Kindergarten Kind?j?

6 Antworten

Für deinen Sohn ist es schlimm.

Denn ohne Kindergarten wird er völlig unvorbereitet in die Schule kommen und sich dort nicht einpassen können.

Er hat nie gelernt, sich in eine Gruppe einzufinden, sich an die Regeln der Gruppe zu halten, mit Erwachsene klar zu kommen, sich mit Frust und Probleme auseinander zu setzen.

Ein Jahr Kindergarten ist nicht mehr viel Zeit, um all das zu lernen.

Jetzt kannst du seine Probleme noch ignorieren und ihn Zuhause lassen, aber in einem Jahr habt ihr eine Schulpflicht.

Lehrer haben eine Klasse von 25 Kinder vor sich, sie haben nicht die Zeit, sich nur um ein verhaltensauffälliges Kind zu kümmern.

Meine Frage wäre ist es denn Pflicht das ein Kind in den Kindergarten kommt? Ist es schlimm wenn er bis ins Schulalter doch zuhause bleibt ?

Nein, Pflicht ist es nicht. Aber du tust deinem Kind nichts gutes wenn es zuhause bleibt. Im letzten Kitajahr werden eventuell nochmal Dinge erkannt, bei dem dein Kind evtl Förderung benötigt. Als Mutter hat man nicht den Blick von Außen. Man sieht das Kind immer durch die Brille der Liebe. Das eigene Kind ist immer das Beste.

Wenn das Kind jetzt nicht in die Kita kommt und in der Schule wird später festgestellt, die Stifthaltung ist zB nicht in Ordnung, irgendwas mit der Aussprache stimmt nicht, oder dieses und jenes ist nicht ok, dann hast du als Mutter das Rennen zu verschiedenen Fachleuten die das korrigieren müssen, andernfalls ist die Versetzung gefährdet. Oder das Kind wird abgestuft in eine Förderschule. Das ist das letzte was man möchte.

In der Kita lernt man auch schon seine zukünftigen Klassenkameraden kennen. Es können sich vorher schon Freundschaften bilden, auch unterhalb der Elternschaft, und dann hat man schon Hilfe von Beginn an. Man unterstützt sich gegenseitig.

Aber ich kann auch dein Kind verstehen. Das Kind will nicht. Klar, es ist immer schöner bei Mama. Dein Kind hat noch nicht gelernt das auch andere Personen eine Vertrauensperson sein kann. Aber stell dir mal vor, er kommt nicht in die Kita und wird dann bei der Grundschule diese Abnablung erst durchmachen müssen. Ich selber arbeite in einer Kita und kenne die Abnablung eines Kindes sehr gut. Sie verläuft in unterschiedlichen Phasen die auch heftiger ausfallen kann.

Erstmal hat man eine Eingewöhnungsphase von 2-3 Wochen. Da wird das Kind drauf vorbereitet das Mama irgendwann geht, aber auch irgendwann zurück kommt. Das Kind gewöhnt sich ein, es macht keine Zicken beim Abgeben, alles scheint gut. Dann ist das Kind 6 Wochen bis 3 Monate in der Einrichtung und auf einmal fängt das Kind zu klammern an. Oder zu simulieren. Da kommts drauf an wie schlau das Kind schon ist. Eine Simulation hinzubekommen das ist schon nicht ohne. Ich führe das mal in 2 Beispielen an:

A - Die Klammerphase
Das Kind wird gebracht, es läuft 2-3 Monate gut und von heute auf morgen klammert das Kind, schreit Zeter und Mordio, schmeißt sich vielleicht hin und zeigt eine leidende Miene.
Was ist passiert: Das Kind hat die Regeln der Gruppe und der Kita verinnerlicht und es merkt, bei Mama habe ich mehr Freiheiten. Mama drückt ein Auge zu. Meistens beginnt diese Phase, nachdem das Kind das erste mal so richtig angeeckt ist und in eine Diskussion mit einer Erzieherin geraten ist und gemerkt hat, wenn ich mich so oder so verhalte dann ist das nicht in Ordnung.
Wenn die Mutter oder der Vater hier schwach werden, dann wird sich diese Phase auf Wochen ausdehnen. Hier gilt es das die Eltern die Verabschiedung kurz und knapp halten und dem Kind vermitteln, es ist gut wie es ist, wir sehen uns nachher wieder, ich bin dann mal weg. (lapidar gesagt, das ganze muss natürlich Kindgerecht gehalten werden) Und es ist in 100% der Fälle so, das das Kind den Schalter umlegt sobald die Mutter oder der Vater nicht mehr in Sichtweite ist. Besagtes Verhalten wird sich dann in 1-2 Wochen manchmal etwas länger, regulieren und die Bringsituation wird dann leichter.

B - Der Simulant
Das Kind wird gebracht. Das Kind sagt tschüss und geht spielen. Alles scheint gut. Das Kind beobachtet die ersten Wochen. Es weiß, egal was ich mache, Mama dreht sich nicht um, sie geht und kommt wieder. Eigentlich sollte alles gut sein, aber das ist es nicht. Denn auch dieses Kind ist eigentlich in der Klammerphase. Aber das Kind kennt seine Eltern gut und weiß intuitiv, das da nix zu machen ist. Aber es beobachtet die Erzieher und anderen Kinder. Es ist eins der stilleren Kinder von denen man denkt, es ist alles in Ordnung. Was beobachtet das Kind? Die Erzieherin ruft an wenn eins der Kinder sich erbricht oder krank ist. Die Mama kommt und holt das Kind ab. Es beobachtet genau was es machen muss und dann gehts los. Das Kind läuft rot an und würgt und erbricht. Das ist eine Sache die hatte ich in meinen 20 Jahren 6 mal. Nicht nur mit erbrechen, sondern auch mit: Ich kann plötzlich nicht mehr laufen usw.... aber ich bleibe mal bei dem Erbrechen. Man ruft die Mutter an, das Kind wird geholt. Und im Auto ist das Kind dann auf einmal topfit und springt über Tisch und Bänke. Am Folgetag kommen die zurück, Mutter sagt: Zuhause war alles normal. Das ganze widerholt sich an diesem Tag und am Folgetag. Die Mutter geht zum Arzt, Arzt sagt alles ist in Ordnung, ich finde nichts beim Kind. Als Erzieherin weiß man spätestens ab dem Punkt, das Kind simuliert. Als ich den Fall hatte habe ich die Mutter gebeten, das sie mir 3 mal so viel Wechselwäsche mit bring, weil wir diesen Tag jetzt durchstehen werden. Das Kind erbricht, ich wechsele die Wäsche. 10 Minuten gehen ins Land, das Kind bricht, ich ziehe es um..... das ganze wiederholt sich 2-4 mal. Ich meckere nicht, ich gehe einfach nur und ziehe das Kind neu an. Irgendwann, weil das Kind ist nicht doof, es hat sich ja diesen Plan ausgedacht, kommt die Frage: Rufst du denn jetzt nicht die Mama an? Kommt meine Antwort: Nein, die Mama muss arbeiten, aber ich habe genug Wäsche hier, das reicht bis Mama heute Nachmittag wieder kommt.... Das Kind merkt auf einmal das es durchschaut ist und keine Chance hat auf den Anruf. Das Kind erbricht dann nicht mehr.

Das sind so die Phasen die passieren können wenn ein Kind neu in die Kita kommt, je nachdem wie alt es ist. Simulationskinder hat man eher, wenn das Kind älter ist und neu in die Kita kommt. Klammerkinder sind eher die jüngeren. Das beides gleichzeitig vorkommt hatte ich aber noch nicht.

Aber stell dir vor, dein Kind kommt nicht in die Kita und du musst das in der ersten Klasse durchmachen. Da existiert die Schulpflicht und es wird weder für dich, noch für dein Kind toll. Denn wenn die anderen Kinder sehen, da ist ein Kind das klammert, oder aber Simuliert, das kommt bei den anderen Kids nicht an. Da könnte von Auslachen bis Mobbing und Ausgrenzung dann alles drin sein.

Natürlich muss das alles nicht so passieren, aber die Chance ist dennoch gegeben. Ja, dein Kind will nicht in die Kita, weil es ein großer unbekannter Faktor ist. Aber es wird nicht besser wenn man es bis zur Schule aufschiebt. Der Faktor Grundschule ist um einiges Höher als die Kita. Ich würde dir raten, setzt dich durch und bringe ihn hin. Spätestens in der Schule hast du es dann einfacher wenn das Kind nicht klammert oder simuliert. In der Kita kann man das steuern, eben weil keine Pflicht besteht. Aber in der Schule ist Schulpflicht und da sollte das Kind schon eine gewisse Ahnung haben worauf es ankommt und es sollte in der Lage sein, sich vom Elternhaus zu trennen.

Viel Glück

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Für dein Kind ist es schlimm. Es muss sich an andere Kinder gewöhnen, sonst bekommt er in der Schule richtig Probleme.

Der Kindergarten ist keine Pflicht.

Allerdings wird es dann mglw Probleme bei der Grundschule geben. Da die Situation "Mama weg", "unbekannte Sozialkontakte", "erwünschtes Sozialverhalten" auf ihn hineinprasseln.

Ein KiTa Platz hat eine Eingewöhnungszeit. Ob er da am Anfang nur 2 Stunden mit Mutti sitzt und nach 1-2 Monaten alleine ist, ist völlig ok.

In der Schule kannst Du aber nicht Deinen Zwerg mitnehmen, selbst wenn Du die Genehmigung des Dableiben bekommst.

Du machst es Deinem Kind (und Dir) also eher unnötig kompliziert.

Es gibt keine Kindergartenpflicht, ihr könnt ihn theoretisch bis zur Einschulung zuhause lassen. Es wäre allerdings gut, wenn der Bub Kontakt zu anderen Kindern hat, damit nicht in der Grundschule das böse Erwachen folgt.

Ich würde eher schauen, weshalb er nicht in den Kindergarten will. Vielleicht ist es dort einfach nicht schön, fühlt er sich unwohl, wird er ausgegrenzt, belästigt, was auch immer. Man müsste mit ihm reden und auch mal mit den Erzieherinnen sprechen um zu schauen, was los ist. Über einfühlsame Gespräche bekommt man oft einiges raus und kann daraufhin handeln.


Inkognito-Nutzer   21.06.2024, 01:03

Letztes Jahr war die Eingewöhnung 2 Wochen länger wollte er das nicht mehr und jetzt ist er zuhause sollte im September anfangen er meinte immer die anderen Kinder reden nicht mit ihm und dann versteht er nicht warum seine Geschwister zuhause bleiben dürfen und er nicht. :/ ich erkläre es ihm habe ihm auch erklärt das er letztes Jahr noch nicht so gut reden konnte und dieses Jahr bestimmt Freunde findet aber er ist so traurig.

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