Katzenverhalten - wie soll ich das verstehen?
Kurz zu meiner Lage:
Ich habe 2 Wohnungskatzen, ca. 2 Jahre alt, weiblich, kastriert, Vollgeschwister, verstehen sich gut. Sie haben 90qm Wohnung, gesicherten Balkon, Kratzbäume, Spielsachen, Futter und Wasser Zugang rund um die Uhr, bekommen nur premium Futter wie Lucky Lou, sind geimpft und regelmäßig entwurmt und beim jährlichen Check beim TA...
Nun mein "Problem"...
Meine eine Katzendame kommt immer zum schmusen, wenn ich zB auf dem Sofa sitze, oder springt auf die Küchenzeile, miauenderweise, wenn ich einen Kaffee hole, etc. Sie kommt aktiv zu mir, reibt sich an mir, klettert halb auf mich drauf und möchte auf den Arm genommen werden.
Wenn ich sie dann auf dem Schoß oder Arm habe, schnurrt sie leise, macht die Augen zu, etc. sie fühlt sich also wohl.
Dann jedoch hält sie mit beiden Vorderpfoten links und recht meinen Arm fest, der sie streichelt, als wolle sie den umarmen, nutzt aber auch ihre Krallen, sodass mir klar ist: Ich soll den Arm nicht weg tun.
Jetzt verbeißt sie sich aber immer in die Hand, oder den Arm und das sind eben keine leichten Liebesbisse oder Zwickerchen, sie beißt sich fest.
Die Ohren gehen seitlich, die Augen werden größer und sie lässt nicht mehr los.
Ich habe Folgendes mit folgenden Ergebnis probiert:
Aufhören zu streicheln, Hand still halten -> sie beißt fester zu.
Leise mit ihr reden, sagen dass das nicht okay ist, weil es weh tut -> sie beißt fester zu.
Weiter gestreichelt und signalisiert, sie ist bei mir und ich halte sie fest, hab sie ganz dolle lieb -> beißt fester zu.
Möchte meine Hand entziehen, auch weil es einfach wirklich weh tut -> beißt fester zu.
Egal was ich tue, die Katze verbeißt sich, bis ich blute, in meiner Hand und je länger ich warte, desto fester beißt sie zu.
Jedoch schnurrt sie dabei weiterhin leise. Das Gesicht sieht aus wie im spielerischen Angriff (Ohren seitlich, offene Augen), sie schnurrt, als ob es ihr aber gefällt und am Anfang ist das Gezwicke ja noch okay, wird aber sekündlich fester, eben bis ich blute und auch dann hört sie nicht auf oder lässt los.
Ansonsten ist sie eine super liebe Katze, schläft oft eingerollt neben mir auf dem Sofa, liegt auf meinem Schoß und schläft, spielt mit mir, etc.
Sie wird auch definitiv nicht zu viel allein gelassen von uns Menschen. 2x die Woche bin ich im Homeoffice daheim, nach der Arbeit ist mein Partner da, ich bin abends auch da, morgens wird geschmust und gespielt... Wir sind auch nicht weg, da wir uns keinen Urlaub leisten können, etc.
Ich glaube also nicht, dass sie ein Problem mit mir hat und Schmerzen hat sie auch keine, der TA hat das letzte Mal die Zähne und den Kiefer mit kontrolliert, da war auch nichts auffälliges.
Sie macht das auch bei meinem Partner.
Was bedeutet das und was kann ich tun, damit sie versteht, es tut mir weh, sie soll das lassen, aber schmusen und Liebesbisse sind okay?
3 Antworten
Hallo Du,
ich lebe mit 2 Katern, dem Leo (6) und dem Mishu (7), zusammen.
Das von dir beschriebene Verhalten kenne ich vom Leo auch. Er hat es vor einigen Jahren, als er noch etwas jünger war (3), auch öfter gemacht. Mittlerweile macht er es nicht mehr.
Ich möchte mich der Antwort von trytologin anschließen. Ich habe dann, wenn er partout nicht loslassen wollte, ihn dann in den Nacken gegriffen und meinen Arm befreit, da sehr schmerzhaft.
Ich denke, es ist eine Art Erziehungsmaßnahme, die unter Katzen nicht unüblich ist. Wenn du dir mal in YT Video von spielerisch kämpfenden Katzen anschaust, ist auch dieses Verhalten dabei.
Beim Leo hatte ich jedes Mal das Gefühl, dass er in diesem Moment überreizt ist, es in keiner Weise böse meint, aber auch nicht selbst aus dieser Überreiztheit "aussteigen" kann, sie nicht reguliert bekommt. Somit dann auch mein beherztes und konsequentes Handeln.
Wenn du solch Kuschel- und Kampfrollen (etwas größer) zuhause hast, dann kannst du ähnliches Abarbeiten daran feststellen.
Mishu hat solch Verhalten bis heute nicht gezeigt.
Den Erziehungsvorschlag von Deamonia finde ich hoch interessant, bin aber in meiner Vorstellung noch nicht final zu dem Schluss gekommen, ob es machbar ist. Da ich solch Situation mit dem Leo nicht mehr habe, werde ich wohl nicht (mehr) in die "Verlegenheit" kommen diesen Tipp auszuprobieren. Aber interessant ist er allemal.
Ich spekulieren, aus eigener Erfahrung, dass sich das Verhalten deiner Katze mit der Zeit legen wird. Gerade ist sie pubertär. Mit 4 Jahren sollte sich das legen. Dann sind Katzen in ihrer charakterlichen Entwicklung ausgereift.
Eventuell helfen dir ja unsere Erfahrungsberichte bereits weiter und du kannst die verschiedenen Tipps gut anwenden.
Deinen Katzen alles erdenklich Gute.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Also, ich habe das eben mit einem Handtuch, das ich zur Rolle geformt habe, nachgestellt, da geht sie genauso ran, nur ohne Schnurren und dafür mit Grummeln und Knurren, so kämpferisch. Da wirkt sie aber auch etwas spielerisch aggressiver, als wenn sie in meinen Armen liegt.
Meinen Arm "umarmt" sie sanft, aber bestimmt, das Handtuch wird aggro festgekrallt.
Ich werde zukünftig meinen Arm befreien, so bald sie sich fester verbeißt und deutlich "Nein" sagen. Mal sehen, ob wir dadurch eine Verbesserung erreichen.
Danke für den Tipp!
meiner macht das auch und ist normal ein super Braver
ich befreie langsam meine Hand und geh weg von ihm
ich mache meinen Schmerz bemerkbar indem ich AU sage und wenn er nicht loslässt packe ich ihn sanft im Genick um mich zu befreien
kurz darauf einfach wieder hin
er macht es nur sehr sehr selten, war fruher glaub ich öfter
Ich weis nicht ob das auch bei Katzen klappt, aber bei Frettchen hilft folgendes gut um ihnen das feste beißen abzugewöhnen:
Ich lass sie an meinem Finger knabbern, aber sobald sie zu feste zubeißen, schiebe ich ihnen meinen Finger weiter ins Maul.
Das ist unangenehm für sie, weil dann das ganze Maul voll Finger ist, und sie lassen locker, in dem Moment zieh ich den Finger dann wieder ein Stück raus, aber nicht ganz. (Sie sollen halt auch nicht denken, das ich nur "Freikommen" wollte, und Angst hätte, das sie wieder zubeißen)
Ich finde die Methode super, weil sie halt nur unangenehm für die Frettchen ist, aber keineswegs Schmerzhaft, weil man dabei nicht schimpfen muss oder sonst was, sondern es einfach über Aktion und Reaktion funktioniert.
Praktischer Nebeneffekt dieser Methode: Man wird nicht mehr blutig gebissen wenn man es richtig anstellt, weil sie auch nicht mehr so fest zubeißen können, durch den Finger der ins Maul drückt. Ist halt alles dazu "Designt" Beute die weg will festzuhalten, und nicht welche die rein will ;D
Hallo Du,
wirklich interessante Methode! :-)
Ich versuche mir gerade vorzustellen, ob diese Methode bei meinem Leo (6) auch klappen könnte, denn der zeigt solch Verhalten - wie die Katze der FS - ebenfalls ab und an.
Ich sinniere .... ;-)
Lieben Gruß an dich