Keine gute Balance zwischen Geben & Nehmen?

Da wäre ich vorsichtig 92%
Find ich jetzt nicht so tragisch 8%

12 Stimmen

3 Antworten

Da wäre ich vorsichtig

Das klingt für mich nach ausnutzen, was dein Freund macht.

Weshalb seid ihr überhaupt befreundet?

Ich würde keine 250 km fahren, damit er zum Flughafen kommt.


Inkognito-Nutzer   19.02.2024, 07:04

Wir haben uns damals beim Zocken kennen gelernt & er war eigentlich immer der mit dem man gut & vernünftig reden konnte😅

Da wäre ich vorsichtig

Du solltest jedenfalls schauen, wie es dir damit geht und auch mal Nein sagen. Ich habe auch lange Zeit viel mehr gegeben als ich bekommen habe und fand das okay. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich unbewusst doch etwas als Gegenleistung haben wollte, zumindest Dankbarkeit oder eine Bestätigung dafür, dass ich ein so unglaublich netter und hilfsbereiter Mensch bin.

Gleichzeitig fiel es mir schwer, etwas von Anderen anzunehmen, ohne dafür gleich eine Gegenleistung zu erbringen. Ich dachte dann immer, dass ich den Anderen etwas schulde und das wollte ich unbedingt vermeiden. Ganz nach dem Motto: Lieber "Guthaben" als "Schulden" anhäufen.

Ich finde immer noch, dass man nicht jeden Gefallen aufwiegen und bei gegenseitigen Kaffeeeinladungen auf den Cent genau abzählen muss, aber man sollte gerade in einer Freundschaft offen kommunizieren, wie es einem geht.

Ich wäre aber vorsichtig mit Unterstellungen. Ich würde beispielsweise nie sagen: "Ich gebe dir so viel und bekomme nichts zurück", oder gar böse Absichten unterstellen "du nutzt mich nur aus" "du bist egoistisch" etc.

Stattdessen würde ich Sätze in Ich-Form benutze: "Ich nehme da ein Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen wahr", "Ich mache das ja gerne für dich, würde aber auch gerne öfter mal etwas zurück bekommen", "Ich fände es schön, wenn du mich auch mal einladen würdest", etc.

Vielleicht möchte dein Freund ja etwas für dich tun, weiß aber nicht was, oder wie er das tun sollte. Du könntest ihm ja mal dezente Hinweise geben, dass du gerne etwas von ihm bekommen würdest. Wenn er es dann nicht versteht, würde ich es auf jeden Fall ansprechen.

Da wäre ich vorsichtig

Zuerst mal: Kompliment an dich, dass du so ein liebenswürdiger und treuer Freund bist. Du bist ein echter Freund.

Lustig, dass du dir deinen Freund so passend am anderen extrem ausgesucht hast. Ich sag das so lapidar, damit du die Augen darauf wirfst, was dir schon die ganze Zeit bewusst ist.

Das ist nicht lustig, ich weiß, ich hatte selbst drei beste Freundinnen, nicht gleichzeitig, wo es mir ähnlich erging, ich aber versuchte mit unterschiedlichen Strategien entgegenzuwirken. Ich komme aus einer dysfunktionalen Familie und durfte als heranwachsende keine Freunde haben (oder ich wollte sie keiner Qual und meiner Schande aussetzen), daher suchte ich ständig Beziehung, Verbindung, echte Freundschaft, stieg aber bereits mit einem geringen Selbstbewusstsein und einem Bedürfnis nach Verbindung und Harmonie ein und es kam wie es kommen musste: alle drei haben sich abgewandt, abrupt, radikal, kompromisslos. H. meinte eine kürzlich dazugestisene Freundin fände mich uncool und H. müsse sich entscheiden, ob sie mit den coolen Mädels abhängen will oder nicht, sie meinte ich müsste doch verstehen, dass sie sich für die coolen Mädels entscheide, A. hat sich von heute auf morgen von D. und mir getrennt, " weil ihr das alles zuviel würde" und dann siehst du sie nie wieder und vorher teilten wir alles, D. meinte dann 13 Jahre später, dass die Energie nicht Stimme und es wohl besser wäre, wenn wir eine "Pause" machten. Du merkst schon, tiefe Freundschaften, die eigentlich schon Liebe waren und auch heute noch würde ich bis ans Ende der Welt fahren, um was für die drei zu regeln. Für mich würde ich nicht unbedingt dasselbe tun, so spontan, so willigt. Ja, ist auch nicht ok! Du hast recht.

Heute ist es so, dass ich es gelernt habe, mir selbst zu genügen und eine Freundin hat heute nicht mehr den Stellenwert, der meinen Selbstwert in meinen Augen übersteigt. Und ich bin zurückhaltender, hören wir uns auch sehr lange nicht, ist das alles kein Thema, wir haben alle ein sehr intensives Leben, ich bin dankbar für die Minuten mit ihr und wenn sie mir keine zwei (für ein kleineres Problem) bis acht (kann die negative Lebenseinstellung und dunkle Gedanken ins positive Verkehren - großes Problem) Minuten widmen kann, dann merke ich mir das und beobachte, ob das öfter der Fall ist, aber wohlwollend nehme ich an, dass sie verhindert war und versuche anders auf eine Lösung zu kommen, alleine, mich damit auch unabhängiger zu machen.

Nicht alle können immer alles leisten, was wir uns wünschen, aber es ist wichtig zu wissen, auf wen du dich verlassen kannst, wer da vor dir steht, mit wem du es zu tun hast.

Entwickle eine Strategie für dich... mir fällt ein: meditiere, geh in die Natur, atme mal tief ein und aus, frage dich mal, was du wirklich willst und mit wem du befreundet sein willst....

alles Gute