kindergartenkind kann keine kontakte knüpfen, und ist aggressiv

8 Antworten

dein kind ist nicht böse. es weiss nur nicht, wie man sich angemessen verhält. wenn deine tochter bisher nicht so viel kontakt mit kindern hatte, dann ist das auch nicht verwunderlich. zudem die neue situation (viele kinder, ohne bekannte bezugsperson), da muss sie sich eben doppelt eingewöhnen. es ist gut möglich, dass sich ihr verhalten in 2-3 wochen angepasst hat. vielleicht ist sie im vergleich zu gleichaltrigen tatsächlich etwas hinterher was das sozialverhalten betrifft. aber 2-3 wochen zu warten, bis man in richtung therapie überlegt, ist bestimmt nicht falsch.

ich würde zu den erzieherinnen weiter freundlich bleiben und, wenn sie nochmal mit therapie anfangen, sagen, dass ich das nach einer eingewöhnungszeit von 2-3 wochen in erwägung ziehen würde. im prinzip sagt man damit das gleiche, wie die erzieherin (über therapie nachdenken, wenn es nicht besser wird) wenn man sich kooperativ zeigt, dann wird man nicht gleich als unbelehrbar abgestempelt.

man muss auch den standpunkt der erzieherin verstehen: man hört in den medien so oft fälle von vernachlässigung, wo dann danach gefragt wird, warum das keiner (in der schule, im kiga) gesehen und was unternommen hat. daher sind manche vielleicht etwas übervorsichtig und voreilig.

andererseits sehen erzieherinnen über jahre hinweg viele kinder und können so besser sagen als eltern, ob ein verhalten auffällig ist. dein kind ist aufgefallen und es ist gut, dass dies ausgesprochen wurde, falls deine tochter tatsächlich hilfe benötigen würde.

ich würde also nicht auf konfrontationskurs mit den erzieherinnen gehen. sie stehen ja selbst auf dem standpunkt, dass es besser werden könnte.


Narave  14.09.2011, 17:45

erzieher sehen über jahre hinweg viele kinder, sehr viele. erzieher sind leider auch nur menschen und rutschen nach 20,30 jahren arbeit auch gerne mal aus bequemlichkeit oder gewohnheit in feste vorurteile oder einstellungen ab. fortbildungen in dem beruf haben schon einige vorteile:)

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Schokolinda  14.09.2011, 19:30
@Narave

es gibt sicher auch erzieher, die sich nach langer berufstätigkeit noch ihr engagement bewahrt und sich zu experten auf ihrem gebiet entwickelt haben.

wenn das wohl meines kindes davon abhängen würde, würde ich lieber eine ungerechtfertigte warnung annehmen als von vornherein zu denken, dass der warnende spinnt. wenn ich das tue, schleppe ich zwar mein kind unnötig zum therapeuten. aber ich kann nach ein paar sitzungen sicher sein, dass meinem kind nichts fehlt. wenn ich die warnung abtue und den erziehern ihre kompetenz abspreche, dann besteht die gefahr, dass das kind doch hilfe braucht und erst dann hilfe bekommt, wenn die verhaltensauffälligkeit massiv ist.

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Dein Kind abzugeben und sich dann wegschicken zu lassen halte ich persönlich für den Fehler, der da passiert ist.

Du kennst dein Kind und wusstest, dass sie noch nie einer solchen Situation ausgesetzt war, also auch garnicht wissen konnte wie man sich in einer solchen verhält.

Alleine das Ansinnen, dass du zu verschwinden hattest! Unmöglich. Langsames eingewöhnen, an der Seite einer vertrauten Person, die es zwischendurch immer mal wieder auf den Schoß nimmt und tröstet bei Bedarf, erklärt bei Unsicherheit, zurücknimmt bei Überforderung...usw. Das wäre m. M. nach der richtige Weg gewesen.

Deine Tochter kennt die Regeln ganz einfach nicht, das ist alles. Ihr hat es keiner erklärt und die Erziehrein sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, weil sie eine "Fachidiotin" ist! Therapie, so ein Blödsinn, eine vernünftige Einführung mit einer Person an der Seite, der sie vertraut, das ist alles was die Kleine braucht.

Und diese Aggression lässt für mich nur den Schluss auf eine große Unsicherheit, gepaartt mit Angst, zu.

Dein Text lässt sich übrigens seeehr schlecht lesen, weil Absätze und Groß und Kleinschreibung fehlen. Sehr ermüdend fürs Auge.

sry aber die frau hat ihre ausbildung wohl irgendwo gekauft. ein kind in eine einrichtung zu stecken ohne eingewöhnungszeit, das klappt mal in weniger als 50% ohne schwierigkeiten. NORMALERWEISE gibt es in allen kindergärten eine eingewöhnungszeit, oft bleibt die mama auch noch mal 2 stunden da, und die stundenzahl, die das kind in der einrichtung ist, wird langsam erhöht, je nachdem, wie gut dein kind damit zurecht kommt.manche kinder kennen andere und fühlen sich bereits nach ein paar tagen wohl, bei anderen dauert es eben 2,3 wochen. man muss einem kind zeitgeben, da der kindergarten nicht nur eine andere umgebung darstellt, sondern eine ganz andere bezugsgruppe, mit der es sich erst langsam indentifizieren muss und lernt, ein vertrauen aufzubauen. eine langsame und positive eingewöhnung spart zudem spätere probleme, da die kinder sich, wenn sie gut eingewöhnt sind, auch leichter von den eltern oder bezugspersonen für eine gewisse zeit lösen. bei kindern, die augenscheinlich ab beginn des besuchs gut zurechtkommen, treten oft nach wochen probleme auf, was dann aber oft schwieriger zu lösen ist. du und dein kind, ihr habt ein recht auf eine eingewöhnungszeit, und dir zu sagen, "geh schnell, sonst weint dein kind" ist mal nichts anderes als unpädagogisch und erzieherisch unprofessionell. da wird dein kind ja quasi von dir losgerissen, und da es sich von dir im stich gelassen fühlt, entsteht zudem ein großer bruch des urvertrauens zu dir. das kind muss normalerweise die erzieherinnen langsam kennen lernen, wird zum beispiel im beisein der mama im gemeinsamen morgenkreis begrüßt, bekommt einen glücksstein geschenkt oder ein lied von den anderen gesungen, und es bekommt gesagt, dass die erzieher sich freuen, dass es da ist, undbekommt alles erklärt und gezeigt. das sind alles langsame und positive annäherungserfahrungen. ihr solltet dringend versuchen, die folgen des schreckenserlebnis deines kindes einzugrenzen bzw zu beheben. KEIN kind ist von sich aus aggressiv, und das aufdringliche umarmen oder schlagen ist eindeutig eine verhaltensauffälligkeit, auf die pädagogisch professionelle erzieher richtig reagieren würden. und ja, es ist mitunter ihre aufgabe, das kind in seiner anwesenheit im kiga zu erziehen, zu betreuen und zu bilden.


Narave  14.09.2011, 17:43

(mit verhaltensauffälligkeit meine ich, dass sie durch ihr verhalten signalisiert, dass sie sich eben nicht "wohl und sicher" fühlt, und dass die erzieher ihr helfen sollten, sich zurechtzufinden.) das ist auf jeden fall nichts krasseres, wenn sie sich zuhause normal benimmt. und den aussagen einer erzieherin über ein kind gehen normalerweise längerfristige beaobachtungen und dokumentationen voraus, da eine "sinnvolle verhaltensaussage" nicht aufgrund mehrerer einzelbeobachtungen gemacht werden kann. das ist in der pädagogik unter anderem ein sogenannter beobachtungsfehler, wenn die erzieherin ein kind aufgrund einzelner beobachtungen mit aggressivem verhalten in vebindung bringt, dass sie dann auch nur noch dieses verhalten wahrnimmt, und positives nicht. dessen sollte man sich als erzieherin durch selbstreflexion eigentlich bewusst sein.

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Dein Kind hat Anpassungsschwierigkeiten, nicht mehr und nicht weniger. Soziales Verhalten muss geübt und erlernt werden, das braucht Zeit. Die Erzieherin ist voreilig in ihrer Einschätzung, kennt weder dich noch dein Kind längere Zeit.

Angemessen wäre zwar das Feedback, aber auch die Begrenzung der Anwesenheitszeit im Kindergarten. Dein Kind braucht eine sanfte Ankommensphase, drei Stunden, Abläufe, an die es sich gewöhnen und an denen es sich orientieren kann und Erzieher, die es besonders fördern und ihm den Weg bahnen.

Bestehe auf Verkürzung der Zeit, beobachte anschließend dein Kind, wie es ihm geht, was es erzählt, wie es mit seinem Spielzeug umgeht, was es nachts träumt und wie gern es in die Einrichtung geht. Das sagt viel aus, daraus kannst du erkennen, wie dein Kind zurecht kommt.

Von Therapie kann keine Rede sein und Pädagogen sollten diese Möglichkeit auch sehr vorsichtig anraten...damit wird schnell um sich geworfen, wenn Kinder verhaltensmässig anders sind.

Hab Geduld, aber beziehe klar Stellung.

Dein Kind braucht dich mehr denn je!

Erstens ist das ohnehin zunächst mal das Problem der Fachleute in der Einrichtung. Zweitens sollten die dortigen Fachleute mal überlegen, ob dies nicht vielleicht eine kindliche Reaktion auf eine negative Eingewöhnung ist. Wenn Du als Mutter gleich weggeschickt wirst, das ist einfach keine Art und pädagogisch nicht sinnvoll. Die haben dort wohl eine Art Lehrermentalität - Eltern bitte draußen bleiben. Das würde ich so nicht durchgehen lassen. Und bei diesen plumpen Zuschreibungsprozessen, wie " so aggressive Kinder" habe sie noch nie erlebt, sollte man mal anraten, die Nase mal wieder in ein neueres Fachbuch zu stecken. Geh' den Weg über die Leitung - sie ist verantwortlich, auch für diese unübliche Nicht-Eingewöhnung - das kann vielleicht etwas heftig werden, berufe Dich einfach auf dieses sinnfreie Vorgehen.