Kennt ihr Menschen, z. B. den Chef, die vorne rum Verständnis heucheln, und so tun als verständen sie eine Situation, aber kaum dreht man ihnen den Rücken zu?

2 Antworten

Klar, solche Menschen gibt es zur Genüge.

Verständnis heucheln ist leider zum Standard geworden, weil Leute mehr und mehr Konflikte meiden und weniger Rückgrat haben, sich auch mal zu streiten.

Lästern kann damit kombiniert sein, aber Heuchelei gibt es mit und ohne Lästern. Lästern selbst finde ich nicht ganz so schlimm, kommt auf die konkrete Situation drauf an. Lästern ist schon in einem gewissen Maße der Kitt sozialer Strukturen, mit dem man Moralvorstellungen abgleicht und Gleichgesinnte findet.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Nicht von Arbeitgebern , aber ja, solche Menschen musste ich gerade im sozialen und gesundheitlichen Sektor schon oft kennenlernen. Warum das so ist? Weil sie keinen Wert auf Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber Patienten/Klienten legen.


DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 13:38

z.B wo hattest du es denn schon? Psychologe?

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Apokalypse143  06.08.2024, 13:43
@DerjungeTyp29

Das würde den Rahmen sprengen.

Jedenfalls wurde Verständnis für etwas vorgegaukelt, wofür sie aber tatsächlich keines hatten. Oder ich beschwerte mich über eine Sache, die ich nicht richtig fand und daraufhin wurde mir zugestimmt, dass das nicht in Ordnung gewesen sei, aber hinter meinem Rücken wurde es dann anders dargestellt bzw. die Personen verhielten sich selbst dann so.

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Apokalypse143  06.08.2024, 13:48
@DerjungeTyp29

Ja, leider!

Und es wird diesbezüglich leider auch überhaupt nicht reflektiert und den Leuten ist nicht klar, dass so ein Verhalten einem Vertrauensverhältnis im Weg steht. Und am Ende ist immer der u.a. "uneinsichtige" Patient/Klient schuld.

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DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 13:56
@DerjungeTyp29

Bei mir war mal was ähnliches bezüglich Vertrauen.

Ich war 2 Jahre bei einem Therapeuten, und mir wurde immer gesagt es liegt nur xY vor und sonst nichts. Als ich dann mal woanders hinging( dem neuen aber nichts sagte von einer Zweitmeinung) sah er direkt neben dem schon bekannten, noch eine zweite Diagnose. Und angesprochen darauf, meinte der erste lapidar“ ich hatte es auch im Verdacht“ 2. Wochen zuvor meinte er aber noch , es liegt nur xY vor.🧐

Jetzt kann es so oder so sein, ich kann es nicht beweisen, aber ich habe ihm gesagt das ich mich da verarscht fühle, und man mir gegenüber nicht ehrlich ist. Schliesslich bezahle ich ihn, damit er mir gegenüber ehrlich/ kompetent ist.

Mir fehlt auch in dieser Situation, die Selbstrefkektion als Therapeut, seine eigene „ kompetenz“ zu hinterfragen

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Apokalypse143  06.08.2024, 14:09
@DerjungeTyp29

Dass Du Dich damit nicht gut gefühlt hast, kann ich verstehen.

Sehe es aber etwas anders:

Zweitmeinungen können grundsätzlich sehr unterschiedlich ausfallen. Das muss auch nicht immer ein Anzeichen für ein Mangel an Kompetenz sein. Symptome können bspw. unterschiedlich eingeordnet werden.

Davon abgesehen kann es auch sein, dass Therapeut "1" das sagte, weil er nicht blöd dastehen wollte vor Therapeut "2". Also es kann schon sein, dass er ehrlich war, aber vor dem Kollegen nicht blöd dastehen wollte.

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DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 14:17
@Apokalypse143

Und aufgrund der doch sehr komplexen Sachlage fragt man sich dann halt schon manchmal, wo alles hinführt. Es gibt ja diesen bekannten Spruch „ 4 Psychiater 5 unterschiedliche Diagnosen“

Ich bin mir schon bewusst, das es alles sehr komplex ist, aber es ist z.T iwo schwer es ernst zu nehmen, wenn dann doch jeder alles etwas „ anders“ einordnet.

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Apokalypse143  06.08.2024, 14:23
@DerjungeTyp29

Das betrifft leider alle Ärzte!

Zweitmeinungen sind gut und es ist auch gut, dass Ärzte unterschiedlicher Meinung sind.

Das Problem dabei ist, dass man es als Patient sehr, sehr schwer hat, in Erfahrung zu bringen, wer jetzt im Recht ist und wer nicht.

Ich recherchiere dann selbst im Internet (dabei muss man natürlich vorsichtig sein) und gehe danach, wer mir am vertrauenswürdigsten erscheint. Einen anderen Weg gibt es kaum.

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DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 14:26
@Apokalypse143

Ich auch, ich hole mir Meinungen ein, vertraue in der Regel keinem „ Fachmann“ voll. Und dann gleiche ich die Meinungen mit dem ab, was ich selbst erlebe, und evtl. Schaue ich ganz vorsichtig ins Netz. Und denn Rest macht das Bauchgefühl.

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DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 14:34
@Apokalypse143

Bei mir haben Therapeuten die mit Floskeln und Binsenwahrheiten kommen wie „ man muss wirklich üben“ „ das ist ja nicht unveränderbar“ „ nur Sie können es ändern“ usw…. so jemand hat direkt verloren bei mir, ich möchte jemanden der mir zuhört, und mich versteht. Und nicht jemand, der jedem Patienten das selbe erzählt

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Apokalypse143  06.08.2024, 19:22
@DerjungeTyp29

In manchen Situationen muss man sich blind auf das, was Ärzte sagen und tun, verlassen wie bspw. in Notsituationen. Aber ansonsten halte auch ich es für falsch, blind zu vertrauen und nichts zu hinterfragen.

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Apokalypse143  06.08.2024, 19:30
@DerjungeTyp29

Naja, so ganz falsch ist das ja nicht. Es ist schon wichtig, dass man mitarbeitet und Dinge umsetzt. Und der Satz "nur sie können es ändern " stimmt schon. Ein Therapeut oder Psychiater kann nur begleiten, an sich arbeiten kann man nur selbst.

Aber ich denke, ich verstehe dennoch ,was Du meinst-besonders in der Psychiatrie werden viele allgemeine Ratschläge gegeben anstatt individuell auf den Patienten einzugehen.

Und natürlich ist es auch für mich sehr wichtig, dass man mir zuhört und mich versteht. Ohne dem kann es nicht funktionieren.

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DerjungeTyp29 
Beitragsersteller
 06.08.2024, 19:57
@Apokalypse143

Logisch, mir geht es nun eher darum einem Patienten Einheitsbrei und Plattitüden zu erzählen, die ich jedem erzählen kann, ohne auf ihn einzugehen. „ Nur sie können es ändern“ oder „ das ist ja nicht unveränderbar“ sind für mich binsenwahrheiten. Ein guter Fachmann geht ein auf seinen Patienten, und erzählt nicht jedem denn selben Dreck.

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