Kindergartenwechsel in anderen Ortsteil?
Hallo. Unser Sohn hat seit längerem Schwierigkeiten in seinem Kindergarten in unserem Wohnort. Er ist hochsensibel & fühlt sich dort überhaupt nicht wohl. Die Erzieherinnen wissen, dass er besondere Bedürfnisse hat (viel Ruhe z.B.) und gehen trotz mehrfacher Ansprache nicht darauf ein. Sie sind chronisch unterbesetzt und gehen maximal 30min am Tag mit den Kindern raus. Ausflüge finden nicht statt und auch so wird sich nicht wirklich mit den Kindern beschäftigt. Zudem hat mein Sohn berichtet, dass er bereits mehrfach grob am Arm gepackt wurde.
Elterngespräche sind kaum bis gar nicht möglich, da die Erzieherinnen nie Zeit dafür haben.
Nun wissen wir nicht was wir tun sollen. Unser Sohn hat jetzt noch ein Jahr bis zur Schule. Er verweigert nun aber den Kindergarten und nässt nachts wieder regelmäßig ein..
Wir sind ein Ortsteil einer großen Gemeinde. Im Kernort gibt es 4 weitere Kindergärten. Diese sind aber natürlich alle voll.
Wie sollten wir jetzt am besten vorgehen?
3 Antworten
Huhu,
natürlich kannst Du versuchen, einen Wechsel in Gang zu bringen. Dazu musst Du im Prinzip nur wissen, wie das gehandhabt wird. Also gibt es ein Portal, oder meldet man sich beim Jugendamt, oder bei den Kitas direkt...?
Und dann probierst Du es einfach😊
Lautstärke und unterbesetzt.....?
Willkommen in Deutschland. Du kannst Glück haben wenn du eine andere Kita bekommst, aber ob es da anders ist.... hm.... vermutlich eher nicht. Was das unterbesetzt betrifft kann ich nur von meiner Kita reden. In 2,5 Wochen beginnt ein neues Kita Jahr. Die Kinder der Krippe sollen in die Kita Gruppen wechseln, aber die Chefs haben Probleme Personal zu finden. 3 Kolleginnen umgezogen, 2 Schwanger, 2 in Rente, eine Dauerkrank, die darf nicht gekündigt werden und zudem noch 6 Stellen unbesetzt. Es kommt keiner nach. Die jungen Leute wollen alle nicht mehr in den Beruf.
Es ist ein undankbarer Beruf. Die Ausbildung muss vielerorts bezahlt werden. Ohne Abitur kommt man nicht mehr rein. Als ich vor über 26 Jahren meine Ausbildung gemacht habe gabs noch Kinderpflegerinnen und Sozialassistenten die unterstützend mit eingegriffen haben. Die Berufe wurden in fast allen Bundesländern abgeschafft, bzw als Berufsvorbereitungsjahr gesehen und das wars. Die Erzieherin macht nun alles, auch das was die Hilfskräfte damals machten, werden aber so bezahlt wie die Hilfskräfte.
Wer heute Abitur macht, der will hinterher auch Geld verdienen. Es hat sich seit 20 Jahren nicht viel verändert. Ich habe damals mit 785 Euro netto begonnen. Auf 40 Stunden. Meine Kolleginnen heute mit 1200 Euro. Das ist recht wenig für das was man so in einem Kitajahr erlebt und auch durchmachen muss. Und es könnte auch sein das es eher noch weniger Geld ist. Denn eine Erzieherin wird nach der Stundenzahl der anwesenden Kinder bezahlt. Wenn mindestens 10 Kinder einen 8 Stundenvertrag haben, dann hat die Erzieherin Anrecht auf einen 8 Stunden Tag. Wenn die Mehrheit der Kids aber nur einen 6 Stunden Vertrag hat, dann wird das Gehalt eher noch knapper. Meistens ist es so, wenn die Kinderzahlen zum Schulbeginn sich verändern. Bis die Gruppen wieder normal voll sind kann es 1-2 Monate dauern. Statt 8 hat man dann 5 Stunden. Ergo weniger Geld. Da dümpelt man dann heute auch an der 1000 Euro Grenze rum. Und welche Person die Abi hat macht das mit? Die Jugend von heute will Kohle verdienen. Nur wenige haben so ein hohes Ideal das sie das Kind und den Beruf als Passion sehen.
Mal ein Beispiel aus unserer Krippe. Die haben zu zweit 18 Kinder. Wenn eine krank ist oder Urlaub hat ist kein Springer vorhanden. Die Erzieherin wickelt im Akkord. Das beginnt nach dem Frühstück und Endet nach dem Mittagessen. Kurze Verschnaufpause ist während dem Mittagsschlaf der Kids. Gleichzeig soll sie aber Fördern, Verpflegen und Dokumentation machen. Wenn die andere Kollegin wieder da ist geht Kollegin 1 am Krückstock.
Mich würde es stark wundern, wenn du eine Kita findest, in der alles perfekt ist. Die gibt es nicht. Die Erfahrung macht auch unser neuer Chef. Er kam mit vielen Ideen her. Dies das und jenes sollte geschehen. Nun ist er ein halbes Jahr da und dümpelt selber im Burn Out.
Jedes Jahr geht mindestens eine von uns, wegen Psyche und Burn Out, in die Klapper. Ein krankes System. Wenn das passiert tuschelt man hinter hervorgehaltener Hand, dass wieder eine kaputt gespielt wurde. Ich selber habe vor 16 Jahren in dieser Kita begonnen. Ich habe in den 16 Jahren etwa 100 Kolleginnen kommen und gehen gesehen. Normalerweise fasst das Team 50 Kollegen. Von den 50 damaligen Kolleginnen, die da waren als ich begann, sind heute nur noch 6 vorhanden, inklusive dem Hausmeister. Regulär in Rente sind genau 3. Die restlichen gaben sich die Klinke in die Hand.
Wenn ich heute ein Kind in die Welt setzen würde, rate mal in welche Kita ich dieses Kind geben würde? In keine einzige. Und das sage ich, obwohl ich meinen Job mag. Aber ich kenne das System. Ich gehöre auch zu denen, die demnächst aufhören. Nicht wegen Rente, sondern weil auch bei mir der Ofen so langsam aus ist was das betrifft.
Ich will nicht jammern. Ich weiß es bringt nichts. Und ich sehe mit Sorgen in die Zukunft. Wenn deine Kitas voll sind im Ort, wirst du Fahrtweg auf dich aufnehmen müssen. Leider kannst du nicht vorab prüfen, ob die Kita was für dein Kind ist oder nicht. Es kann gut gehen, muss es aber nicht. Aber ich drücke dir alle Daumen.
Leider läuft dort im Kindergarten etwas schief z.b. der Aufenthalt im freien - - ihr Eltern müsst gemeinsam etwas unternehmen
Wir waren bereits beim Psychologen, dieser meinte nein. Er wäre hochsensibel (ist aber ja keine offizielle Diagnose)
Das bringt leider nichts. Wir sehen nur noch einen Wechsel
Ist euer Sohn Asperger Autist? Weil er dann häufig nicht die entsprechende Aufmerksamkeit/Behandlung erfährt