Kondensationsfeuchte Fenster
Liebe community,
wohne seit kurzem in einem Altbau direkt unter dem Dach. Da die Räumlichkeit nicht besonders isoliert ist musste ich in den letzten Wochen ordentlich heizen und die Luft war ziemlich trocken (ca. 35% laut Hygrometer). Habe mir nun einen Luftbefeuchter mit Automatik gekauft, welcher die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 60% erhöht. Nun habe ich seit einigen Tagen konstant 50% Luftfeuchtigkeit allerdings beschlagen mir meine schlecht isolierten Dachfenster (vermutlich aus den 60er Jahren) am unteren Rand. Die Raumtemperatur beträgt ca. 20 Grad.
Meine Frage: Ich will einfach nicht mit trockener Nase und ausgetrockneten Augen in meiner Wohnung arbeiten. Muss ich mir wegen der Kondensationsfeuchte Sorgen bezüglich Schimmel machen (ausgehend von 50% Luftfeuchte) oder ist es bei schlechten Fenstern durchaus möglich, dass diese auch bei ca. 50% schon beschlagen obwohl eine Schimmelgefahr erst bei höheren Feuchtigkeitswerten auftritt.
Vielen Dank im Voraus.
Dyonysisch
6 Antworten
Dieses Problem gibt es seit es Fenster gibt. Früher hat man das Kondenswasser über Rinnen auf dem Fensterbrett in ein kleines Gefäß geleitet; das kann man in alten Schlössern noch häufig sehen.
Problematisch wird das erst wenn die Feuchtigkeit in das Holz ziehen kann und dort zur Fäulnis führt. Bei GF kann Dir dazu niemand helfen, man muss örtlich die Fenster und ihre Anbindung an das Mauerwerk bzw. die Dachgaupe prüfen und dann bauphysikalisch richtige Lösungen suchen. Das Auswechseln der Fenster allein bringt nichts.
Wenn die Fensterfirma den Wandanschluss an der richtigen Stelle und in der bauphysikalisch richtigen Weise ausführt ist noch darauf zu achten, dass das Fenster nicht stärker dämmt als die Wand. Dies alles berücksichtigen "Fensterfirmen" erfahrungsgemäß in der Regel nicht, weil sie dafür nicht bezahlt werden und nur die Fenster verkaufen wollen. So bestätigt das leider die Praxis.
Hmm ist mir neu, wobei ich in Sachen Bauphysik auch alles andere als ein Experte bin. Ich kann mir nur vorstellen, dass sich der Taupunkt plötzlich in die Wand verschiebt, wenn die Luftfeuchtigkeit durch die neuen Fenster steigt. Durch regelmäßiges Stoßlüften, sollte dies jedoch vermieden werden (vermute ich). Sollte man jedoch zu Faul zum Lüften sein, oder nichts davon wissen, steigt die Luftfeuchtigkeit durch neue Fenster natürlich an, wodurch Schimmel in den Wänden leicht möglich ist /Dämmen nötig wäre.
Wie gesagt bin ich leider kein Experte, und bin natürlich froh um aufklärung falls ich falsch liege, man lernt immer gerne dazu. Danke.
Ich hab auch so ein Gerät um die Raumfeuchte zu erhöhen. Bei uns hat sich kein Schimmel am Fenster gebildet. Ich glaube, dass es wohl nicht allein die Raumfeuchte ist, die dafür verantwortlich ist.
Das jetzige Raumklima (20°/60%) ist OK, soferrn sich nicht an den Wänden Schimmel bildet.
Am Fenster ist die Gefahr der Schimmelbildung geringer - Schimmelpilze fühlen sich auf Glas nicht so wohl. Je nach Fensterausführung (Holz, Kunststoff, Alu) würde ich eben den unteren Rand (wo sich die Feuchtigkeit sammelt) täglich ein paar mal mit einem Tuch abwischen.
Luftfeuchtigkeit kondensiert immer an den kältesten Stellen. Das sind in dem Fall eben die Fenster. Wenn es keine Isolierscheiben sind, sollte man die austauschen. Ansonsten können 60% (je nach dem wie hoch die Raumtemperatur und die entsprechenden Bauteile sind) schon zu viel sein.
Da die Scheiben bei so alten Fenstern sehr schlecht sind, sind diese auf der Innenseite entsprechend kalt, als folge dessen entsteht ein Taupunkt direkt an der Scheibe.
D.h. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, erreicht sie an der Scheibe irgendwann eine Relative Luftfeuchtigkeit von über 100%, und muss diese entsprechend (an die Scheibe) abgeben.
Wie groß die Gefahr auf Schimmel ist, kann ich nicht einschätzen, aber grundsätzlich wäre es ratsam die Luftfeutigkeit etwas zu senken. solange du über 40-45%% bleibst, sollte die Luftfeuchtigkeit noch angenhem sein(je nach eigenem empfinden), vllt schafst du es ja so schon dass die Scheiben trocken bleiben.
ein kompletter austausch der Fenster wäre natürlich die Sauberste Lösung, jedoch auch teuer und würde ein paar Wochen dauern, aber evtl. wäre es ja möglich die Scheiben durch bessere zu ersetzen, je nach alter der Scheiben, könntest du >möglicherweise< bessere bekommen, die dann auch mehr Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zulassen.
Kann ich so nicht bestätigen, jeder seriöse Fensterbauer wird bei einem Altbau die neuen Fenster auch am Wandanschluss entsprechend abdichten. Da die neuren/besseren Scheiben idr U-Werte von 0,5 - 0,7 erreichen, sollte die Innenseite des Fensters entsprechend warm bleiben, wodurch die Luft keine Feuchtigkeit mehr abgibt.