Kein Talent zum reiten?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Talent zeigt sich nicht darin, ein Universaldilettant zu sein. Manchmal zeigt sich Talent auch darin, etwas zu können, was andere nicht so gut hinbekommen. Drawyia und Knuddeel haben das schon super ausgedrückt.

Das Du das Gefühl hast, nicht weiter zu kommen, liegt eher an der Trainingssituation. Da ich mich schon immer mit Trainingslehre befassen musste (von Kunstturnen über Karate bis Reiten), kann ich Dir bestätigen, daß einmal pro Woche nicht ausreicht um wirklich voran zu kommen. Die Fortschritte, die Du machst gehen so langsam und über so viele Wochen hinweg, daß Du sie gar nicht mehr bemerkst.

  • Einmal pro Woche reicht gerade aus, um den erreichten Stand zu halten und zu festigen.
  • Zweimal pro Woche bedeutet langsame Fortschritte (kaum merkbar) mit mäßigem Muskelaufbau
  • Dreimal pro Woche bedeutet Training mit merkbaren Fortschritten und Muskelaufbau
  • Mehr als dreimal pro Woche: Training, Routine, Fortschritte

Um wirklich voran zu kommen, muß man schon Reitstunden nehmen, denn es schleichen sich immer Fehler ein, die man selbst nicht bemerkt und die sich dann oft auch leider festigen, wenn sie nicht korrigiert werden. Die Korrektur im Nachhinein ist meist sehr viel schwerer als die Korrektur im Ansatz.

Ich selbst brauche immer eine Aufgabe und eine Herausforderung, deshalb ziehe ich eher die "schwierigen Kandidaten" vor. Habe aber auch mal 3 Jahre auf Verlasspferden zugebracht und kann dem einen gewissen Reiz nicht absprechen. Ich sehe das eher wie in der Kunst. Was der eine als wunderschön empfindet, findet der nächste grausig. Es ist eben Geschmackssache, welche Pferdetypen man mag.

LG Calimero


BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 03.04.2013, 19:45

durch die unregelmässigen reitstunden und das einmal wöchentliche ausreiten hab ich gelernt, das maximum draus zu ziehen. ich nehme alle inputs der stunde mit ins gelände, übe fort weiter, mache zu hause übungen, um den sitz du verbessern, etc. bitte mit reiter, dass wir uns gegenseitig korrigieren...

ich hoffe aber auf jeden fall, dass ich nach dem studium mehr zeit und geld haben werde, zum reiten. mir ist eine gute reitweise nur schon wegen der schonung des pferdes äusserst wichtig ;)

viel spass weiterhin, bei deine hobbies ;)

0
WesternCalimero  03.04.2013, 21:09
@BloodredPoetry

Das ist allerdings schon weit mehr als eine Reitstunde pro Woche !! und hilft mehr als drei Stunden, in denen man nur den Anweisungen des RL´s hinterherläuft.

Daß Du Dich dabei selbst hinterfragst, ist normal für jemanden, der es richtig machen will. Setz´ Dich aber nicht selbst unter Druck, sondern mach weiter so....

LG Calimero

1

Ich glaub auch nicht, dass der durchschnittliche Freizeitreiter wirklich Talent braucht um sein Hobby mit Freuden auszuüben. Es muss ja auch nicht jeder Reiter auf Turniere - ich habs mal probiert, ich war auch nicht mal schlecht, aber es macht mir keinen Spaß, wenn ich mir ansehen muss was Leute ihrem Pferd antun, nur damit es heute 3 min Leistung bringt (und ich nehm mich da selbst nicht aus, ich war leider auch nicht immer fair zum Grashüpfer - das tut mir heute sehr leid und ist mit ein Grund, warum ich nicht mehr auf Turniere gehe).

Wenn du also Freude daran hast, auf den ruhigen im Gelände herumzudümpeln, warum nicht? Wenn du ein Pferd findest, das daran genauso Spaß findet wie du, warum solltest du dann unbedingt trainieren und dich auf die Hektiker setzen, wenn du dabei immer Bauchweh hast?

Mein Freund ist auch so einer - wenn der auf seinem Happy am langen Zügel durch die Pampa tingeln kann, am liebsten im Schritt, dann sind beide glücklich. Der Happy entspricht genau seinem Charakter - hin und wieder setz ich mich drauf für ein bisschen Seniorengymnastik, und das passt für die zwei. Ich bin allerdings froh, dass ich ansonsten meine Hibbelina und den Panzer habe, ich sitz zwar nicht so gerne auf den großen Warmblütern (die sind mit einfach zu groß), aber wenn das Pferd Pfeffer hat taugts mir schon - gibts ja auch bei den kleineren, kalten ;-)

Vielleicht ist das Pferd deiner Kollegin bei dir aber auch genau deswegen so brav vorwärts gegangen - weil du nicht solche Erwartungen an ihn gestellt hast, sondern einfach drauf gewartet hast, was er von selbst zeigen kann und will. Dieses "das Pferd muss" sollte sich die Reiterschaft mal abgewöhnen...

Außerdem: Kaltblüter find ich toll zu reiten. Hab inzwischen 5 junge KB-Stuten eingeritten für einen Freund (natürlich mit Hilfe eines alten Bereiters), und die waren alle unterschiedlich, aber alle großartig zu reiten. Wenn ich nicht schon mein Traumpferd in Form eines Hafis gefunden hätte, wär mein Youngster ein Noriker geworden :-)


BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 03.04.2013, 19:22

Danke schön für deine tolle antwort:) ich find die kaltis eben auch super und ich werd bestimmt nicht die freude am reiten verlieren. Nur im gelände herum dümmpeln will ich auch nicht. gerne gehe ich auch rasant galloppieren, wenn der boden ok ist. sehr gerne arbeite ich auch dressurmässig, wenn ich den mal vorwärts komme...und es endlich mal schön aussähe, würde ich auch gerne an kleineren turniern teilnehmen. ich hätte auch nix gegen ein kleines springturnier, dass eher zum plausch durchgeführt wird...ich denke aber kaum, dass ich dort mit einem schweren pferd antreten könnte, zumal dies nicht besonders gut für deren gelenke ist. mit einem norweger, freiberger, oder haflinger ginge das bestimmt noch...ob es dann gerade so einer wird, ist dann die andere frage...

mit den kaltis find ich hat mans immer irgendwie schwer,weil die anderen reiter dann sagen: kannste den überhaupt reiten und so sachen...ich find das total schade, weils wirklich super tolle tierchen sind :)

0
Aristella  04.04.2013, 07:54
@BloodredPoetry

Ja, dass die belächelt werden ist ja nix neues... ist ja bei Hafis auch lange so gewesen, inzwischen werden die aber auch schon recht gut akzeptiert. Schau mal:

http://www.youtube.com/watch?v=WeBuRuKIVBo wenn mir da wer erklärt, dass die Nr. 4 fett und faul ist (auch wenn sie nicht gewonnen hat) dann weiß ich auch nicht weiter :)

und ich kenn tatsächlich ein Mädel, das hier bei uns regelmäßig bei Reitertreffen mit ihrem Noriker die E- und inzwischen auch A-Springen geht und hin und wieder auch gewinnt :) Also die könnens schon - man muss eben ihrem Vermögen entgegenkommen und nicht erwarten, dass ein Nori vorm Sprung abzieht wie ein VB.

1
BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 05.04.2013, 19:45
@Aristella

jipiieeehh eh kaltis vor xD ich hab grad lust bekommen, da auch mal teilzunhmen ;) aber die nummer 4 ist schon recht vom hafer gestochen^^ würd ich mich nich freiwillig draufsetzen ^^

0

also ich war schon immer der Meinung dass Reiten wenig mit " Talent" zu tun hat. Vllt in den ganz hohen Klassen aber nicht für Otto-Normal-Verbraucher.

Und wenn wir umbedingt von Talent reden müssen: Du hast Talent darin faule Pferde zu bewegen. Ganz ehrlich ich hatte auch mal ne Zeitlang nen Tinker als Pflegepferd und hab jedes mal bald die Geduld verloren weil er eben einfach sehr sehr langsam war. ich habs eher mit Pferden die " Hummeln im Hintern " haben. Dafür kannst du gut mit den gemächlichen, ist doch auch gut.

ja ich weiß solche leute werden oft als " ängstlich" oder " sensibel" angesehen weil die leute glauben sie trauen sich nicht auf die " verückten" Pferde. Das ist quatsch. Ich setz mich wahrscheinlich genauso ungern auf en langsames Pferd wie du auf en schnelles. Da soll mir mal einer den Unterschied erklären.

Jeder sollte das tun worin er gut ist- wenn du gut darin bist faule Pferde zu reiten dann tu das. Und ich reite weiter meine schnellen Pferde weil ich das gut kann. Wenn du dich zwingen würdest auf en nervöses Pferd zu gehen würdest du wahrscheinlich nicht glücklich werden. Mach weiter wie jetzt, versuch vllt noch öfter ne Reitstunde abzubekommen ( da du was von " plumpen Sitz" geredet hast) .


BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 03.04.2013, 19:38

naja ich hab das bisher nicht so als talent angesehen, aber es scheint wohl wirklich so, dass viele reiter mühe haben, "faule" pferde zu reiten. Ich sag immer, dass hat nichts mit dem pferd sondern mit dem reiter zu tun, wenn der kalti nicht vorwärts geht: der reiter erwarter vom pferd einen vorwärts drang und ist demotiviert wenns nicht klappt^^ ich steig mit der einstellung aufs pferd, warum sollte das pferd vorwärtslaufen? zuerst sollte es der reiter motivieren was zu tun;)

mein sitz ist übrigens nicht plump, eher verspannt...aber meine reitweise sieht natürlich durch das beinahe übertriebene treiben eher plump aus...manchmal krieg ich das pferd, dann nicht mal an den zügel, weil ich so mit treiben beschäftigt bin...

0
Whoopy13  03.04.2013, 08:24

Es gibt auch faule Pferde,die gut in der Dressur sind. Eins von unseren Schulpferden kann man im Schritt die Hufe beschlagen und sie hat (als sie jünger war,aber nicht unbedingt zügiger...) locker L-Dressuren gewonnen.

Es muss nicht heißen: das Pferd ist faul ab auf den Ponyhof! Die können genau so gut Turniere gehen. Wenn nicht sogar besser,lassen sich eben durch nichts aus der Ruhe bringen.

Lass dich nicht von deinen "Reiterkollegen" verunsichern. Ich reite auch lieber faule Pferde,aber wenn ich mal was schnelleres reiten muss,dann muss ich mich meist erst einfuckeln,und dann geht das auch... Aber dann setzte ich mich nächste Stunde eben wieder auf meine dicke,langsame Knutschkugel und bringe meine Schwester zur Weißglut,weil dieses Ponylein das Schwesterherz ausbremst :)

LG

1
BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 03.04.2013, 20:21
@Whoopy13

wow im schritt sich beschlagen lassen? das muss ja ein absoultes ausnahmepferde gewesen sein...kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...sieht doch irgendwie komisch aus...

das schätz ich so sehr, dass die praktisch vor nix angst haben^^ ok es gibt immer wieder ausnahmen (einmal weghüpfen wegen einem bellenden hund kann jeder^^)

ich find kaltis auch nicht faul, sonden sehr gescheit...besser als einer der gleich wegrennt^^

0

Ja ich würde sagen zum reiten braucht man ein gutes Taktgefühl, abergenerell ist reiten eine sportart die jeder wenn er regelmäßig trainiert lernen kann, das ausritten würde ich weglassen und mind. Einmal die Woche einzelunterricht reiten da lernt man viel. Dann bekommst du das auch hin nur wenn du immer im wald um schaukelst dann wird das nichts.


BloodredPoetry 
Beitragsersteller
 03.04.2013, 19:58

leider geht das mit dem einzelunterricht im mom nicht. mein pflegi ist ein schulpferd und die besi möchte, dass die rb's mit ihnen ins gelände gehen, damit sie mal den kopf freibekommen ;) sie gibt uns auch viel tipps, wie wir im gelände mit ihnen arbeiten können (schlangenlinien reiten, dressurarbeit auf einem gemähten feld, etc)

ich liebe mein pflegi und würd ihn im moment nicht eintauschen wollen...

ich hab das gefühl, dass ich im gelände andere sachen gelernt habe...zum beispiel: wie halt mein pferd zurück, wenn der rest der herde durchgeht, was machen wenn er bockt beim angallopieren, wie reagiere ich auf erschrecken des pferdes....

1
Aristella  05.04.2013, 11:15
@BloodredPoetry

Sehr richtig - am Platz lernt man die richtige Technik, wenn man einen guten Trainer hat, aber das, was einen im Notfall am Pferd hält, lernt man draußen. Vor allem auch, vorausschauend zu reiten, sich nicht Hals über Kopf in Situationen zu stürzen, die man nicht sicher beherrscht, usw.

Und man kann alles, was man drinnen lernen kann, auch draußen machen - einem Holztransporter wird man in der Halle aber kaum begegnen. Und genau deswegen sind so viele Sportpferde, die nur trainiert werden und nie das wahre Leben kennenlernen, so verhuscht wenn ein Eichhörnchen vom Baum springt...

Die Besi hat eine gute Einstellung zum Pferd, und du auch :)

1

Hey,

ich bin das genaue Gegenteil von dir. Ich reite lieber die verrückten, schnellen Pferde. Meine Reitlehrerin meint, ich hätte großes Talent, denn ich habe einfach ein gutes Fingerspitzengefühl, mit diesen sensiblen Pferden umzugehen.

Du bist halt das Gegenteil, kannst mit diesen faulen Pferden umgehen.

Liebe Grüße :)


Aalina336  02.04.2013, 23:32

Das geht mir genauso :D

2