können hunde ihre schlimme vergangenheit vergessen?
ich habe videos gesehen, wo hunde verwahrlost und dem tode nahe von der straße aufgegriffen wurden. später sah man diese tiere wieder wohlgenährt, gesund in liebevollen händen. spüren diese tiere, dass sie dem tode entkommen sind? wissen sie wie gut es ihnen jetzt geht. oder ist die schlimme zeit in vergessenheit geraten und sie sehen ihr jetziges (gutes) leben als selbstverständlich an? vielleicht halten jetzt manche meine frage für blöd. aber ich habe mir echt gedanken gemacht was die hunde nach ihrem schicksal so empfinden.
11 Antworten
Wir haben auch mal einen Hund aus dem Tierheim geholt. Er wurde jahrelang in einer scheune eingesperrt und misshandelt (also vom vorbesitzer) . In der Zeit bei uns (waren ca 7 jahre denk ich) wurde er natürlich immer offener. Aber wirklich gesund war er nie. Hatte Probleme mit seiner hüfte und vielem mehr, was halt alles durch die schlechte behandlung kam. Was die psyche angeht: er hat eigentlich nie gebellt, nur wenn er mal geschlafen hat. Ich denke mal das kommt noch von früher, weil er das vllt nich durfte oder so. Ich denke nicht das er es vergessen hat, aber er hat aufjedenfall gemerkt das er jetz bei leuten ist die ihn mögen und sich um ihn kümmern/sorgen. Er ist leider vor 2 jahren gestorben, aber wir haben ihm noch ein paar schöne jahre geschenkt.
Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig helfen! :)
Das ist unterschiedlich.
Manche Hunde schaffen es im besten Fall in ihrem neuen Zuhause aufzutauen, anzukommen und das neue, einfachere Leben zu genießen. Vergessen werden sie aber nie. Vielleicht ist es wie bei uns. Man verdrängt negative Ereignisse, aber bestimmte Momente, Triggerpunkte lassen die alten Ängste wieder aufkommen.
So wie bei meiner ehemaligen Straßenhündin, die unter Umständen wie vom Blitz getroffen zur Seite springt, die Rute unter den Bauch klemmt und den Hinterkörper runterzieht, wenn völlig Fremde nach ihr greifen wollen und sie damit nicht gerechnet hat.
Oder eine andere Hündin unserer Familie, auch aus dem Tierschutz, die vor ihrer Beschlagnahmung mit Zigaretten gequält wurde. Man musste immer verhindern, dass jemand neben ihr ein Feuerzeug benutzt.
Auch die letzte Hündin meiner Eltern hat bis zum Schluß eine bestimmte Art Mann angeknurrt und die Zähne gezeigt. Sie kam zu uns aus Griechenland mit mindestens zehn Schrotkugeln im Leib. Am heftigsten war sie, als der griechische Vater einer Freundin sich unbeholfen zu ihr runterlehnte! :(
Hunde sind zum Glück Opportunisten, sie nehmen ihr neues gutes Leben gerne an und wissen es quasi zu schätzen, halten es glücklicherweise auch irgendwann für selbstverständlich ;)..
Es gibt aber auch arme Hunde, die so schlimmes erlebt haben, dass sie fast nie ein angstfreies Leben führen können, komplett traumatisiert sind, nur wenige Bezugspersonen akzeptieren -wenn überhaupt- und leiden. Dauerhaft.. Mit denen es fast unmöglich ist, normale Dinge zu üben wie das Laufen an der Leine oder die man nie einfach so anfassen kann. Sie haben eine sogenannte generalisierte Angst entwickelt, mehr dazu im Link. Das sind richtig arme Wesen!! :(
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so schwer traumatisierte Hunde es unglaublich genießen, angekommen zu sein und extrem hingebungsvoll und dankbar sind. Doch das Trauma selber kriegt man nie mehr ganz raus. Eine meiner Hündinnen bekommt immer wieder zwischendurch einen Blick, als hätte sie die Bürde der ganzen Welt zu tragen. Ich bekam sie zweijährig mit 4 Vorbesitzer und total verstört. Eine anderer meiner Hunde wurde geschlagen und schwer misshandelt. Sie hat heute noch Angst, wenn man die Hand austreckt, dass sie gleich verprügelt wird.
verarbeiten, nicht vergessen. aber bei tieren die misshandelt wurden glaub ich ist es schwierig das sie es komplett verarbeiten. da besteht meine rmeinung nahc immer ein geringes risiko das mal was durchkommt.und sei es nur bei ner kleinen unbedachten bewegung des neuen besitzers wo der hund überreagiert.
ich habe auch schon daran gedacht mir einen hund anzuschaffen. aber nicht vom züchter, sondern eben ein tier was schlimmes durchgemacht hat und gerettet wurde. mir kommen aber bedenken, ob ich als "anfängerin (es wäre mein erster hund) überhaupt dafür geeignet bin.
du musst ja keinen nehmen der was schlimmes durch gemacht hat. nimm doch einen netten aus dem tierheim und gib ihm noch ein paar schöne jahre.
ja, auch diesen gedanken hatte ich schon. ich muss nur vorher wissen wie "hundetauglich" ich bin, da ich keine erfahrung habe und hunde aus dem tierheim auch eine "vorgeschichte" haben. werde erstmal im tierheim nachfragen, ob man hunde zum spaziergang ausführen darf um etwas vertraut mit dem umgang zu werden.
ich finde, dass gerade welpen eigentlich nichts für anfänger sind - da ist ein netter tierheimhund, der vllt wegen krankheit der besitzer oder so abgegeben musste, einfacher.
sie werden soetwas nie vergessen können, ihnen wird es besser gehen, ja. Sie können irgendwann wieder normal essen, bisschen zutraulich werden, aber das wars auch schon, richtig vertrauen werden sie nie wieder. Die armen.
Doch. Vertrauen können sie aufbauen, und wie, wenn man es richtig angeht. Man darf nur nichts überstürzen. Aber ihre Erinnerungen werden sie nie vergessen.
vielen dank für deine antwort. ich finde es schön, dass es leute gibt die nicht unbedingt den süssen kleinen welpen vom züchter haben wollen und einem geschundenen tier ein liebevolles heim gegeben haben.