Könnt ihr mir helfen?
Wir haben in Geschichte dieses zitat: „Eine Wohnung kann genauso töten wie eine Axt“ Jetzt sollen wir dazu Stellung nehmen, also warum er damit recht hat. Könnt ihr mir helfen?
2 Antworten
Das war im zuge der Industrialisierung und des gewonnenen Krieges 1871 gegen Frankreich. Da lies das gerade gegruendete DE Kaiserreich in Berlin die meisten Haeuser mauern. Mit bis zu 5 Hinterhoefen wobei die Bauordnung nur ein durchkommen bis zum letzten Hof, mit der handgezogenen Feuerspritze, vorschrieb.
Eng und muffig bis in den Keller hinein, reichten diese Behausungen. Im ersten Haus an der Strasse 1 bis 2 Baeder fuer die besseren Mieter/Besitzer, ansonsten einen eisernen Ausguss in der Kueche und eine Toilette auf halber Etage fuer alle Bewohner ringsum. In diesen kleinen Wohnungen wohnten dann arme Familien, deren Reichtum die vielen Kinder gewesen sind. Das alles hat uns Heinrich Zille mit seinem ernsten Humor hinterlassen und auf den Punkt gebracht, mit der Axt und der Wohnung.
Es dauert halt länger als mit einer Axt.
Heinrich Zille hat's erlebt, gesagt und fotografiert, schau da (und lies) :
Bert Brecht hat das Töten ohne Axt erweitert:
Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Selbstmord treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staate verboten.
Bertolt Brecht, Me-ti. Buch der Wendungen, posthum hg. Frankfurt/M 1965.