Können wir wirklich bis zum Rand des Universums schauen oder wird der Rand einfach als Grenze unsere Reichweite die wir sehen können bezeichnet?

14 Antworten

Das beobachtbare Universum ist im Radius rund 46 Milliarden Lichtjahre groß. Wie groß der Rest ist, entzieht sich unseren Kenntnissen. Das beobachtbare Universum misst mehr Lichtjahre als sein Alter in Jahren beträgt, weil es sich schneller als Licht ausdehnt.

Überlichtgeschwindigkeit ist tatsächlich möglich. Es bewegt sich ja nicht Masse durch den Raum, hier würde die Lichtgeschwindigkeit gelten, sondern das ganze Raum-Zeitkontinuum selber dehnt sich aus. Würde sich das All nicht schneller als das Licht ausbreiten, wäre das ganze Universum beobachtbar, was aber bekanntlich nicht der Fall ist.

Dass wir überhaupt soweit sehen können, mehr Lichtjahre als das Alter in Jahren beträgt, liegt daran. dass das Universum früher kleiner war und das Licht nicht wirklich von so weit her kommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum

Woher ich das weiß:Recherche

wir können nicht bis zum Rand" Schauen, sondern nur bis dahin, wo das Universum früher ca. 13 Milliarden Lichtjahre groß war. Dieser Bereich ist heute allerdings schon auf einem Bereich von geschätzten 47 Milliarden Lichtjahren verteilt.

Woher ich das weiß:Hobby

Etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall war das Universum so weit abgekühlt, dass es durchsichtig wurde. Prinzipbedingt können wir von der Zeit davor nichts sehen - erst Licht, das sich danach auf den Weg zu uns machte, ist klar sichtbar. Die kosmische Hintergrundstrahlung markiert den Rand des Sichtbaren. Es gibt aber mehr als das, was für uns derzeit sichtbar ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker

kein kosmologisches modell geht von einem physkalischen rand aus.

es gibt aber bereiche von denen uns signale seit dem urknall aufgrund der endlichen bisher vergangenen zeit nicht mal prinzipiell erreichen konnten. daraus ergibt sich ein beobachtungshorizont.

beschränkt man sich weiters auf elektromagnetische wellen zur beobachtung, dann kommt noch hinzu dass das universum für diese erst ca 300.000 jahre nach dem urknall transparent wurde. aber soweit zurück können wir elektromagnetische strahlen tatsächlich beobachten, das ist die kosmische hintergrundstrahlung.

nennt sich Partikelhorizont. Das ist die Entfernung, die das Licht der bei Aussendung am weitesten von uns entfernten Objekte seither zurückgelegt hat, vergrößert um den Faktor der Expansion des Universums seit dem, insgesamt ca 46 Mrd LJ.

Aber der Horizont ist um jeden Beobachter im Universum zentriert, egal wo er ist/war/sein wird. Andere Beobachter sehen nur andere Objekte an ihrem Horizont. Hinterm Horizont geht's weiter.