"Klaasohm" auf Borkum - keine Reaktion der Zeitschrift EMMA?
Das frauenfeindliche Treiben auf Borkum, bekannt unter dem Namen "Klaasohm", beschäftigt gerade insbesondere progressive Teile unserer Gesellschaft.
Die Zeitschrift EMMA versteht sich inkl. der Chefin Alice Schwarzer als feministisches Manifest. Wieso also gibt es aus dieser Richtung keine Beiträge?
Ist die EMMA am Ende gar nicht an Frauen und Feminismus interessiert, sondern nutzt diesen als Vorwand für bspw. transfeindliche und rassistische Stimmungsmache?
Was ist Klaasohm??
2 Antworten
EMMA ist ein politisch engagiertes Frauenmagazin. Es wird zu feministischen Themen Stellung bezogen, darunter Abtreibung, Gewalt gegen Frauen, aber auch Frauenschutzräume, Leihmutterschaft, Friedenspolitik usw.
Man muss nicht alle politischen Positionen der EMMA wie ihre transkritische Haltung teilen. Das ist aber in der politischen Auseinandersetzung eigentlich normal und legitim. Umgekehrt scheint sich leider eher der Meinungspluralismus und Debattenraum zu verengen, einzuschränken und das Klima darin zu vergiften.
EMMA hat sich in ihrem langen Bestehen vielfach u.a. mit Sexismus befasst und die Lufthoheit für ihn dünner werden lassen. Über Klassohm und anderes wird das Magazin ja vielleicht noch und differenziert berichten, außerdem evtl. jenseits davon über die Situation von Insulanerinnen. EMMA muss deswegen nicht unbedingt in jede Kampagne mit einstimmen, das gibt der Sachverhalt hier eigentlich auch nicht her.
Für mich spricht es nicht für Meinungspluralismus, wenn es darum geht, gegen das Existenzrecht von Minderheiten zu sein, aber das ist wohl eine Sache der Prioritäten.
Man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen das einem die Presse hinhält.
Vielleicht ist die EMMA Redaktion ja auch der Meinung es gibt wichtigeres für Frauen als gegen einen Brauch zu kämpfen der vermutlich nichts mit Abneigung gegen Frauen zu tun hat sondern halt auf Jahrhunderte alten Traditionen beruht welche die Gemeinschaft erhalten möchte, inklusive der Frauen.
Also bei uns hier in Bayern gibt's sowas ähnliches, nennt sich Perchten.
Da wird auch mal mit dem Reisig ausgezogen.
Die Leute die das nicht wollen gehen halt nicht hin.
Deswegen sind wir auch nicht Menschenfeindlich.
Allerdings werden bei uns beide Geschlechter gedroschen.
Menschen zusammenzuschlagen oder Frauen zusammenzuschlagen würd ich tatsächlich dann doch als Menschenfeindlich bezeichnen.
Frauenfeindlichkeit und Gewalt sind also in Ordnung, wenn Tradition dahintersteht. Siehst du das nur für die kulturellen Gegebenheiten in Deutschland so oder gilt das international?