Kind nennt mich Mama
Ich mache zur Zeit mein Anerkennungsjahr in einer Kita (U3-Gruppe) und ein Mädchen (1;9 Jahre) spricht bisher nur ca. 5 Wörter. Darunter auch das Wort Mama. Das sagt sie immer zu mir. Heute hat sie auf mich gezeigt und Mama gesagt. Letztens kam sie auf mich zugerannt und Mamaaa gerufen. Ihre Mutter weiß bisher nichts davon. Wäre für sie bestimmt auch nicht so toll, auch wenn sie mit sowas rechnen muss, wenn sie ihr Kind in dem Alter in die Kita steckt (sie ist seit dem sie 11 Monate alt ist bei uns). Ihre Mutter hat auch so gut wie nichts von ihrer Tochter mitbekommen (nicht ihren ersten schritt und auch nicht ihr erstes Wort). Naja manchmal hat man keine andere Wahl als sein Kind als U3-Kind in einer Kita anzumelden, aber die Eltern des Kindes sind noch zusammen und beide arbeiten. Die kleine ist von 7:30-15 Uhr bei uns in der Einrichtung und wird dann noch sehr oft von den großeltern abgeholt bei denen sie abends von den Eltern abgeholt wird. Sie hat zu mir schon eine enge Bindung aufgebaut, aber ich achte immer auf ausreichende Distanz (keine küsschen auf dem Mund und sowas, aber das macht sie bei niemandem. sie kann das noch nicht). Ich sage ihr auch, dass ich nicht ihre Mama bin, aber das versteht sie irgendwie noch nicht.
Jetzt meine Fragen: ist das normal? wie muss ich reagieren? Wie sage ich das der Mutter bzw muss ich das überhaupt?
7 Antworten
Mach dir nichts draus, das ist normal. Mein Sohn sagte in einem bestimmten Alter zu allen Männern, die er sah "Papa", das war nicht so toll, hat sich aber mit der Zeit gegeben. Heute weiß er, wer sein Vater ist.
in dem alter machen kinder glaube ich keinen unterschied
meine mutter hat eine zwillingsschwester, als ich klein war war meine mutter meine 'Tante' und meine echte tante meine 'Mama'
nimms hin ....
un bleibe dabei, du bist nicht mama
Liebe SinaL,
Deine Erfahrung erinnerte mich sofort an ein eigenes Erlebnis aus einem Praktikum. Ich arbeitete in einem Pflegezentrum. Eines Tages bekam ich die Aufgabe, eine geistig schwer behinderte, jüngere Frau zu baden. Wir hatten eine gute Zeit miteinander. Sie fühlte sich sichtbar wohl (wahrscheinlich habe ich mir etwas mehr Zeit genommen). Beim Haarewaschen sagte sie immer wieder Mama zu mir und strahlte mich an. Ich war sehr berührt, aber auch verunsichert. Die Pflegedienstleitung konnte mich aufklären: Die behinderte Frau war geistig im Alter eines zweijährigen Kindes. Wenn sie sich bei der Körperpflege besonders wohl fühlte, schenkte sie der Betreuerin ein "Mama".
Die Mutter eures Kindes würde ich nicht darüber informieren, weil es ihr sehr wehtun könnte.
Ich selber war bereits ab 3 Monaten bis zum Kindergarteneintritt immer fremdbetreut. Meine Erinnerungen daran sind überwiegend positiv.
Erst jetzt, im fortgeschrittenen Alter, kenne ich die Gründe, warum meine Mutter immer ganztags mitarbeiten musste.
Wenn ihr Wortschatz noch so gering ist, ist "Mama" sicher eine Auszeichnung für Dich, aber vermutlich nicht im Sinne von "Mutter" gemeint ;-)
Ich weiß ja nicht, wie Du im RL heißt, aber vielleicht ist ihr der Name zu kompliziert? Falls nicht, sage ihr einfach immer wieder freundlich Deinen Namen, damit sie ihren wortschatz um diesen erweitert
Der Rest Deiner Beschreibung ist natürlich nicht erfreulich, vor allem für das Kind und leider ist es inzwischen nicht immer die bittere Not, wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten. Dann sollte man lieber auf Kinder verzichten, wenn vor lauter Geldverdienen keine Zeit für das Kind bleibt ...