Kopftuch als Christin?

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In nicht wenigen christlichen Konfessionen bedecken Frauen ihr Haar in der Kirche mit einem Schleier, einem Tuch oder einer Mantilla (Kommunionschleier), unter anderem in der orthodoxen Kirche, in einzelnen römisch-katholischen Ländern, in einzelnen protestantischen Kirchen wie Brüdergemeinden, bei den russischen Baptisten, den Mennoniten, den Amischen und den Hutterern. Zum Teil wird die entscheidende Schriftstelle des Apostels Paulus (11,5–6 EU) in Verbindung mit dem 1. Thessalonicherbrief (5,17 EU, „Betet ohne Unterlass“) so ausgelegt, dass die Frauen in diesen Gemeinschaften immer einen Schleier, ein Tuch oder ein Häubchen tragen.
Bibel
Im Alten Testament besteht „kein Verschleierungsgebot, dennoch scheint die Kopf-verhüllung für Frauen unter Verwendung von unterschiedlichen Tüchern verbreitet gewesen zu sein“.[8]
Im Neuen Testament schreibt der Apostel Paulus vom Tragen des Schleiers beim Gebet in seinem 1. Korintherbrief: „Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt, entehrt ihr Haupt“ (11,5–6 EU).
Die Auslegung der Stelle ist umstritten, schon in Hinsicht auf die Art des geboteten Schleiers. Umstritten ist auch,
„ob diese Verhüllung nur während öffentlicher Gottesdienste, oder auch für private Andachten oder generell für das Leben im Alltag gelten soll, und ob sie nur für Ehefrauen oder für alle Gottesdienstteilnehmerinnen gilt. Nach einer alternativen Auslegung aber streitet Paulus nicht für, sondern gegen die Verhüllung!“
– Ludwig Neidhart: Gibt es ein christliches Schleier- oder Kopftuchgebot?[9]
In der katholischen Kirche sah der Codex Iuris Canonici von 1917 vor, dass Frauen bei der Heiligen Messe und in Gegenwart des Allerheiligsten einen Kommunionschleier oder eine andere Kopfbedeckung tragen müssen.[10] Durch den CIC von 1983 wurde dieser Canon abrogiert; der CIC von 1983 erwähnt diese Frage nicht, das heißt, das Tragen einer Kopfbedeckung ist für Frauen in der Heiligen Messe nicht mehr verpflichtend.
Bei Privataudienzen beim Papst gehört für Frauen das Tragen einer Mantille zum Protokoll.
Das Tragen des Brautschleiers bei der Trauung wird heute als Brauchtum verstanden. Weitgehend erhalten hat sich der Schleier in seiner antiken Symbolik der Bindung einer Frau durch Ehe oder Gelübde bei einigen Formen der Vita consecrata: im Ordensleben und bei den geweihten Jungfrauen, wo der Schleier zur Jungfrauenweihe bzw. als Teil des Habits zur Einkleidung verliehen wird. Über Jahrhunderte war die Redewendung „den Schleier nehmen“ gleichbedeutend mit der Wahl einer gottgeweihten Lebensform durch eine Frau, später wurde sie zum Synonym für den Eintritt einer Frau ins Kloster. In den Ostkirchen tragen teilweise auch Mönche einen Schleier.
Entwicklung
In der frühchristlichen Zeit wird der Schleier als Brautschleier, Jungfrauenschleier, Witwenschleier, als Verhüllung beim Gebet und als allgemeine Kopfbedeckung der Frauen getragen.[11]
In Europa des 14. und 15. Jahrhunderts trugen die vornehmen Frauen ihr Haar stets unter einer Haube oder bedeckten es mit einem Schleier (auf Gemälden aus dieser Zeit ist oft ein Schleier zu sehen, beispielsweise bei der Mona Lisa und der Sixtinischen Madonna). Dieser Brauch hat sich im südlichen Europa bis heute für festliche und kirchliche Angelegenheiten erhalten. Ein Schleier verhüllt „den schönsten Schmuck“ der Frau: ihr Haar. Von daher wird mit dem Anlegen des Schleiers ein Stück weit die Eitelkeit abgelegt, zumindest sinnbildlich.[12]
In der südspanischen Provinz Cádiz war bis zur Machtergreifung Francos im Spanischen Bürgerkrieg die fast vollständige Verschleierung von Frauen üblich. An diese Tracht, die nur ein Auge freiließ, erinnert heute noch das Denkmal La Cobijada in Vejer de la Frontera.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schleier#Verschleierung_im_Christentum

Ein Teil der Christinnen trägt beim Gebet ein Tuch auf dem Kopf, basierend auf 1.Kor. 11, wo Frauen geboten wird ihr Haupt beim Gebet zu bedecken und Männern dieses verboten wird. Viele tun das aber nicht, weil sie darin einen damaligen kulturellen Grund sehen und kein ewig gültiges Gebot Gottes. Ich selber habe mich da zur Zeit noch nicht festgelegt.

In jedem Fall ist es aber nicht vergleichbar mit dem islamischen Kopftuch. Muslimas müssen das immer in der Öffentlichkeit tragen, bei entsprechenden Christinnen ist es nur ein Tuch auf dem Kopf während dem Gebet. - könnte auch ein Handtuch sein. Es geht nur darum, dass das Haupt bedeckt ist. Auch die Gründe sind unterschiedlich.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Es gibt ja durchaus Christinnen die das machen. Die Nonnen z.B.
Meines Wissens gibt es nur in einem Paulusbrief die Aufforderung an die Frauen, zum Gebet ihr Haupthaar zu bedecken.

Aber eben nur zum Gebet und nicht ständig. Und ich habe auch schon Christengemeinden kennengelernt, wo die Frauen zum Gottesdienst ein Kopftuch überziehen.

Ich persönlich sehe aber in den Paulusbriefen keine Gebote Gottes sondern sondern eine Sammlung von guten Ratschlägen eines weisen alten Mannes. Insofern kann auch nicht die Rede von "müssen" sein.

Kannst du mir die Stelle im Koran zeigen wo geschrieben steht das die "Muslimas" auch ein Kopftuch tragen müssen? Ich bin leicht verwirrt denn mir wurde von einem Moslem erzählt das dies NICHT drinnen steht.

Es ist ein Zeichen der Unterdrückung.

Bei den Christen aber nicht. Der Mann soll seinen Kopf beim beten bedecken und die Frau hat Ihre langen Harre die wie ein Schleier dienen.

Es ist so:

Alles was missbraucht wird, ist falsch.

Der eine trägt das Kopftuch aus diesen oder jenen Gründen, der Andere aus Zwang und Unterdrückung.

Es ist das, was man daraus macht und wie man an die Sache ran geht.

Wie billig ich es damals fand.. als auf den sozialen Medien ein Bild von Maria mit einem Kopftuch kursierte und die Moslem haben dazu geschrieben: "Selbst Maria war eine bessere Muslima". Das war wieder mal ein Beweis wie die sich alles passend rücken.. aber das schlimme ist wie untergebildet einige sind.

Nein, Christinnen tragen kein Kopftuch. Jesus hat nichts dergleichen erwähnt.

Es gibt eine Stelle in einem Paulusbrief, die das Tragen eines Kopfbedeckung fordert. Diese Briefe sind aber an konkrete Gemeinden gerichtet gewesen und enthalten Dinge, die nur im gesellschaftlichen Umfeld dieser jeweiligen Gemeinde zu verstehen sind.

Es gibt Strömungen, die das anders sehen. Teilweise tragen dort Frauen generell ein Kopftuch, teilweise nur im Gottesdienst.