Antifeministischer Klassenkamerad im Politik Unterricht. Was tun?

6 Antworten

Im Unterricht hat jeder das Recht, seine Meinung zu sagen. Das ist auch gut, denn auch davon kann man lernen. Ich würde die Diskussion nicht so ernst nehmen, es ist ja nur Unterricht. Außerdem hat jeder eine eigene Meinung zum Thema Feminismus. Das sollte akzeptiert werden.

Der Junge wollte wahrscheinlich nur seine Position als in dem Themengebiet "unterdrückter" Mann darstellen, weil es schon gegen Jungen und Männer geht (das soll jetzt nicht heißen, dass ich Feminismus schlecht finde, im Gegenteil.). Ich denke, dass die Lehrerin das Ganze gestoppt hätte, wenn es ihr zu weit gegangen wäre, bzw. wenn es zu antifeministisch geworden wäre. Wobei das wieder gegen die eigene Meinung gegangen wäre. Wie gesagt, jedem seine Meinung, auch wenn dich das zu dem Thema nicht freuen wird.

Er ist nicht gleich frauenfeindlich, wenn er den Feminismus nicht unterstützt.

Meine Meinung: Mach einfach nichts und sieh das Ganze lockerer. Vertrauenslehrer etc. halte ich für ziemlich übertrieben. Du solltest Diskussionen im Unterricht nicht so ernst nehmen und jeden seine Meinung sagen lassen.

Er bezichtigte dem Feminismus der Diskriminierung von Männern und Jungen. Absolut lächerlich. 

Leider kein bischen lächerlich. Du magst, ebenso wie ein Großteil anderer Feministen, nicht diskriminierend sein, aber leider gibt es tatsächlich Feministen, die versuchen Männer zu diskriminieren.

Du solltest am besten versuchen mit ihm ins Gespräch darüber zu kommen. Höre ihm zu und gehe auf das ein, was er sagt. Fühl dich auch nicht direkt angegriffen, sondern setze dich sachlich mit dem auseinander, was er sagt. Für ihn gilt das natürlich genauso.

Seine Meinung hat sich sicherlich nicht dadurch gebildet, dass er Frauen hasst und sie unterdrücken will. Er glaubt an das was er sagt, ebenso wie du an das was du sagst. Dabei gibt es kein "richtig" oder "falsch", weshalb es auch sinnlos wäre den Vertrauenslehrer einzuschalten.

Ich weiß natürlich nicht genau, was er gesagt hat, weiß aber, weil ich selber Antifeminist bin, wie vorschnell einige Feministen einen sexistisch nennen. Überleg also genau, ob das was er gesagt hat tatsächlich sexistisch war, oder ob du es nur lieber schnell als sexistisch abtun wolltest, um dich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.

Ihr solltet alle den Diskurs lernen. Also die Meinung eines Anderen als seine(!) Meinung zulassen und respektieren. Die eigene Meinung dagegen setzen. Den Hintergrund der anderen Meinung (Quellen, Wissenshintergrund, Erfahrung und Biographie des Gegenübers) kenenlernen.

Dann engagiert, aber sachlich dagegen argumentieren, die eigenen Argumente vom Diskussionsgegener auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen lassen und umgekehrt.

Eine Einstellung ist ja nicht deswegen richtig, weil wir sie für richtig halten, sondern weil sie dem Widerstreit der Argumente stand hält.


MaximaLuise2016 
Beitragsersteller
 23.05.2016, 17:16

Freie Meinungsäußerung und der freie Diskurs ist natürlich wichtig, aber um es zu ermöglichen muss man Hass und Hetze vom Diskurs verbannen. Daher:
Ich respektiere Frauenhass und Frauenhasser aber nicht. Auch nicht die verstecken Frauenhasser, die sich eine wissenschaftliche Rhetorik aneignen!

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Aleqasina  23.05.2016, 17:19
@MaximaLuise2016

Aber versuche mal zu erkennen, wie sie zu ihrer Einstellung kommen. Betrachte sie dabei ruhig als Forschungsobjekt (wass sie allerdings nicht merken sollten). Dabei lernst du eine Menge über Menschen! ;-)

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na zumindest scheint er ja nicht ungebildet, und sich mit dem Thema schon einmal näher auseinander gesetzt zu haben...   ;)
vielleicht hat er ja Gründe für seine vorgegebene Einstellung, oder eine entsprechende Historie, die diese bedingt; möglicherweise will er (pubertierend) ja auch nur provozieren


MaximaLuise2016 
Beitragsersteller
 23.05.2016, 17:38

Er kommt aus einem sehr konservativen Haushalt. 

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Niusgf  23.05.2016, 18:22
@MaximaLuise2016

Was genau ist bitte "ein sehr konservativer Haushalt"?
(diese rhetorische Frage kommt hoffentlich als solche an)
Weißt du, wie es in diesem Haushalt zugeht? Kennst du die Familie näher? Dieser Begriff ist recht plakativ und kann nach Gutdünken ausgelegt werden.
Natürlich ist es möglich, dass es dort patriarchalisch zugeht und dein Schulkollege so manchen Machospruch übernommen hat.
Andererseits kann es bei einem "sehr konservativen Haushalt" eben auch sein, dass von deren Privatleben überhaupt nichts nach außen dringt, und der Junge vielleicht auch gerade "andere Erfahrungen" gemacht hat, die ihn zu solchen, von dir kritisierten Äußerungen bringen.
Zudem gäbe es immer noch die zusätzliche Variante, dass er möglicherweise pubertierend auch nur provozieren will.

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Das ist doch ganz einfach. Der Feminismus hat zwei Probleme. Das erste ist deines. Nämlich der Alice Schwarzer Typ, aka Feminazis. Im allgemeinen wird normales einstehen für die Rechte von Frauen sehr leicht mit aggressiven Feministinnen die alles schlechtmachen und Männer als minderwertig ansehen gleichgesetzt. Mir klang das danach, das er an dieses Klischee geglaubt hat.