind in die Wiege gelegt. Andere Ängste bauen sich erst mit der Zeit auf, z.B durch aggressive Eltern oder Unfälle.