Kosten Rostentfernung Radläufe Mercedes W210?
Hallo, ich bin derzeit an einem 1999er Mercedes-Benz W210 interessiert. Laut Verkäufer ist er Rostfrei bis auf die hinteren Radläufe. Hierzu hat er mir die folgenden Bilder zu kommen lassen.
Ich frage mich nun, um eventuell Kosten besser Planen zu können, was eine wieder Instandsetzung dieser beiden hinteren Radläufe kosten würde. Hat da jemand schon Erfahrungen gesammelt. Lässt sich da vielleicht auch selbst gut was machen um Geld zu sparen?
Insgesamt soll der Benz einfach ein entspannter günstiger Langstreckenwagen sein der mich die nächsten 2-3 Jahre noch gut von A nach B bringt. Es muss also keine Restauration in Liebhaberqualität stattfinden.
Über ein paar Erfahrungswerte würde ich mich sehr freuen.
MfG
9 Antworten
Leider ist dieser Benz ebenfalls von der Rost-Seuche befallen - kann man ja deutlich sehen.
Nun sind angenagte Radläufe nicht gleich der Genickschuss in Sachen Fahrtauglichkeit.
Solange alles andere intakt ist, könnte man bei entsprechend günstigen Kurs das Risiko eingehen, sich eine solche Kiste anzuschaffen... sollte man aber nicht von ausgehen.
Gerade die unteren Türhälften sind oftmals hoffnungslos durch, ebenso wie die Heckpartie ... eben Großteile des Blechkleides dieser sehr langen Ära, in welcher dieses miserable Blech verarbeitet wurde.
Das alles "vernünftig" machen zu lassen, übersteigt des Gegenwert des Fahrzeuges.
Kosmetisch den Rost entfernen, Wandler drauf und überstreichen kostet natürlich weniger - sieht besch.... aus und hat keinen langfristigen Erfolg.
Entweder, man findet einen der wenigen brauchbaren Exemplare, die absolut in Schuss sind oder man befindet sich mit dem angeschafften Mercy in Sachen Lebensdauer bereits auf der Zielgeraden.
In Deinem aktuellen Fall würde ich den Wagen NICHT kaufen, weil der Verkäufer ja nun offensichtlich nicht ehrlich zu Dir ist - wer weiß in welchen Bereich NOCH alles...
Weitersuchen ....
Viel Erfolg!
Von der Laufleistung her (vor allem, wenn der Vorbesitzer ein Rentner war), ist das Auto ziemlich unbedenklich. Da stehen solche Modelle mit locker 100.000 mehr auf der Uhr zum Verkauf - und laufen noch!
Es ist sind lediglich diese viel zu kupferhaltigen Bleche, die Mercedes verarbeitet hat, die vor allem C- und E-Klassen ab einem gewissen Alter unbrauchbar machen, weil es sich schlicht nicht lohnt, so viel Geld reinzustecken.
Klar, trotz der blühenden Radläufe kriegt der Wagen TÜV - ist schließlich kein sicherheitsrelevantes Teil. Bis es so dermaßen aufgeblüht und zerklüftet ist, dass es ein Verletzungsrisiko darstellt, wenn schon ein Fußgänger Deinen Wagen im Vorbeilaufen streift.
Wie schnell das jetzt geht von "noch sieht man es lediglich" bis "hat sich erledigt" kann man schlecht sagen, evtl. 2 Jahre?
1,500 Euro sind definitiv nicht zu viel Geld, wenn der Motor ok ist.
Über die exakte Geschwindigkeit des nicht aufzuhaltenden Verfalls, kann man nur spekulieren.
Einzige Gewissheit: das Geld würdest Du in etwa wieder kriegen für den Wagen, wenn er (für Deutschland) nicht mehr brauchbar ist.
Und wenn man in 2 Jahren 500 Euro Wertverlust hat, ist das (so meine Meinung) nicht wirklich tragisch.
Hi,
warum fragst du das nicht in deiner Werkstatt deines Vertrauens?
Ich würde Kosten von 300€ bis 400€ pro Radlauf schätzen.
also möchtest du damit noch durch den tüv kommen? Musst da ein wenig mehr Arbeit rein stecken sonst rostet er dir komplett weg.
Das ist das eine das in erster Linie zählt. Das macht aber noch der Händler, bekomme den Wagen also mit neuem TÜV. Aber natürlich wäre es schon wenn der Wagen optisch da an dieser Stelle besser aussähe, da er sonst sehr gepflegt und sauber ist.
Hallo!
Kenne diese Modelle sehr gut und muss sagen - für einen 210er mit 1.500 Euro Kaufpreis und 220.000 Kilometern ist der Zustand, wenn man ihn nur auf die Radläufe bezieht, als gut zu bezeichnen. Was ich hier in all den Jahren gesehen habe, spottet jeder Beschreibung & dieser 210er ist noch einer der Harmloseren. Bei den Radläufen fängt's meist an, der Rest kann durchaus okay sein ... oft sind diese Wagen an tragenden Teilen und am Rahmen super in Schuss, während die Karosserie leider die üblichen Anrostungen hat.
Wenn der echt nur zwei-drei Jahre halten soll, würde ich sagen ... nehmen wenn alles soweit passt, lassen wie es ist (für den TÜV reicht's, da sind viel schlechtere Autos durch den TÜV gekommen aus den Bereichen W202, W203 und W210), mit normaler Wartung den TÜV abfahren und dann in den Export geben. Mit aktuell 220.000 auf der Uhr wird der nie ein Liebhaberstück und ist längst auch nix mehr zum Aufheben für Leute, die gute "Opa-Autos" mit niedrigen Laufleistungen suchen, kein Teilespender mehr und wer weiß, wie lang der noch hält ------> auch wenn die 210er technisch sehr robust sind, steckt man nie drin und wenn was ist, ärgerst du dich schwarz.
Eine fachgerechte und halbwegs schöne Nachbesserung liegt hier locker in einem Bereich, der den Kaufpreis des Wagens erreicht und selbst dann kommt der Rost nach zwei Jahren wieder. Kenne solche Aktionen gerade aus dem W202-Bereich: Wo der Rost einmal sitzt, kommt er immer wieder. Im Grunde müsste man hier die Radläufe austauschen - und das ist noch teurer und keine Sache für Bastler, auch nicht für Lackierer, sondern für den Karosseriebauermeister. Und der ist noch eine Ecke teurer.
Ansonsten ist der W210 eine noch heute sehr gute Wahl für Pendler, zuverlässig und robust. Schwachstellen sind Injektoren bei den CDI-Modellen, defekte ELCODE-Schlüssel, alle 80.-90.000 Kilometer ausgeleierte Spurstangenköpfe und eben der Rost. Nervig, aber nicht schlimm sind Displayschäden im Kombi-Instrument ab Juni 1999 beim Mopf (du hast einen Mopf Classic im Sinn, seh' ich an den Radkappen). Das siffende Differenzial ist kaum eine Rede wert; ich sage mal so - wenn es zu trocken ist, isses auch nix ----> dann rostet's!
Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Gut erkannt, es geht um einen Mopf Classic, mit etwas gehobenerer Ausstattung (hat zum Beispiel das grosse Comand Navi drin das ich irgendwie sau cool finde).
Ich werde mir den Wagen am Samstag ansehen und wenn der Händler Wort gehalten hat, und diese Stellen die einzigen Probleme am Auto sind auch mitnehmen.
Wie könnte ich als mehr oder weniger Laie beispielsweise Probleme mit den Injektoren oder den genantem Spurstangenköpfen erkennen? Oder anders gefragt, würde so etwas bei dem neuen Tüv den der Händler noch macht auffallen?
Für 1-2 Tips, auch generell zu Dingen auf die ich am Samstag gucken sollte, würde ich mir sehr freuen!
Vielen Dank schon mal!
Na also, wieso denn nicht - COMAND im Classic mit kleiner Maschine ist selten, leider aber auch ein Quell unterschiedlicher Defekte. Ich bin im Nachhinein froh, dass mein Benz ab Werk nur die Radiovorbereitung hatte und ein Blaupunkt Odense AR-28 für Unterhaltung sorgt^^ das ist so spartanisch, da geht nix dran kaputt.
Normalerweise fallen die Spurstangeköpfe dem TÜV aus. Man merkt es beim Lenkeinschlage bzw. in Kurven bei seltsamen Klackgeräuschen und Poltern, sollte den 210er daher sehr intensiv probefahren.
Prüfen könnte man noch den ELCODE-Schlüssel, ob er reagiert und wie schnell er das tut. Reagiert er im Zündschloss auffällig langsam, kündigt sich ein Defekt an. Ansonsten würde ich jemandem mitnehmen und auf Öl- und Wasseraustritte im Motorraum achten.
Nuja.. "perfekt" würde ich nicht sagen, aber es ist ein ordentlicher Gegenwert mit einem guten Fahrkomfort und wenn alles passt, kann man da schon zugreifen unter Berücksichtigung, dass es trotz aller Qualität ein 20 Jahre altes Auto ist.
Ansonsten muss man sagen: Ein Auto, das so alt ist, darf rosten. Das wurde immer sehr aufgebauscht, weil die "Fach"presse damals Mercedes in die Grütze schrieb wie kurz davor noch Opel und die Kundschaft bei Mercedes anspruchsvoller war als etwa die irgendeiner Japaners, wo man froh war, wenn die billige Blechbüchse den HU-Termin nach neun Jahren gerade so gepackt hat und noch nicht zu durchgerostet war.
Wenn der Wagen nix taugt, kann ich dir noch empfehlen, einen Opel Omega B ab Baujahr 2001 zu suchen. Der kommt dem W210 sehr nah, ist weniger rostanfällig und durchaus ein guter Wagen. Ich bin auch einige Zeit Opel Omega fahren, das Auto war viel besser als sein Ruf.
Wenn du es dann machst, dann richtig. Versiegeln, versiegeln und versiegeln. Ich weiß, kostet auch dementsprechend, jedoch hast du (wenn es richtig gemacht wird) deine Ruhe.
Gruß Zeus
Der Wagen hat ne recht gute Ausstattung, ist immer gewartet worden mit den Belegen dazu (Rentner als Vorbesitzer), hat den 220cdi drin mit 220t km und sieht sonst unheimlich sauber und ordentlich aus. Ist also wirklich gepflegt worden das sieht man und nicht etwa verbastelt oder so. Ich würde den Wagen mit neuem TÜV bekommen und der Händler war in den Punkt schon ehrlich, er hat ja geschrieben das Rost an den hinteren Kotflügel ist. Von Ihm habe ich ja diese Bilder. Ich selbst schaue mir den Wagen erst Samstag an. Ich habe mit Ihm telefoniert und er hat mir versichert das ausser diese Stellen sonst kein Rost am Auto wäre. Davon würde ich mich am Samstag ja dann selbst überzeugen.
Wenn dem so wäre und sonst alles gut wäre, wäre der Wagen für den inserierten Preis von 1.500€ gut genug?
Bei dem Preis würde ich dem Rost warscheinlich irgendwie selbst an den Kragen gehen, auch wenns natürlich nicht so gut aussieht wie professionell gemacht und bestimmt wieder kommen wird irgendwann. Ich möchte nur die nächsten zwei Jahre mal noch ruhe damit haben.
Du scheinst dich ja schon auszukennen, was würdest du machen an meiner Stelle? Lieber ganz die Finger weg vom W210?