Katze zugelaufen, was kann man tun?

2 Antworten

Hallo Du,

bitte den Gang zum Tierarzt überspringen und keinen Chip auslesen lassen, sondern direkt beim zuständigen Tierheim anrufen (Fundstelle) und diese Katze als Fundkatze melden.

Die Mitarbeiter beraten euch wie weiter zu verfahren ist.

Üblicherweise wird das Tier in einer Transportbox gesichert und direkt in die Fundstelle des Tierheimes gebracht.

Dort wird die Katze aufgenommen, auf Kennzeichnung kontrolliert, tierärztlich versorgt und mit einem Bild ins Netz gestellt. Nach 5 Tagen geht die Katze über ins Tierheim und wird, wenn unkastriert, kastriert, gechipt und registriert.

Bitte geht so vor, damit die Katze vollumfänglich versorgt ist/wird.

Zudem ist es gesetzlich vorgeschrieben ein Fundtier dem Tierheim, dem Ordnungsamt und/oder der Polizei zu melden, denn sonst gilt es als Fundunterschlagung. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass jedes Fundtier erst einmal einen Besitzer hat. Wird keiner in den nächsten 6 Monaten gefunden/ meldet sich niemand, dann könnt ihr die Katze adoptieren. Aber erst dann!

Dem Fundkater alles erdenklich Gute.

beste Grüße 🙋‍♀️ +😺 +😺

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ehrenamt - Tierschutz/Pflegestelle Katze

rkwiss  22.07.2024, 12:24

Grundsätzlich bin ich bei Dir, wenn er aber eh die Katze adoptieren möchte, reicht die Meldung beim Tierheim, dem Fundbüro und ggf. Tasso. Das Tierheim stellt den Fund auch online, wenn sie die Katze nicht selbst haben. Als erstes natürlich zum Tierarzt, ggf. Chip auslesen lassen wenn vorhanden, damit findet sich der Besitzer vielleicht schon. Wenn nicht, weiß der TA, welche Impfungen gegeben werden müssen und ob eine Kastration notwendig und sinnvoll ist. Im Übrigen muss der Besitzer, wenn er sich meldet, Deine Auslagen inkl. Futterkosten vollständig erstatten, im ersten halben Jahr also immer schön alles aufschreiben und Belege aufbewahren.

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DaLiLeoMishu  22.07.2024, 12:32
@rkwiss

Der Finder muss kein Geld ausgeben und sich auch nicht um die Suche kümmern. Das übernimmt vollumfänglich das Tierheim.

Im Übrigen muss der Besitzer, wenn er sich meldet, Deine Auslagen inkl. Futterkosten vollständig erstatten, im ersten halben Jahr also immer schön alles aufschreiben und Belege aufbewahren.

Davon würde ich erst einmal nicht ausgehen, das wiederzubekommen.
Das Tierheim hat da deutlich bessere Chancen. Sie geben das Tier erst bei Begleichung der Schuld raus. Das kann der/die FS sehr wahrscheinlich nicht gewährleisten.

Tierheim ist nach meinem Empfinden immer die beste Option.

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rkwiss  22.07.2024, 13:27
@DaLiLeoMishu

Nach meinem Kenntnisstand sind Tierheime chronisch überlastet und deshalb froh um jedes Tier, was sie nicht beherbergen müssen.

Bei mir hätte der Eigentümer das Tier erst dann wiederbekommen, wenn das Geld auf dem Tisch gelegen hätte. Er hätte mich deshalb gerne anzeigen dürfen, ich gehe aber nicht davon aus, das die Staatsanwaltschaft damit sehr weit gekommen wäre, zumal ich die Rückgabebedingungen schriftlich und einigermaßen gerichtsfest mitgeteilt hätte (wobei sich bei uns zum Ende des Rückgabezeitraums beim Großen die Summe ja schon auf mehrere Tausend Euro belaufen hätte, das ist natürlich auch eine andere Hausnummer als ein paar Hunderter für Standarduntersuchungen / -Impfungen und Futter).

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DaLiLeoMishu  22.07.2024, 13:33
@rkwiss

Ich hatte ja gerade den Fall, dass ich eine Streunerkatze gesichert und dem Tierheim Berlin übergeben habe.
Die Zusammenarbeit mit der Tierschutzberaterin war tadellos. Sie hat auch immer wieder betont, dass für Fundtiere Ressourcen vorhanden sind und sie es in enger Zusammenarbeit mit dem Tierheim begrüßt, dass solche Tiere gesichert werden.

Im Fall "meiner" Streunerin wird nun geschaut wie sie sich an die Pfleger gewöhnt und ob sie mit den anderen Katzen in der Gruppe zurecht kommt, wie sie sich integrieren kann. Morgen wird sie kastriert und gechipt.

Wird beobachtet, dass die Katze in "Gefangenschaft" leidet, dann haben wir bereits besprochen, dass sie dann hier in ihr Revier zurückgesetzt wird und ich die lebenslange Futterstelle für sie bin.

Du siehst anhand dieses Beispiels, dass das Tierheim verschiedene Möglichkeiten in Betracht zieht. Auch ist eine private Verwahrung (korrekter Begriff dafür) möglich, bis die 6 Monate abgelaufen sind und der Finder das Tier adoptieren kann.

Wichtig bei alldem ist der Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem Tierheim.

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rkwiss  22.07.2024, 15:44
@DaLiLeoMishu

Ja, die Zusammenarbeit i.S. entsprechender Absprachen war bei uns ja auch gewährleistet, allerdings mit der Prämisse der privaten "Verwahrung". Und gerade die Integration in Gruppen stellt gerade für Streuner oder geflüchtete Einzelkatzen meist eine große Hürde dar, die wir unseren Beiden so ersparen konnten, ebenso wie den wenigen Mitarbeitern des nächstgelegenen Tierheims die zusätzliche Arbeit. 😸

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Ab zum Tierarzt, lasst den Kater auf einen Chip hin prüfen. Meldet euch danach bitte beim lokalen Tierheim und fragt, wie es weiter geht, ob ihr ihn dort abgeben sollt oder ob er bei euch bleiben darf, bis sich ggf. jemand meldet.

Bedenkt bitte, dass unkastrierte Kater meist überall markieren und er euch in Windeseile die Bude versauen kann. Und wenn er damit einmal angefangen hat, wird auch eine Kastration das nicht mehr unbedingt ändern.

Zudem kann es durchaus sein, dass er sich mit eurem vorhandenen Kater nicht vertragen wird. Eine Vergesellschaftung sollte möglichst kleinschrittig und langsam vonstatten gehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin