Kind verweigert die Schule und rastet aus wenn es hin gehen soll?
Kind (10 jahre) hat im Sommer von Grund- auf eine Weiterführende Schule gewechselt. Der Übergang zur neuen Schule war nicht so einfach da es in den ersten Wochen Mobbing Erfahrungen gemacht hat. Es hat sich der Mutter anvertraut und diese konnte es klären und Gespräche führen (Schule, Lehrerin, Eltern des anderen kindes). Es hat sich aber leider in der Zeit des Mobbings viele Fehltage eingeschlichen, das nacharbeiten Hausaufgaben und den Themen aus der Schule konnte gerade so zu Hause gestemmt werden. Beim Gespräch mit der Lehrerin wurde gegen über des Elternteils gesagt das es sehr schwierig wird mit der Versetzung in die nächste Klasse da sehr viele Fehltage vorhanden sind, schlechte Noten (mündlich und schriftlich)!!!Das Kind möchte auch keinen schulwechsel weil es nach der Mobbing Zeit sehr gute Freunde gefunden hat und in der Klasse mittlerweile gut integriert ist.
Leider verweigert das Kind aber mind. 2-3 Tage in der Woche die Schule mit der Begründung "kein bock" , "ich will nicht". Wenn der Elternteil versucht morgens durchzugehen dreht das Kind völlig ab und schlägt und tritt. Es schmeißt sachen durch die Wohnung, macht sachen mit Absicht kaputt.
Es wurden einige sachen ausprobiert wie Affirmationskarten für Kinder (zur Stärkung des Selbstbewusstsein), belohnungssystem, Konsequenzen Handy weg nehmen (Tage am Stück, Kind fragt dann auch selten danach).Leider verweigert das Kind weiterhin regelmäßig zur Schule zu gehen, nichts von den oben genannten hat eine positive Wirkung gehabt.
Wie kann man dem Kind klar machen das es zur Schule gehen muss bzw es zu motivieren morgens dorthin zu gehen?? Das Elternteil ist mittlerweile komplett überfordert mit dieser Situation.
sind psychologische diagnosen bekannt? z.B. Autismus-Spektrum-Störung?
Nein solch eine Diagnose wurde dem Kind nicht gestellt
Wurde denn mal das Kind nach Ideen gefragt, was es motivieren würde zur Schule zu gehen?
Und: Spürt das Kind, dass es trotz allem geliebt wird? Wo ist der andere Elternteil?
Das Kind wurde mehrfach gefragt was es den nach seiner Vorstellung anderst laufen könnte bzw wie es ihm mehr Motivation geben könnte dort hin zugehen, die Antwort ist keine ahnung
Die Mischung aus "Mein Kind" und "das Elternteil" klingt seltsam. Lebst du als Vater getrennt von der Familie?
Die Familie lebt zusammen, Vater -Mutter-Kinder, der Ersteller dieser "Frage" ist kein Teil der direkten Familie daher "Das Kind" und nicht wie gewöhnlich "mein Kind"
5 Antworten
Ich schätze, dass das Mobbing nicht der Grund für seine Verweigerung ist und man da mal tiefer bohren müsste. Evtl. mit nem Psychologen.
Bevor der Schulwechsel auf die weiterführende Schule war , hatte das Kind so gut wie kaum Fehltage und ist sogar sehr gerne zur Schule gegangen, das verweigern fing mit dem Mobbing an
Das Kind wurde mehrfach gefragt was es den nach seiner Vorstellung anderst laufen könnte bzw wie es ihm mehr Motivation geben könnte dort hin zugehen, die Antwort ist keine ahnung.
Das klingt nach einem sinnvollen und wichtigen Ansatz. Das Kind ist die Person, das die Lösungen umsetzen muss. Dann wäre es am besten, die Ansätze kommen auch von ihm.
Der Ausdruck "Affirmationskarten" klingt nach einem professionellen Ansatz. Darauf kommen Eltern eher nicht von alleine. Professionelle Unterstützung ist sicherlich erforderlich, denn das Kind ist in ernster Not. Im Zuhause zu randalieren ist eine heftige Grenzüberschreitung und das macht ein 10 Jähriger nur, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht.
Aber warum? Was hemmt das Kind jetzt, nachdem das Mobbing beendet ist, am Schulbesuch? Gibt es dort noch mehr Probleme, von denen das Kind noch nichts erzählt hat?
"Keine Ahnung" ist bei einem Kind in dem Alter natürlich eine erwartbare Antwort. Was genau sein Problem ist, ist dem Kind wohl nicht bewusst. Dass neue Freundschaften geschlossen wurden und die Versetzung durch zu viele Fehltage nicht möglich ist, sollte Anregung genug sein.
Das Kind hat den Kontakt zum Leben in der Familie verloren. In einer Familie erledigt jeder seine Arbeit, damit das Zusammenleben funktioniert. Die Eltern besorgen Geld, eine Wohnung, Kleidung und Essen, das Kind erledigt die Schularbeit, denn das können weder Vater noch Mutter tun. Einem 10 Jährigen kann man kaum verständlich machen, dass Schulverweigerung dazu führt, dass der Schulabschluss gefährdet wird und man dadurch im Endeffekt den Rest des Lebens durch ein niedriges Einkommen leidet. In dem Alter ist der Schulabschluss und das Berufsleben noch unendlich weit weg. Trotzdem sollten die Konsequenzen erklärt werden: Schulverweigerung führt zu zusätzlichem Stress, Nicht-Versetzung, Verlust der Freundschaften, eventuell Schulwechsel, und Stress zu Hause. Statt erholsamer Urlaubsreisen gibt es Nacharbeiten in den Ferien. Wenn Jugendamt und Polizei die Schulpflicht durchsetzen, wird das auch unangenehm. Das kann ein Kind durchaus begreifen.
Man kann dem Kind auch erklären, wie wichtige seine Arbeit für die Schule ist. Dabei hilft ein Vergleich, welche Aufgaben die Eltern für die Familie leisten. Das darf nicht zur Drohung werden: "Wenn du nicht zur Schule gehst, koche ich nicht mehr.'" ist keine Option. Wie gesagt: Das Kind ist schon in Not. Es geht also nur um Klärungen, nicht um Strafen.
Randalieren ist so weit weg von einem sozialen Miteinander, dass weitere Profis hinzugezogen werden sollten, die die Situation persönlich beobachten können: Psychologen, Therapeut, Jugendamt. Mit den Lehrern wäre zu klären, welche weiteren Ursachen es jetzt noch gibt, wenn das Mobbing beendet wurde.
Das Kind braucht darüber hinaus Liebe und Zuwendung. Strafen wie Handyverbot sind zu abstrakt und das Kind wird den Sinn darin nicht erkennen. Zuneigung gibt es auch nicht als Belohnungssystem, sondern weil das Kind auf der Welt ist. "Egal was auch immer du tust, ob du dich weigerst die Schule zu besuchen oder die Tassen kaputt haust: Hier bei uns bekommst du ein warmes und leckeres Abendessen. Das ist unsere Elternaufgabe und wir leisten das ganz sicher auf jeden Fall. Es steht dir zu."
Den Eltern steht auch zu, dass das Kind seine sozialen Aufgaben übernimmt, aber hier haben Kinder Sonderrechte. Das Ziel bleibt aber das Zusammenarbeiten. Auch hier sind Vorschläge vom Kind wichtig: "Wenn du nicht zur Schule gehst, was machst du dann den Tag über? Wie kannst du dich dann am Familienleben beteiligen? Staubsaugen? Geschirrspülmaschine ausräumen? Müll rausbringen? Den Hund ausführen? usw." Selbstbewusstsein aufbauen, Selbstwirksamkeit spüren und etwas schaffen, auf das man stolz ist. Das hilft dem Kind frühzeitig Hilfe anzunehmen, jetzt und in Zukunft.
Die konsequenzen mal aufzeigen,
Wenn er nicht zur Schule geht wird er auf jeden fall mind. in eine andere klasse, wenn nicht sogar in eine andere schule kommen.
So viel Grips um das zu begreifen sollte vorhanden sein.
Da so vieles andere schon nicht geholfen hat, wäre es vielleicht gut einen neuanfang in einer anderen schule zu machen. So toll können die freundschaften nicht sein wenn er ja trotzdem 2-3 tage die woche nicht hin will.
Die Konsequenzen wurden Seiten der Schule dem Kind und der Eltern klar aufgezeigt, dem Kind ist auch bewusst das es bei vielen Fehltagen einem wechseln nicht vermeiden lässt (schulwechsel, klasse wiederholen)
Das Kind einfach dorthin bringen. Sag ich jetzt mal einfach salopp - ich hab auch kein Bock gehabt und mich gewehrt früher, aber meine Eltern haben mich gezwungen und irgendwann hab ich das dann auch eingesehen.
Es hat sich aber leider in der Zeit des Mobbings viele Fehltage
Sowas geht gar nicht - das muß aufgearbeitet werden! Mit dem Kind zusammen.
Vielleicht hilft auch eine Familientherapie - fragt mal bei der AWO oder beim Landratsamt, ob das irgendwo angeboten wird.
Ein Termin bei der EB stelle wurde schon vereinbart, gerade bei den "einfach dort hin bringen " eskaliert die Situation enorm und das Kind schlägt um sich und tritt, steigert sich in die Situation das es sich sogar schon übergeben musste. . .
Das Elternteil ist mittlerweile komplett überfordert mit dieser Situation.
Klingt so, ja. Es wird dringend Zeit, Hilfe von außen zu suchen. Familienhilfe, Therapie, Hauptsache Unterstützung.
Das sollten insbesondere passieren, bevor die Schule das Jugendamt einschaltet (das ist nicht per se schlecht, aber besser wäre es, wenn die Eltern das selber tun) und bevor auf die Eltern Konsequenzen wegen Missachtung der Schulpflicht zukommen.
Dem stimme ich zu. Dass viele Fehltage aufliefen, bevor das Mobbing effektiv gestoppt wurde, spricht dafür, dass die Eltern auch zu dieser Zeit schon überfordert waren. Dann ist professionelle Hilfe und Unterstützung der richtige Weg. Das Kind ist in Not!
Ein Termin bei der EB stelle wurde schon vereinbart, leider ruft man dort nicht heute an und morgen kann man kommen, daher ist noch Zeit bis dahin und jeder morgen ein weiterer Kampf für die Eltern