Komische Spannung an Zug Steckdose?
Wir machen eine Wagenkasten Revision am Flirt 1 vom Stadler. Und sind gerade dabei die Steckdosen zu prüfen. Allerdings haben wir da ein Paar Ungereimtheiten. An den Steckdosen im Fahrgastraum haben wir diese Spannungen Gemessen:
L zu N 240V
L zu PE 110V
N zu PE 110V
Was komisch ist. Normal sollte das nicht so sein. Zudem haben diese Steckdosen laut FI Prüfgerät keinen Kontakt zum FI Schalter. Weshalb wir die Auslösung nicht testen können. Leider dauert die Antwort von Stadler noch. Vllt hat einer von euch ne Idee woran das liegen könnte? Liegt das vllt an nen Schweizer Standart?
2 Antworten
Sicher, dass es sich hier nicht um ein IT-Netz mit Erdschlussüberwachung handelt? Spricht von den Messwerten zumindest dafür.
Dann müssten die Steckdosen ja aus dem IT-Netz ausgeschlossen sein. Aber bei fehlendem PE würdet Ihr auch nicht eine so symetrische Spannung gegen PE messen. Die Werte müssten dann kleiner sein. Habt Ihr denn keine Pläne der Stromkreise? Daraus sollte es ja direkt ersichtlich sein. Ohne zu wissen, wie etwas überhaupt sein muss, macht es ja keinen Sinn auf Fehlersuche zu gehen. Oder ihr müsstet den Stromkreis von Anfang bos Ende nachverfolgen.
Erstmal danke für deine Hilfe. Leider sind die Schaltpläne sehr ungenau und teils fehlerhaft. Weshalb wir uns nicht wirklich auf die beziehen können. Alles schwierig irgendwie. Stadler braucht auch immer Wochen für ne Antwort.
Also haben die Ursache gefunden, dankt Schaltplan. War einfach ein Trafo davor geschaltet der aus einer Phase 400V, 230V macht und dadurch liegen die 110V an den Messpunkten an. Trafo vor nen FI Schalter kann ich auch noch nicht 👀 Hat aber ne Zulassung gekriegt.
Ich würde mal vermuten, dass es sich um ein Dreileiternetz handelt, ähnlich wie in den USA.
Dabei gibt es zwei "Phasen" mit 180° Phasenverschiebung. Jede Phase hat gegen den Mittelleiter 110V, und gegen die andere Phase 220 V.
Stelle Dir vor, dass die 220 V-Wicklung des Trafos eine Mittelanzapfung hat, die mit dem Wagenkasten (=PE) verbunden ist. Vermutlich wird das so angeschlossen, damit die Spannung gegenüber dem Wagenkasten nur 110 V beträgt und damit die Gefahr von Stromunfällen geringer wird.
Ja Genau das war die Lösung. Vor dem FI Schalter ist ein Trafo geschaltet der aus einer 400V Phase die 230V erstellt. Weshalb dann auch die 110V Anliegen.
Ja im Zug ist ein IT Netz mit Isolationswächter verbaut. Allerdings haben die Steckdosen in der 1. Klasse normale Messwerte. L zu N 230V
N PE 0V
L zu PE 230
Diese Werte sollten eigl alle Steckdosen haben. Wir prüfen später Mal ob der PE nen Schaden hat. Ding ist wir haben eigl nur neue Steckdosen eingebaut und nichts an der Verkabelung etc geändert. Und wenn eine Falsch angeschlossen wäre, würde das ja eigl nicht die anderen betreffen?